Drachenwinter 2 von 2 (Die Chronik der Drachenlanze Bd. 5)
 
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Drachenwinter

Band 2 von 2 | Die Chronik der Drachenlanze Bd. 5

Rezension von Christian Endres

 

Es war klar, dass der Raub der mächtigen Drachenkugel nicht ohne Folgen bleiben würde. Die Soldaten der Qualinesti-Elfen sind Laurana und ihren Gefährten auf den Versen, als die Helden jenen Tempel erreichen, in dem Huma, der große Held der Drachenlanze, seine letzte Ruhe gefunden hat. Ruhe ist für die Kameraden jedoch auch hier ein Fremdwort. Denn plötzlich taucht in Mitte der Heldengruppe ein guter Silberdrache auf – und mit ihm die Chance, eine neue, mächtige Drachenlanze zu schaffen, mit der die bösen Mächte und ihre drachenbeschwingten Unterstützer auch ohne die Hilfe der Elfen aufgehalten werden können. Andernorts hat der junge Ordensritter Sturm nach der Trennung von seinen Freunden dagegen ein Problem mit Verrat und Machtspielchen in den eigenen Reihen. Doch auch er eilt bald schon – und aller Widerstände zum Trotz – der alles entscheidenden Schlacht entgegen...

 

Andrew Dabb schließt seinen Zweiteiler ab, wie er ihn begonnen hat: Unspektakulär und solide macht er das beste aus seiner Vorlage – einem erztrivialen, stereotypen Fantasy-Roman von den Grand Dames der Drachenlanze, Margaret Weis und Tracy Hickman, deren Geschichte manchmal wie das simpel niedergeschriebene Abenteuer-Hin-und-Her einer Rollenspielrunde klingt. In Roman wie Comic-Adaption müssen die üblichen Gefährten folglich auch die üblichen Wege zurücklegen. Die »Dialoge am Lagerfeuer« und auf den Wegen werden im Comic freilich auf ein Minimum gestrichen, da sie zu viel Platz wegnehmen würden - und so wirkt das alles sehr, sehr komprimiert, kann sich kaum Atmosphäre entfalten. Ein paar wenige gute Momente kann die Story zwar hier und da verzeichnen, aber das ist für 100 Seiten einfach zu wenig, gerade wenn die Charaktere schrecklich beliebig und austauschbar sind. Dabb kann das Rad bei einer solch mauen Vorlage nicht neu erfinden – trotzdem, hier holpert der Karren so lange, bis der Leser eingeschlafen ist und vom Kutschbock fällt.

 

Steve Kurth’ Artwork, das sich fernab des üblichen »Mainstream- Fantasyroman-Adaptions-Mainstream« bewegt, hat im ersten Band ebenfalls frischer und unverbrauchter gewirkt. Diesmal gelingt ihm längst nicht mehr jede Pose, jedes Gesicht oder jede Proportion. Alles in allem passt damit auch der optische Eindruck zum Rest: Nicht wirklich schlecht, aber auch noch einige Drachenlängen entfernt von lesenswert-gut.

 

Es bleibt dabei: Die Dragonlance-Comic-Adaptionen sind trotz aller Versuche der Künstler bestenfalls Fantasy-Mittelmaß. Ohne Frische oder Esprit stolpert Dabb über die Ideenarmut der veralteten RPG-Vorlage, die sich einfach nicht stimmungsvoll in einen Comic übertragen lassen kann und von Haus aus zu wenig Butter aufs Storytelling-Brot schmiert.

 

Es gibt gute Comic-Adaptionen von Fantasy-Romanen, die lesenswert sind, eigenständig und dem originalen Werk doch nahe - der Abschlussband von Drachenwinter gehört leider nicht in diese Kategorie.

 

Höchstens etwas für Franchise-Komplettisten.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042609555442deaa6a
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Comic:

Drachenwinter

Band 2 von 2

Dragonlance Bd. 5

Autor: Andrew Dabb

Zeichnungen: Steve Kruth

Paperback m. Klappenbroschur

100 Seiten

Panini, Mai 2008

ISBN: 3866075588

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 13.06.2008, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 6711