Dunkle Fänge (Autoren: Ed Greenwood & Jeff Grubb; Die Kormyr-Saga)
 
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Dunkle Fänge

Die Kormyr-Saga

Rezension von Christian Endres

 

Forgotten Realms-Schöpfer und Rollenspiel-Veteran Ed Greenwood tat sich 1996 mit Starcraft- und Magic-Autor Jeff Grubb zusammen, um auf über 600 Seiten die Geschichte des Reiches Kormyr zu erzählen. Handwerklich solide jonglieren er und Jeff Grubb mit allerhand Namen, Wesen, Magie und Intrigenspielen und schaffen so einen zwar reichlich stereotypen, aber dennoch nicht ganz uninteressanten Fantasy-Mix. Dass dabei gerne mal ein paar Namen zu viel im Spiel sind oder eine eigentlich nötige Charakterisierung auf der Strecke bleibt (oder, im Gegenteil, zu üppig ausfällt), ist für Romane mit Hintergrund oder Verankerung im Rollenspiel leider nichts Neues. So kommt man dann auch bei »Dunkle Fänge« nur schwer in die Geschichte rein, und auch danach hat man in der Folge immer wieder mit den Namen oder dem Tempo zu kämpfen, das sich gerne in der Gangart verschätzt: Entweder präsentiert sich die Handlung als zu langsam, oder aber sie eilt zu schnell voran.

 

Letztlich verbirgt sich hinter dem ansehnlichen Titelbild des ebenso dicken wie preisgünstigen Taschenbuch-Schmökers viel Text und einiges an Story, Entwicklungen und Inhalt - dafür aber auch wenig Innovation, wenig Neues und leider auch viel zu oft wenig Klarheit und Struktur. Teils überfrachtet, teils zäh oder einfach wenig anregend, ist es nicht immer ein Genuss oder auch nur Zuckerschlecken, dem Verlauf der Handlung zu folgen. Gelegentlich hat es überdies noch den Anschein, als würde die Übersetzung etwas holpern - zu sagen, die 624 Seiten Story (plus 15 Seiten dringend notwendiges, essentielles Namensregister) vergingen wie im Flug, wäre also mehr als nur charmant gelogen.

 

Elfen, Drachen, Magie, Intrigen - das ist das bewährte High Fantasy-Konzept, das von Altmeister und Elminstervater Greenwood und seinem Kollegen Grubb auch von handwerklicher Seite anstands-, aber eben auch schörkellos umgesetzt worden ist, um die Geschichte Kormyrs zu portraitieren und einen Hintergrund für weitere Abenteuer oder eben die eine oder andere abendliche Rollenspielrunde auszuarbeiten und mit narrativem Leben zu schmücken. Wer Innovationen sucht, ist hier allerdings definitiv falsch und wird sich auf der unbefriedigenden Suche oder ob des sinnlosen Wartens eher durch die Seiten quälen.

 

Unterm Strich bleibt somit also recht solide, wenn auch reichlich beliebige und über einige Strecken auch viel zu langatmige Fantasy-Kost mit einem schwachen Drachenodemhauch von Epik, die höchstens den Rollenspielern unter den Phantastik-Freunden ein paar wenige Impulse geben könnte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329080210ccb6d508
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Roman:

Dunkle Fänge

Die Kormyr-Saga

von Ed Greenwood & Jeff Grubb

Taschenbuch, 633 Seiten

Blanvalet, November 2007

ISBN-10: 3442244196

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 03.11.2007, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:47, 5192