Filmkritik von Christel Scheja
Das Bild einer Region wird immer durch mehrere Faktoren geprägt. Nicht nur die Geologie und das Klima bestimmen sein Aussehen, auch das Zusammenspiel von Fauna und Flora, nicht zuletzt aber auch die Besiedlung durch die Menschen.
Wie das alles zusammenhängt will die Dokumentation „Discovery Atlas 4D“ an drei verschiedenen und höchst unterschiedlichen Schauplätzen zeigen.
In der ersten Folge steht der große afrikanische Grabenbruch, das „Great Rift Valley“ im Mittelpunkt. Wie ist es vor vielen Jahrmillionen entstanden und warum konnte es zur Wiege der Menschheit werden? Was prägt die Landschaft und ihre Bewohner noch heute? Und wie viele unterschiedliche Gesichter vermag es aufzuweisen?
Auch „Hawaii“ ist kein Ort wie jeder andere. Entstanden durch vulkanische Aktivität mitten im Meer wurde sie nicht nur zur Heimat vieler Arten, die sich aufgrund der Entfernung zu den Kontinenten, in eine etwas andere Richtung entwickeln konnten, sondern auch zu einem tropischen Paradies. Doch sind die Inseln wirklich so harmlos, wie sie sich in den wunderschönen Aufnahmen präsentieren?
Das „Mittelmeer“ ist die Wiege der abendländischen Kultur geworden. Das Meer an dem drei Kontinente aufeinandertreffen, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich – nicht nur geologisch sondern auch kulturhistorisch. Doch woran lag es, dass die Küsten zum Schmelztiegel der Völker werden konnte?
Da 45 min kaum dazu in der Lage sind mehr als einen groben Überblick über eine Region zu geben, setzt „Discovery Atlas 4 D“ vor allem auf Schauwerte, die vermutlich in der Blue Ray – Fassung noch besser zur Geltung kommen. Aber auch schon auf der DVD kann man die atemberaubenden Aufnahmen durchaus genießen.
Die Erklärungen werden nämlich immer von den entsprechenden Bildern von Landschaften, Menschen und Tieren begleitet. Landschaftspanoramen wechseln sich mit Tieraufnahmen oder kurzen Spielszenen ab, die zusammengefasst ein Gesamtbild ergeben sollen. Dabei gehen die Folgen chronologisch vor – zeigen in Computeranimationen die Entstehungsgeschichte und geologische Frühzeit der Region, gehen dann zu Landschaft, Tieren und Pflanzen über, ehe sie auch die Menschen ins Spiel bringen. Je nach Ort ist mal der eine Teil, dann wieder der andere stärker gewichtet.
Zwar fügt die Dokumentation keine grundlegenden neuen Erkenntnisse zu bereits bekannten Daten über die Region hinzu, zeigt dafür aber das Gesamtbild und die Zusammenhänge. Hat man alle drei Folgen gesehen, versteht man am Ende auch, warum gerade diese drei so unterschiedlichen Gebiete ausgesucht wurden – den jede steht für einen ganz bestimmten Kreis von Natur und Kultur.
Alles in allem bietet „Discovery Atlas 4D“ lebendige und interessant gewichtete Darstellungen der ausgewählten Regionen, die vor allem durch ihre Schauwerte und die viele Fachrichtungen einbindende Übersicht punkten können, weniger durch den eigentlichen Informationsgehalt.
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