Drachenzwielicht (Die Chronik der Drachenlanze, Bd. 1 Teil 1)
 
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Drachenzwielicht

Reihe: Die Chroniken der Drachenlanze Bd. 1 Teil 1

Rezension von Christel Scheja

 

Mit ihrer „Drachenlanze“- Saga schufen Margaret Weis und Tracy Hickmann ein sehr erfolgreiches neues Unter-Genre innerhalb der Fantasy: den Rollenspiel-Roman. Plötzlich wurde es interessant, die bisher nur als Sammlung von Werten und einer kurzen Beschreibung existierenden Helden mit einer Romanhandlung zu umkleiden und ihre Erlebnisse im Kampf gegen dunkle Mächte nach zu erzählen. Den „Chroniken der Drachenlanze“ folgte bald weitere Romane.

Und die Ausgabe von Devils Due Publishing ist bei weitem nicht die erste Adaption der Drachenlanze Saga. Schon zwei andere Verlage versuchten sich in den frühen 90ger Jahren daran, unter anderem auch DC, die über mehrere Jahre eine recht eigenständige Reihe betrieben.

 

Die Welt Krynn wird von Kämpfen und grausamen Übergriffen düsterer Mächte gequält. Den Menschen bleibt nicht einmal die Möglichkeit zu den Göttern zu beten, denn diese scheinen sich von den Sterblichen abgewandt zu haben. Seit mehr als dreihundert Jahren versagen sie ihren Priestern jegliche Unterstützung, was zu Chaos und Hoffnungslosigkeit geführt hat - und der Willkür der Stärkeren. Nur wenige haben die Kraft sich in der harten und grausamen Welt zu behaupten und etwas gegen die Ungerechtigkeiten zu unternehmen.

Tanis der Halbelf, Flint der Zwerg, Tasslehoff der Kender, Sturm der Ritter und die Geschwister Kitiara, Caramon und Raistlin waren einst Gefährten in vielen Abenteuern. Als sie sich jedoch trennten, um persönlichen Anliegen nachzugehen, versprachen sie sich, sich fünf Jahre später im „Wirtshaus zur letzten Bleibe“ wieder zu sehen.

Und dieser Tag ist nun gekommen, wie Otik der Besitzer der Kneipe und seine Bedienung Tika feststellen können.

Die Gefährten kehren einer nach dem anderen zurück, doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur, dass Tanis immer mehr sein Elfenerbe verleugnet, auch Raistlin ist von seiner Prüfung als gebrochener und kranker Mann heimgekehrt und zynischer als früher.

Und Storm bringt zwei Fremde mit - die Barbaren Flusswind und Goldmond, die eine höchst wundersame Geschichte zu erzählen haben.

Kann es sein, dass die Götter vor haben, sich der Geschicke Krynns wieder anzunehmen und nun ihre Streiter suchen?

Ehe sie sich versehen, sind die Gefährten in den epischen Widerstreit verwickelt und nehmen ihre Rollen in dem Spiel ein. Um Goldmond - die Erwählte der Göttin Mishakal vor dem Zugriff der finsteren Takhisis zu beschützen, machen sich die sechs auf, um die junge Frau in die Stadt Xak Tsaroth zu bringen, um dort ein altes Vermächtnis zu bergen, nicht ahnend, dass sie dort schon die Schergen der dunklen Göttin erwarten: die echsenhaften Drakonier und nicht zuletzt, alte und sehr zornige Drachen...

 

Zu der Geschichte braucht man nicht mehr viel zu sagen. Sie ist recht einfach gestrickt, geradlinig und bietet sich durch die archetypischen Charaktere sehr gut zur Umsetzung in einen Comic an. Man braucht nicht erst einiges zu vereinfachen, um den Text in Bilder umzuwandeln und kann teilweise sogar die ein oder andere erklärende Passage aus dem Buch übernehmen.

Anders als frühere Adaptionen der Saga ist „Drachenzwielicht“ allerdings eher in dunkle und erdigen Farben gehalten und längst nicht mehr so schreiend bunt. Das mag zwar der düsteren Stimmung des Bandes zuträglich sein, in der sich eine Auseinandersetzung mit der nächsten abwechselt, macht es allerdings auch schwer, die Figuren und die Hintergründe auseinander zu halten. Man bekommt hin und wieder den Eindruck, dass die Künstler recht unsauber gearbeitet haben. Die Reinskizzen wurden gleich mit dem Computer bearbeitet, so dass es keine festen Linien sondern fast nur fließende Übergänge gibt, die den Eindruck verstärken.

 

Von der künstlerischen, aber auch inhaltlichen Qualität her fällt „Drachenzwielicht“ gegenüber der „Dunkelelfen-Saga“, die ebenfalls bei Panini erschien leider ab, dürfte aber dennoch für Fans der Saga und epischer Fantasy-Abenteuer interessant sein, die gerne auch einmal einen Comic in die Hand nehmen. Sie erhalten eine tadellos aufgemachte Graphic-Novel mit einem satinierten Klappbroschur-Umschlag und Kunstdruckpapier, der sein Geld durchaus wert ist.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240418045812df8471f2
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Comic:

Drachenzwielicht

Die Chronik der Drachenlanze, Bd. 1.1

Autor: Margret Weis mit Tracy Hickman, Skript Andrew Dabb

Zeichner: Steve Kurth & Stefano Raffaele

Farbe: Djoko Santiko

Titelbild: n.n.

Originalhefte: Dragonlance Chronicles: Dragons of Autumn Twilight # 1-4, Devils Due Publishing 2005-2006

Aus dem Englischen von Oliver Hofmann und Astrid Mosler

Panini, Januar 2007

Graphic Novel im Comicformat, ca. 100 Seiten, 12,95 EUR

ISBN 978-3-86607-348-7

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 04.03.2007, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 3553