Die Wundersalbe (Die Feuer von Askell Bd. 1)
 
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Die Wundersalbe von Scotch Arleston und Jean-Louis Mourier

Reihe: Die Feuer von Askell Bd. 1

Rezension von Matthias Oden

 

Rezension:

Nun, jedenfalls kann man nicht sagen, das Cover würde Versprechen machen, die die kommenden Seiten nicht hielten: Den Umschlag von „Die Feuer von Askell 1: Die Wundersalbe“ ziert eine barbusige, amazonenhafte, wenn man so will „Schönheit“, die auf einem Seeungeheuer reitet – und um blanke Brüste herum ist so ziemlich die gesamte Story des Comics der Schöpfer von „Lanfeust“ und „Troll von Troy“ aufgebaut. So viel also schon einmal vorweg.

 

Vordergründig geht es in „Die Wundersalbe“ um den Diebstahl einer magischen heilkräftigen Wundersalbe, in den mehr oder weniger zufällig die Protagonisten verwickelt werden. Da ist der planlose, völlig verkrachte Bühnenkünstler Heini vom Vogelnest, der Dieb und Assasine November Dolch, der grobschlächtige Söldner Dao’xian und natürlich – die Nackttänzerin Cybil. Alle zusammen müssen sie vor dem Zorn des bösen Hohepriesters Jazumissbrauch (man merkt: Ganz ernst nimmt sich der Comic selbst nicht) fliehen. Auf der Flucht wird das bunt zusammen gewürfelte Quartett quer durch eine Fantasy-Inselwelt gejagt, die stark mediterrane Züge trägt, schließlich gefangen genommen und auf ein Schiff abgeurteilt, das eben jene Seeungeheuer jagt, von denen eins das besagte Cover ziert. Fertig, Ende Band 1. So weit also die vordergründige Handlung.

 

Wie gesagt, das Cover verrät es schon: Tatsächlich geht es in „Die Wundersalbe“ vor allem um eines: die körperlichen Reize von Cybil in möglichst unterschiedlichen Szenen ziemlich unverhüllt darzustellen und auf dem Silbertablett zu präsentieren. Die ganzen Verwicklungen, durch die sich die Charaktere durchwurschteln müssen, dienen somit vor allem dazu, permanent das Szenarium zu wechseln, in dem sich Cybil dann entblößen darf. Und zugegeben, dabei lassen sich Autor und Zeichner schon einiges einfallen.

Die Fleischbeschau an sich wäre auf die Dauer vielleicht etwas eintönig, aber mit Sicherheit nicht verwerflich, wenn bloß, ja wenn die Umsetzung nicht wäre. Denn in Szene wird die simple Plotstruktur doch recht hanebüchen und platt, sodass bestenfalls „Tutti Frutti“-Charme aufkommt, gepaart mit Humor auf Pennälerniveau und einer 0815-Fantasy-Story, in der die Protagonisten kaum über die üblichen Stereotypen hinausgelangen.

Zusätzlich wirkt der Zeichenstil leicht angestaubt, auch die Panelführung ist traditionell und kommt ohne größere Überraschungen daher. Gewürzt ist das Ganze mit durchaus drastischen Gewaltdarstellungen, die aber eben durch den Zeichenstil alles andere als realistisch wirken. Mit anderen Worten: Bräuchte man ein Konzept für eine Serie „Xena ab 16“, dann könnte man für so manches durchaus auf „Die Wundersalbe“ zurückgreifen.

 

 

Fazit:

Von der gezeichneten Erotik etwa eines Milo Manara aber ist der Comic so weit entfernt wie die „Coupé“ vom „Playboy“.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425074437d0d5f13f
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Die Wundersalbe

Reihe: Die Feuer von Askell Bd. 1

Autor: NScotch Arleston und Jean-Louis Mourier

Carlsen Verlag, 2002

broschiert, 46 Seiten

ISBN-10: 3551765014

ISBN-13: 978-3551765017

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.11.2007, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 5186