Die komplette Staffel 13
Rezension von Christel Scheja
Das interessante an britischen Serien ist, dass sie sich nicht in ein bestimmtes Schema von Staffeln und Folgen pressen lassen. Besonders auffällig ist das bei der Kultserie Doctor Who, die 2023 sechzig Jahre alt werden wird. Die dreizehnte Staffel beinhaltet diesmal nur sechs Folgen, sie erzählen aber eine zusammenhängende Geschichte unter dem Titel Flux. Zudem stößt ein neuer Begleiter zum Dreizehnten Doctor.
Nur noch mit Yaz zieht der Doctor durch das Weltall und erlebt so manches Abenteuer. Bei der Rückkehr zur Erde muss sie aber feststellen, dass eine fremde Macht ihre Lieblingswelt bedroht. Doch es sind nicht die Lupari, die sie zunächst für die Angreifer hält. Denn etwas weitaus Schlimmeres bewegt sich durch das bekannte Universum und beginnt alles auf ihrem Weg liegende zu zerstören – der sogenannte »Flux«.
So beginnt ein aufregendes Abenteuer, denn der Doctor versucht nun mit Yaz und dem neu hinzu gekommenen Dan das Verhängnis aufzuhalten und die Drahtzieher zu finden. Vom Krimkrieg über Liverpool bis hin zum geheimnisvollen Planeten Atropos geht die Reise … und weit darüber hinaus. Sie wird wieder einmal alles von dem Doctor fordern.
Diese Staffel ist gleichzeitig auch die Vorbereitung auf das Ende, denn die Geschichte kann es sich gerade zum Ende der Saga hin nicht sparen, düstere Andeutungen zu machen, dass auch diese Inkarnation des Doctors auf ihre Regeneration zusteuert.
Aber bis es so weit ist, geht es ordentlich rund. Natürlich geben die Gegenspieler und auch die Drahtzieher im Hintergrund erst einmal Rätsel auf, sorgen Sontaraner und die Weinenden Engel für ordentlich viel Action.
Dabei lässt es sich Chris Chibnall auch nicht nehmen, die eigene Hintergrundgeschichte des Doctors weiter zu führen, denn einige scheinen viel mehr zu wissen als sie und machen auch keinen Hehl daraus, dass sie es vor allem auf das »Zeitlose Kind« abgesehen haben.
Die ersten Folgen wirken zwar noch etwas zusammenhanglos und irritieren gelegentlich, aber immerhin werden die Fäden sauber zusammen geführt und sorgen dafür, dass sich zum Abschluss der Saga schon ein rundes Bild ergibt.
Immerhin rückt man mit dieser Geschichte auch einmal andere ikonische Gegenspieler des Doctors ins rechte Licht. So bleiben die Daleks und Cyberman erst einmal außen vor, dafür erlebt man die Sontaraner in voller Pracht und auch eine leichte Neuinterpretation der Weinenden Engel – was diesen aber auch nicht schadet.
Man merkt schon, dass Yaz und der Doctor inzwischen ein eingespieltes Team sind und sich fast schon mehr bedeuten als normalerweise. Dan kommt den beiden erst später näher und dominiert sie immerhin auch nicht.
Heraus kommt eine unterhaltsame Saga. Gerade einmal die Andeutungen zum Ende hin, lassen Schlimmes erahnen, die eigentliche Handlung ist aber in sich geschlossen, es gibt keinen Cliffhanger.
Bild und Ton sind auf dem Stand der Zeit und können sich wie die Spezialeffekte sehen lassen, an Extras gibt es diesmal einiges an Featurettes und nicht zuletzt ein Booklet, das weitere Informationen für die deutschen Zuschauer bietet.
Fazit:
»Doctor Who – Flux« erzählt anders als die früheren Staffeln der Saga eine zusammenhängende und in sich geschlossene Geschichte. Allerdings ist sie für Neueinsteiger nicht ganz so gut geeignet, da sich der Showrunner immer wieder auf frühere Ereignisse seiner Ära bezieht. Wer das alles jedoch kennt, kann ein actionreiches und unterhaltsames Abenteuer mit ikonischen Gegenspielern abseits der üblichen Daleks und Cybermen genießen, dem es immerhin gelingt, den alten Zauber der Kultserie wieder einzufangen.
Nach oben
