Drachensohn (Autorin: Margaret Weis, Das verbotene Land 2)
 
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Drachensohn von Margaret Weis

Reihe: Das verbotene Land Bd.2

Rezension von Carsten Kuhr

 

Im zweiten Teil der Trilogie um das verbotene Land konzentriert sich Margaret Weis auf das Schicksal von Melisandes Söhnen. Markus, der menschliche Sohn, den sie zusammen mit König Edward zeugte hat ihre Drachenmagie geerbt. Doch der Junge wird mit den auf ihn einströmenden Kräften selbst nicht fertig. Er zieht sich immer weiter von der Welt zurück, nur Drakonas, der Drache in Menschengestalt kann ihm helfen, seine unheimlichen Gaben zu meistern. Nemesis, der sich selbst Nem nennt ging aus der Vergewaltigung seiner Mutter durch einen Drachen hervor. Ab der Hüfte abwärts sind seine Beine blau geschuppt, seine Füsse enden in dreizehigen Klauen, seine Magie ist stark und ungebändigt. Während Markus als Königssohn behütet, geliebt und in Wohlstand aufwächst, schlägt Nem sich mit seiner Ziehmutter Bellona, versteckt tief im Wald, mehr schlecht als recht durch. Doch auch Bellona kann nicht verhindern, dass Nem das andere Geschlecht entdeckt, und von einer skrupellosen Dirne missbraucht wird. Über allem wacht, meist zurückgezogen Drakonas, der um der Sicherheit seiner beiden Schutzbefohlenen selbst seine Verpflichtung gegenüber dem Drachenparlament missachtet, denn die Feinde sind den beiden machtvollen Zwillingen auf der Spur.

 

Margaret Weis hat bereits diverse Romane um Drachen verfasst. Mit ihren »Drachenlanze Chroniken«, die in Zusammenarbeit mit Tracy Hickman entstanden hat sie sich eine treue Anhängerschar erschrieben.

Vorliegender Mittelband ihrer aktuellsten Trilogie aber offenbart ihre Schwächen gnadenlos. Im Gegensatz zum Auftaktband passiert diesmal relativ wenig. Das Augenmerk konzentriert sich auf die beiden jungen Söhne Melisandes, die aus dem ersten Teil bekannten Figuren werden eher stiefmütterlich behandelt. Edward zum Beispiel kommt kaum vor, auch Bellona nimmt eine eher unbedeutende Rolle ein. Doch die statt dessen in den Vordergrund rückenden Zwillinge können die Lücke nicht wirklich schliessen. Es gelingt Weis nicht, mich für diese wirklich einzunehmen. Insbesondere die Szenen, in denen Nem in aller Unschuld, blauäugig und naiv in die Fänge der natürlich bezaubernden und betörend schönen Evelina stolpert waren so abgedroschen und klischeehaft, dass die Entwicklung schon fast lächerlich wirkt. Soll ich hier mit Nem Mitleid haben? Wer so dumm in sein Unglück stolpert, der ist selber schuld. Auch die Beschreibung der Handlungsorte bleibt diesmal weit hinter denen im ersten Teil zurück. Wir lernen ein paar Märkte kennen, der tiefe Wald, die Königsfeste, aber ansonsten bleibt die Umgebung vage. Wenn nicht am Schluss des Romans ein unerwartendes und damit überraschendes Ende unserer Harren würde, wäre der Roman eine grosse Enttäuschung. So bleibt der schale Geschmack eine über weite Strecken bekannte und ohne wirkliche Faszination dahinplätschernde Handlung zu lesen, die mich kaum packen konnte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042015352529d4c760
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Drachensohn

Autorin: Margaret Weis

broschiert, 319 Seiten

Blanvalet, erschienen März 2006

ISBN: 3-442-24359-9

Titelbild von Vladimir Bondar und Hanka Steidle

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.03.2006, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 2010