Dragon Sin von G. A. Aiken

Rezension von Christel Scheja

 

„Dragon Sin“ ist der mittlerweile sechste Band der aus abgeschlossenen Romanen bestehenden Reihe von G. A. Aiken, in der sie turbulente erotische Abenteuer vor einer Fantasy-Kulisse erzählt und die Helden nicht weniger als waschechte Drachen sind.

 

Fünf Jahre schlagen sich die Drachen des Südens und des Nordens nun schon im Krieg gegenüber. Beide Seiten haben einen hohen Blutzoll gezahlt, aber noch immer nicht genug vom Kampf, der vor allem den Sterblichen das Leben kostet.

Rhona die Furchtlose ist eine mutige Feuerdrachenkriegerin, die eines nicht braucht – einen Mann der sie beschützen muss, da sie sich Feinde und aufdringliche Kerle sehr gut vom Hals halten kann. Auch wenn ihr Talent eher in anderen Bereichen – nämlich dem Schmieden liegt – so erfüllt sie doch mit Feuereifer die Aufgaben, die ihr ihre Mutter aufträgt.

Allerdings sind die verbündeten Blitzdrachen, die seit fünf Jahren in den gleichen Höhlen wie Rhona und ihre Schwestern stationiert sind, manchmal eine ziemliche Plage. Unangenehm für die junge Drachin wird es, als ausgerechnet Vigholf der Abscheuliche ihren Speer zerstört und aus schlechtem Gewissen nun nicht mehr von ihrer Seite weicht, obwohl er oft genug gezeigt hat, dass seine Fürsorglichkeit eher lästig als hilfreich ist. Doch als sie zusammen Rhonas Cousine Keita zurück zu den Dark Plains begleiten sollen, zeigt sich, dass sie einander doch mehr zugetan sind, als sie zugeben wollen.

 

Auch wenn man sie vorherigen Ereignisse nicht kennt, so findet man doch recht schnell in die Geschichte hinein, die alle notwendigen Informationen zum besseren Verständnis liefert. Auch die Hintergrundgeschichte ist nicht so kompliziert, dass sie nicht in ein paar Sätzen erklärt werden dürfte.

Fans der Reihe werden sich darüber freuen, dass es ein Wiedersehen mit vielen anderen Charakteren gibt und auch deren Geschichte fortgeschrieben wird.

Die Handlung ist sehr actionreich und abenteuerlich, aber man merkt schon, worauf das Hauptaugenmerk der Autorin eigentlich liegt: Die Liebesgeschichte – sprich das Geplänkel zwischen Rhona und Vigholf – ist fein ausgearbeitet, mit Humor versetzt und spritzig erzählt. Die Kämpfe und Intrigen werden eher nebenher abgehandelt, auch wenn sich G. A. Aiken bei einigen schon mehr Gedanken gemacht zu haben scheint. Letztendlich dienen sie aber nur dazu, die Beziehung zwischen dem ungleich scheinenden Paar voranzutreiben und zum passenden Höhepunkt zu entwickeln.

Letztendlich erweist sich das Buch als bunte Mischung aus Heroic Fantasy und Romanze, die sich vor allem an Leserinnen wendet, die nicht nur über eine Beziehung lesen wollen, sondern auch nichts gegen eine exotische Fantasy-Welt und eine spannende Mischung aus Abenteuer und Familiengeschichten haben.

 

In dieser Hinsicht ist Dragon Sin ein Hybrid, der den Genre-Fan zwar nur begrenzt anspricht, weil zu viel Wert auf die Liebe, aber zu wenig auf den Hintergrund gelegt wird, die Romantik-Fans, die nichts gegen Romane härterer Gangart haben aber durch seine actionreiche Abenteuerhandlung zufriedenstellen dürfte.

 

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