Dunkler Mond (Autor: Ian Irvine, Die drei Welten, Bd. 5)
 
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Dunkler Mond von Ian Irvine

Reihe: Die drei Welten, Band 5

Rezension von Christel Scheja

 

Mit „Dunkler Mond“ wird der Zyklus im die „Drei Welten“ bereits zum vierten Male weiter gesponnen. Das Buch umfasst die erste Hälfte des Originalromans „Dark is the Moon“ und setzt die Tradition weiter fort, die umfangreichen Wälzer der englischsprachigen Ausgabe zu teilen, eine Politik, die in deutschen Landen gang und gebe ist, um kostendeckender zu arbeiten und auch unbekannteren Autoren und Werken eine Chance zu geben.

 

Nun ist das Unheil geschehen, das die Wissenden immer zu verhindern gesucht haben. Im Turm von Katazza sind die unterschiedlichen Gruppen zusammengetroffen, Aachim, die Überlebenden des Rates von Iagador unter der Führung von Mendark, dessen Rivale, der machtgierige Yggur, sowie die beiden Flüchtigen Karan und Llian haben etwas frei gelassen, was sie besser in seinem Gefängnis hätten ruhen lassen sollen.

Rulke, der Verderber, der den drei Welten und ihren Völkern bereits einmal großen Schaden zugefügt hatte, entkommt seinem magischen Gefängnis und ist wild entschlossen, das, was er vor langer Zeit begonnen hat, fort zu setzen. Und er macht den Anwesenden deutlich, dass er ihnen mehr als nur ein wenig überlegen ist.

Durch die Umstände des Ausbruchs geraten Karan, die junge Magierin mit dem Blut der drei Völker, und Llian, der aufmerksame junge Meisterchronist, unversehens in das Nachtland, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Erst nach und nach finden sie heraus, dass nur Rulke ihnen helfen kann, der als Einziger zwischen den beiden Ebenen zu wechseln vermag. Doch können sie es wagen, ihn um Hilfe zu bitten?

Karan schreckt noch davor zurück, denn sie weiß, dass der Gegenspieler einen Preis zahlen wird, den sie nicht bezahlen möchte. Aber hat sie eine andere Wahl, um sich und Llian zu retten?

Derweil versuchen die anderen Möglichkeiten zu finden, Rulke aufzuhalten. Doch das bedeutet auch, alte und sorgsam gehegte Feindschaften zu begraben und sich miteinander zu verbünden.

 

Ian Irvine schreibt immerhin so, dass sich seine Romane ohne größere Probleme teilen lassen, und das Ende des Buches auch diesmal nicht all zu sehr im Raum hängt. Allerdings ist es jetzt nicht mehr möglich, die Geschehnisse von „Dunkler Mond“ ohne die Kenntnis der vorhergehenden Romane zu verstehen. Der Konflikt ist schon zu weit fortgeschritten und das Netz der Beziehungen zwischen den Figuren zu eng geknüpft, um mit wenigen Erklärungen auszukommen.

Wer von Anfang an dabei war, wird sich aber über die Wendung freuen, die sich schon am Ende des vierten Bandes abgezeichnet habe. Die Geschichte hat dadurch eine überraschende Wendung genommen und zwingt die bereits aktiven Figuren noch einmal umzudenken. Die Suche nach Artefakten und Geheimnissen der Vergangenheit hat eine neue Dimension bekommen, denn nun gilt es, einen mächtigen Gegenspieler aufzuhalten, der irgendwie doch ganz anders ist, als man erwartet hat. Rulke ist für mehr als eine Überraschung gut, ehemalige Feinde müssen umdenken lernen und der ein oder andere Charakter Vorurteile los lassen, die ihn bisher geprägt haben. Dennoch bleiben die Figuren, die bereits von Anfang an dabei sind, Menschen mit allen Stärken und Schwächen, die nicht immer rational handeln.

Wie schon im vierten Band zeichnet sich ab, dass Ian Irvine seine Form gefunden hat und inzwischen abzuwägen weiß, wie viel Interaktion und Action er wann einsetzen muss, und mit welchen Wendungen er seine Leser bei der Stange hält.

 

„Dunkler Mond “ ist wie sein Vorgänger „Die Festung der Macht“ wesentlich spannender als seine Vorgänger, dennoch sollte man keine epischen Schlachten oder Konflikte erwarten. Der Autor setzt immer noch mehr auf hintergründige Entwicklungen und leise Töne auch wenn er nicht mehr so sehr vor Kämpfen und magischen Duellen zurückschreckt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420002531d76869f3
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Buch:

Dunkler Mond

Reihe: Die drei Welten, Bd. 5

Autor: Ian Irvine

Original: Dark is the Moon (Teil 1), 1999

broschiert, 398 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen April 2008

ISBN: 978-3-404-20591-2

Übersetzung aus dem australischen Englisch von Malte Schulz-Sembten

Titelbild von Vitali Alexius Samarin

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.06.2008, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 19:56, 6717