Drei Engel für Armand (Autor: Jim C.Hines, Die Todesengel, Bd. 1)
 
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Drei Engel für Armand von Jim C. Hines

Reihe: Die Todesengel

Rezension von Christel Scheja

 

Bevor er Mitte der 1990er Jahre mit dem Schreiben anfing, hat Jim C. Hines Psychologie und Anglistik studiert. Mittlerweile verdient er sein Geld ganz als freischaffender Autor. In Deutschland erschien von im bisher die Tetralogie um „Die Goblins“. Ähnlich humorvoll nimmt nun auch sein neuer Zyklus um „Die Todesengel“ gängige Klischees und Archetypen auf die Schippe.

 

Viele stellen sich die Märchenwelt als idyllischen Landstrich vor, als Oase des Glücks, das sich nach dem erlösenden Happy End nicht mehr von den Helden der dramatischen Geschichten abwendet.

Prinzessin Darnelle muss schmerzlich erfahren, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Nach Monaten des Glücks an ihrer Seite mit dem jungen Prinzen Armand, dass das ehemalige „Aschenputtel“ aus Leid und Demütigungen holte, wird sie durch ein Attentat ihrer Stiefschwester Charlotte auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Diese hat sich nach dem schmählichen Tod der Mutter den schwarzen Künsten zugewandt. Und der Mordversuch ist nicht ihr einziger Angriff auf die gehasste Schwester. Schnell wird deutlich, dass sie es auch gewagt hat, Armand zu entführen und an einen unbekannten Ort zu entführen.

Nun ist guter Rat teuer. Aber da schreitet ihre Zofe Talia ein und weiht sie in ein großes Geheimnis ein. Die Königin betreibt einen Geheimdienst zu dem vor allem Frauen gehören, die über besondere Fähigkeiten verfügen. Nicht nur Talia, die aus einem fernen Land kommt, und einst „Dornröschen“ war und alle möglichen Kampftechniken mit und ohne Waffen beherrscht, sondern auch Schnee, alias „Schneewittchen“, die allgemein für tot gehalten wird, nachdem sie in ihrer eigenen Heimat einen Skandal verursachte. Sie ist Meisterin der Magie. Beide stehen Prinzessin Darnelle nun auf der Suche nach ihrem Gemahl bei und helfen ihr dabei, ihre eigenen besonderen Gaben zu entdecken.

Die Schuldigen sind schnell gefunden – allerdings erweist es sich, dass nicht alles ganz so ist, wie die drei jungen Heldinnen vermutet haben, und einige der Gegner mehr über sie wissen, als ihnen lieb ist.

 

Während er in „Die Goblins“ das ein oder andere Fantasy-Klischee auf die Schippe genommen hat, stellt Jim C. Hines nun die Märchen auf den Kopf. Allerdings erzählt er keine platte Parodie mit Gags, die dem Leser schnell zu viel werden, sondern entwickelt eine vergnügliche Geschichte, die viel von „Drei Engel für Charlie“ und anderen Action-Serien oder Komödien hat.

Das funktioniert sehr gut, denn die Mischung aus Humor und Abenteuer funktioniert. Man kann sich nicht nur köstlich über die Andeutungen und Spitzfindigkeiten amüsieren, die Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend wach werden lassen, sondern erhält auch noch eine spannende Geschichte mit liebenswerten Heldinnen, die man schnell lieb gewinnt. Vielleicht geht er nicht sonderlich in die Tiefe, aber das muss das Buch auch gar nicht, da es in erster Linie unterhalten will. Und auch wenn man zunächst mit Misstrauen an die Lektüre gegangen sein mag, dieses verfliegt spätestens nach den ersten Seiten, da er von einer ganz anderen Seite persifliert als viele seiner Autorenkollegen.

 

Das macht „Drei Engel für Armand“ zu einer der lesenswertesten Fantasy-Parodien der letzten Monate, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Die gelungene Mischung aus Humor und Abenteuer funktioniert jedenfalls besser als man zunächst vermutet und garantiert kurzweilige Lesestunden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427021818b0bedd39
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Drei Engel für Armand

Reihe: Die Todesengel, Bd. 1

Autor: Jim C. Hines

broschiert, 445 Seiten

Bastei-Lübbe, erschienen November 2009

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Axel Franken

Titelbild von Daniel Ernle

ISBN-10: 340420607X

ISBN-13: 978-3404206070

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.02.2010, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 9967