Drakensang - Das Ferdoker Pergament (Autor: Florian Don-Schauen)
 
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Drakensang - Das Ferdoker Pergament von Florian Don-Schauen

Hörbuch

Reihe: Das Schwarze Auge

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Wir schreiben das Jahr 1008 nach Bosparans Fall. Während eines Raubs im Fürstenpalast von Havena, bei dem ein rätselhaftes Pergament das Ziel ist, soll Diebeslehrling Gwidion eigentlich lediglich Schmiere stehen. Aber der Plan geht nicht auf und nur durch sein Eingreifen kann das Objekt der Begierde errungen werden. Doch bald werden immer mehr Leute ermordet, die mit dem Raub in Verbindung standen. Wenig später steht Gwidion auch noch unter Mordverdacht. Dem Diebeslehrling bleibt nichts anderes übrig als aus der Stadt zu fliehen. Aber er wird gleich von mehreren Parteien - wie dem zwielichtigen Herrn von Nebeltal, der magischen Ermittlerin von Sperberling oder dem Hesinde-Geweihten Tormin - verfolgt.

 

Florian Don-Schauen war bereits seit Mitte der 90er Jahre für die Redaktion des Rollenspielsystem "Das Schwarze Auge" (DSA) tätig und hat neben "Drakensang - das Ferdoker Pergament" nicht nur den Roman "Aufs Schafott", sondern auch diverse Abenteuer und Spielhilfen verfasst. Im April verließ er aber die Redaktion und konzentriert sich seitdem auf seine Arbeit als freischaffender Lektor. Die Geschichte von "Drakensang - Das Ferdoker Pergament" ist mit der Story des Computerspiels "Drakensang 2 - Am Fluss der Zeit" verbunden. Die Kenntnis des PC-Games ist aber für das Verständnis des Hörbuches nicht unbedingt erforderlich, auch wenn es weitere interessante Einblicke bietet.

 

Der Roman besticht durch die überzeugende und liebevolle Zeichnung der Charaktere, bei der sich zeigt, dass der Autor ein ausgewiesener DSA-Kenner ist. Gwidion agiert als sympathische Identifikationsfigur und ist dabei weniger strahlender Heros, sondern vielmehr getriebener Held wider Willen. Die Ermittlerin von Sperberling gestaltet Florian Don-Schauen bewusst - und für eine Magierin durchaus passend - etwas weltfremd und ohne ausreichende Sozialkompetenz. Er gibt ihr - mit einigen dem Lateinischen entlehnten Begriffen - eine eigene Fachsprache, was manchmal amüsant wie "CSI: Aventurica" klingt. Eine weitere interessante Figur ist ihr beleibter Diener, der sich etwas überraschend ebenfalls zu einer der Hauptfiguren mausert. Dazu gibt es einige nette Auftritte aventurischer Prominenz wie z. B. von "Schwertkönig" Raidiri Conchobair, Meister Leonardo, Prinzessin Emer und sogar Kaiser Hal.

 

Durch einige überraschende Wendungen, interessante Ausschmückungen und Gags - wie etwa der Auftritt von Meister Leonardo bei der Erprobung seiner neusten Erfindung - kann die Handlung vollauf gefallen. Am Ende wird dem Hörer zudem noch ein fulminanter Showdown geboten, bei dem sich der zu Beginn begonnene Kreis endet. Allerdings ohne dass alle Handlungsstränge zu Ende geführt werden.

 

Bei der Produktion hat man bei Horchposten eine Mischung aus Hörbuch und -spiel gewählt. Während Schauspieler Michael Holdinghausen als Erzähler fungiert, wobei er seine Arbeit insgesamt zufriedenstellend erledigt, auch wenn sein Vortrag anfangs etwas zu monoton wirkt, lesen Andere die Sprechakte und Gedanken der einzelnen Figuren. Hier gibt es nicht nur im Präludium, sondern auch bei den Nebenfiguren sehr ansprechende Leistungen, wie die stimmige melodiöse Sprechweise einer Fee oder die tolle Performance bei der Figur Gump, deren Tonlage an eine gewisse männliche Biene in einer bekannten Zeichentrickserie erinnert. Negative Ausreißer - etwa einen Ritter durch eine hohe Fistelstimme zu einer Karikatur seiner Selbst zu machen - gibt es zum Glück sehr selten. Zur Auflockerung haben die Macher zudem einige nette, aber recht kurze musikalische Stücke eingefügt, durch welche die Handlung mit Glocken, Schellen oder Harfe untermalt wird. Autor Florian Don-Schauen ist übrigens als Sprecher und Musiker mit von der Partie.

 

Zu kritisieren gibt es wenig. An manchen Stellen hätte man sich einen häufigeren Wechsel zwischen den einzelnen Figuren gewünscht. Besonders während einiger Ereignisse, bei denen mehrere Hauptfiguren beteiligt sind, wirkt die Darstellung zuweilen etwas behäbig. Hier hätten häufigere Perspektivwechsel und kürzere Tracks für mehr Dynamik und Spannung gesorgt. Gerade Hörer die in Aventurien nicht so heimisch sind, werden zudem das für DSA-Romane obligatorische Glossar vermissen.

 

Fazit:

"Drakensang - Das Ferdoker Pergament" ist sicherlich das bislang am besten gemachte Hörbuch aus der Reihe "Das Schwarze Auge" und wird nicht nur DSA-Spielern, sondern auch anderen Fantasyfans, gerade wegen der facettenreichen Figuren, gefallen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024100419270721d8f0fb
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Hörbuch:

Drakensang - Das Ferdoker Pergament

Reihe: Das Schwarze Auge

Autor: Florian Don-Schauen

Lighthouse/Horchposten, 16. April 2010

Laufzeit: ca. 950 Minuten

Umfang: 12 CDs

 

ASIN: B0037WGHAK

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher:

Michael Holdinghausen

Nicole Grill

Tanja Haller

Carolin Schmitten

Axel Ludwig

Florian Don-Schauen


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Erstellt: 24.06.2010, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 20:03, 10622