Dunkler Engel (Autor: Margaret und Lizz Weiss)
 
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Dunkler Engel von Margaret und Lizz Weiss

Rezension von Christel Scheja

 

Normalerweise kennt man Margaret Weis eher als fleißige und unermüdliche Autorin von abenteuerlichen Fantasy-Epen, die sich vor allem an Rollenspieler richten. Bekannt geworden ist sie mit ihrem Autorenpartner Tracy Hickman vor allem durch die Romane um die Helden der „Drachenlanze“.

Doch warum sollte eine findige und geschäftstüchtige Autorin nur in einem Genre verharren? Zusammen mit ihrer Tochter Lizz macht sie nun einen Ausflug in die Urban Fantasy und präsentiert in „Dunkler Engel“ ihre Version einer paranormalen Liebesromanze.

 

Nicht alle Streiter für Gott gehen gleich in das Himmelreich ein. Viele von ihnen verbleiben im Fegefeuer, wo sie als streitbare Engel dafür sorgen, dass die Mächte der Hölle nicht durchbrechen und sich diese Pufferzone auch noch einverleiben können. Sie beobachten auch die Erde, um dort, wenn es nötig sein sollte, einzugreifen.

Derek de Molay ist einer der Kämpfer, deren Aufgabe es ist, die Dämonen aufzuhalten. Noch ist er nicht zur Ruhe gekommen, Zorn und Hass erfüllen den Geist des aufrechten Tempelritters, der nie verstehen konnte, warum Gott die Folter und den Mord an seinen Ordensbrüdern und ihm nicht verhindert hat. Auch nach sechshundert Jahren hat sich nichts daran geändert, wie der Erzengel Michael und seine engsten Vertrauten erkennen müssen, als sie ihn wieder einmal genauer in Augenschein nehmen.

Dann beschließen sie, ihn auf die Probe zu stellen und seine Prinzipien ins Wanken zu bringen. Vielleicht lernt er auf der Erde des einundzwanzigsten Jahrhunderts, dass es auch andere Gefühle gibt, die einen viel weiter bringen.

Derek de Molay wird auf die Erde geschickt, um die Börsenmaklerin Rachel zu beschützen. Die Mächte der Finsternis haben bereits ihren Schutzengel getötet und versuchen nun in Gestalt des geheimnisvollen Andreas Zanus an sie heran zu kommen, um sie zu einem Werkzeug ihres Willens zu machen.

Der ehemalige Tempelritter soll genau das verhindern. Derek de Molay nimmt wiederstrebend an, da er nicht viel von Frauen hält, doch es dauert nicht lange, da nimmt ihn eine Macht gefangen, der er sich vorher immer verschlossen hat – die Liebe.

 

Man merkt, dass Margaret Weis eine routinierte Autorin ist, die Spannungsmomente und Höhepunkte genau zu setzen weiß. Auch im Zusammenspiel mit ihrer Tochter gibt es keine Abstriche. Die Geschichte ist flott und unterhaltsam erzählt, setzt stimmungsvolle Akzente und erzählt die augenzwinkernde Romanze zwischen der modernen jungen Frau, die sich doch nach einem Mann und Familie sehnt, und dem manchmal etwas halsstarrigen und anfangs sehr chauvinistischen Ex-Tempelritter.

Doch das ist es auch, was nicht wirklich einen Funken überspringen lässt, wenn man bereits Romane mit diesem Thema gelesen hat. Ob nun Vampir oder kämpferischer Engel – das macht keinen Unterschied, die Figuren verhalten sich insgesamt sehr archetypisch und entwickeln kein Eigenleben.. Die Romanze jedenfalls ist weitestgehend vorhersehbar und die Helden sehr leicht zu durchschauen. Die aalglatte Handlung erfüllt zwar alle Erwartungen aber nichts darüber hinaus.

 

„Dunkler Engel“ ist gute Durchschnittsware. Unterhaltsam und entspannend, ein leckerer Snack zwischendurch, der aber nicht wirklich satt macht. Interessant wird er vor allem für junge Leserinnen, die noch nicht viele romantische Fantasy-Werke kennen und das Thema deshalb noch unvoreingenommen genießen können.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425222431d8e18bad
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Dunkler Engel

Autorin: Margaret und Lizz Weis

Broschiert, 352 Seiten

Blanvalet, erschienen Juli 2008

ISBN: 978-3-442-26573-2

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Catrin Lucht

Titelbild von Shutterstock/ Ana Blazic & stockexchange

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.08.2008, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 7062