Die Wunder unseres Sonnensystems
Filmkritik von Christel Scheja
Rezension:
Immer wieder beschäftigen sich populärwissenschaftliche Dokumentationen mit den Geheimnissen des Alls. Sie zeigen die Wunder des Sonnensystems in ihren Facetten und blicken vielleicht auch einmal satirisch auf die physikalischen Besonderheiten, die vielleicht theoretisch bewiesen wurden, aber nicht unbedingt für den Laien nachvollziehbar sind.
„Die Wunder unseres Sonnensystems“ bietet gleich beides. Auf der ersten DVD befinden sich die sieben Episoden der BBC-Exklusiv-Serie „Die Wunder unseres Sonnensystems“, die einen Blick auf die Sonne, den Mond und die anderen Planeten wirft.
Zentrale Fragen dabei sind unter anderem: Welche Wirkung und welchen Einfluss haben diese auf unsere Erde, und welche Rückschlüsse auf die Entwicklung unseres Planeten kann man bei der Beobachtung der anderen Himmelskörper ziehen?
Gibt die Venus vielleicht eine Ahnung von den Zuständen, die auch einmal auf unserer Welt herrschten? Und exstieren oder existierten auf dem Mars und dem Jupitermond Europa vielleicht Formen des Lebens?
Warum entsteht eine Sonnenfinsternis, und welche Erkenntnisse können die Wissenschaftler auch heute noch daraus gewinnen? Gibt es auch Wetter im Weltraum? Und wie schützen sich die Planeten gegen diese Einflüsse? Warum kann man gerade am Saturn die Wirkung der Schwerkraft so eindrucksvoll beobachten?
Die siebte und letzte Folge geht der Frage nach, ob es draußen im All Leben geben könnte, und wenn ja, wie dieses auf anderen Planeten beziehungsweise den Monden des Jupiter und Saturn aussehen könnte, die als aussichtsreichste Kandidaten dafür gelten, dass sich dort etwas tut.
Die zweite DVD enthält 34 Episoden der Reihe „dctp.tv“ von Alexander Kluge, in denen er sich mit universellen Fragen beschäftigt, die er teils sehr satirisch angeht, dann wieder in Interviews mit den entsprechenden Wissenschaftlern erörtert. Es geht um physikalische Phänomene wie zum Beispiel das „Olbers’sche Paradoxon“ und „ Es gibt offensichtlich mehr Dimensionen als wir uns vorstellen können“ oder „Monster der Gravitation. Dann stehen andere Sternenhaufen im Mittelpunkt wie „Die Zigarren-Galaxie“, aber auch „extrasolare Planeten und Monde. Man geht auch der Frage nach „Wieviel wiegt die Milchstraße“. Auch philosophische Themen spielen in die Wissenschaft mit hinein, so zum Beispiel in „Das Maß der Gestalt Gottes. Ein Text aus dem Babylonischen Talmud“ oder „Die Evolution der Engel“.
Im Gegensatz zur BBC-Dokumentation sind die von „dctp.tv“ produzierten Sendungen in einer Länge zwischen fünf und fünfzehn Minuten doch eher einfach gemacht und verzichten auf teure Spezialeffekte.
Sie arbeiten oft nur mit Bildern und eingeblendeten Schrifttafeln, erklären mit Schlagzeilen die wesentlichen Begriffe und lassen Wissenschaftler oder andere in Interviews zu Wort kommen.
Hin und wieder gibt es auch einen Sketch, um zu zeigen, dass sich die Naturwissenschaften auch nicht immer ernst nehmen wollen und dürfen, um überzeugend zu wirken und Dinge plausibel erklären zu können, gerade wenn es in hochtheoretische Bereiche hinein geht, die für Normalsterbliche nur schwer verständlich sind.
Allerdings sind die kurzen Episoden von der Sprache und der Verwendung von Fachbegriffen her eher für Zuschauer gedacht, die ein gehobeneres Bildungsniveau besitzen und auch an diesem Bereich wirklich Interesse zeigen. Manches erschließt sich auch erst beim zweiten Anschauen und genauen Zuhören. Auch sind manche Themen sehr speziell und erfordern ein wenig an Vorwissen.
Die BBC-Dokumentation ist da ganz anders. Sie wendet sich an ein breites Publikum, dem sie einen weit gefächerten überblick geben will, der auch für Leute mit einfacher Schulbildung verständlich ist. Dementsprechend oberflächlich bleiben die Erläuterungen und anstatt nur mit Texten und Interviews zu arbeiten, gibt es eine Menge Animationen oder irdische Beispiele, die das ganze ansprechend illustrieren und verständlich machen.
Alles in allem bekommt man aber einen guten Eindruck, da die Dokumentation sehr gezielt die wichtigsten Themen anspricht und unterhaltsam vermittelt.
Dem ansprechend gestalteten Digipack im Schuber ist auch ein Booklet beigefügt, aus dem man die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Episoden entnehmen kann. Weitere Extras gibt es nicht. Bild und Ton sind ansprechend und klar, vor allem bei der BBC-Dokumentation.
Fazit:
Auch wenn die zweite DVD mit den Episoden von „dctp.tv“ nicht unbedingt jedermanns Sache sind, so rentiert sich doch alleine schon die ansprechend gestaltete BBC-Dokumentation, wie wieder einmal ihrem Titel gerecht wird und „Die Wunder des Sonnensystems“ unterhaltsam und anschaulich in Szene setzt.
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