Dust (Brettspiel)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Dust

Rezension von Stefan Glaubitz

 

1938: Eine Geheimexpedition deutscher Wissenschaftler entdeckt in der Antarktis ein außerirdisches Raumschiff – mit einem noch lebenden Passagier.

1950: Nichts ist wie vorher. Es gibt keine Nationen, keine Grenzen, keine Bündnisse mehr. Es gibt nur noch … STAUB.

 

DUST ist ein strategisches Brettspiel, in dem es um die Kontrolle mystischer Ressourcen auf dem verwüsteten Planeten Erde geht.

DUST ist aber auch eine faszinierende und zugleich erschreckende Alternative Version der Geschichte aus der Feder von Kult-Künstler Paolo Parente.

 

Spielziel

 

Ziel des Spiels ist es, eine vorgegebene Anzahl an Siegpunkten zu erreichen. Siegpunkte gibt es für jede Hauptstadt und Energiequelle die ein Spieler kontrolliert. Außerdem gibt es je einen Punkt wenn man die Seehoheit, die Landhoheit und die Produktionshoheit besitzt. Hier zählt man einfach eigenen See- oder Landgebiete, oder die Produktionsstädten, die man unter seiner Kontrolle hat.

 

Hat ein Spieler die geforderte Anzahl von Siegpunkten erreicht, hat er das Spiel gewonnen.

 

Ausstattung

 

Alleine der Karton von „Dust“ ist ein absoluter Hingucker. Die Größe macht es nicht unbedingt einfach ihn in ein Regal zu stapeln, aber mit etwas gutem Willen und Organisation sollte man kein Problem damit haben. Die Illustrationen sind absolut fantastisch gelungen. Sie macht „Dust“ zu einem Schmuckstück in jedem Spieleregal. Aber nicht nur der Karton kann sich sehen lassen, sondern auch sein Inhalt:

<typolist>

1 Spielplan zum zusammenbauen

1 Regelwerk

10 Würfel

27 Spielmarken

780 Miniaturen (130 pro Spieler)

24 Produktionszentren

3 Referenzbögen

1 Kartenübersichtsbogen

45 Karten

</typolist>

Das tolle Design der Packung setzt sich auf den Karten und dem Spielplan fort. Die Erde von „Dust“ präsentiert sich nicht mehr als blaue Planet, sondern genau als das, was er in dieser alternativen Geschichte ist, als ein Planet voller Staub. Auch die Plastikfiguren sind sehr gut gestaltet. Sie sind zwar nicht übermäßig detailiert aber das ist bei dieser Größe auch nicht so wichtig. Mit solchen Spielkomponenten macht es wirklich Spaß zu spielen!

 

Spielregeln

 

23 Seiten erwarten den Spieler bevor es losgehen kann. Auch wenn man die ersten Runden mit den Grundregeln spielen sollte, lohnt es sich von vornherein erst einmal alle Seiten zu lesen. Da es eine Menge Bilder und Beispiele auf den 23 Seiten gibt, hält sich der Leseaufwand in Grenzen. Außerdem sind die Spielregeln recht einfach zu erlernen und gut erklärt, es ist also kein Problem nach einmaligem Lesen loszuspielen.

 

Spielverlauf

 

Zunächst einmal muss man den Spielplan zusammen basteln. Dann wird er Kartenstapel gemischt und jeder Spieler bekommt sechs Karten ausgeteilt. Jeder Spieler sucht sich eine dieser Karten aus. Haben dies alle Spieler getan decken sie alle ihre Karten auf und es wird geschaut, welcher Spieler die Karte mit den höchsten Kampfpunkten ausgewählt hat. Dieser Spieler beginnt, dann der mit den zweithöchsten, usw. . Nun wählen alle Spieler eine Farbe und nehmen sich ihre Einheiten. Jeder Spieler wählt nun eine Hauptstadt und positioniert einen Panzer auf dieser. Haben dies alle getan werden in derselben Reihenfolge, die durch die Karten bestimmt wurde, immer eine Armee in ein freies Landgebiet gesetzt. Dabei sind die Länder, die Energiequellen beherbergen besonders wichtig. Platziert ein Spieler eine Einheit auf einem solchen Feld, bekommt er einen „Energiequllenmarker“ und legt ihn vor sich ab. Wenn alle Länder besetzt sind, postiert jeder Spieler reihum ein Produktionszentrum in ein eigenes Gebiet, bis jeder drei davon platziert hat. Zum Schluss werden noch einige Verstärkungen auf dem Spielfeld platziert nämlich auf Felder auf denen eine Produktionszentrum steht oder, im Falle von U-Booten, auf Seefeldern. Die ausgelegte Karte wird zur Seite gelegt und nun kann es losgehen.

 

„Dust“ wird in mehreren Spielrunden gespielt und jede Runde hat drei Schritte:

 

Schritt 1 – Initiative

 

In diesem Schritt wählt jeder Spieler eine seiner Handkarten aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Haben dies alle Spieler getan, decken sie alle gleichzeitig ihre Karten auf. Der Spieler, der die Karte mit den meisten Kampfpunkten ausgespielt hat, beginnt diese Runde. Danach kommt der mit den zweitmeisten usw.

 

Schritt 2 – Spielzug

 

Jeder Spieler durchläuft in seinem Spielzug drei Phasen:

 

Phase a: Produktionsphase

 

In dieser Phase kann der aktive Spieler Einheiten, Karten oder Produktionszentren kaufen. Produktionszentren und Einheiten werden auf dem Spielplan platziert, Karten auf die Hand genommen. Aber zuerst muss man seine Produktionspunkte berechnen. Man bekommt diese Punkte für Produktionszentren und Energiequellen, sowie für kontrollierte Hauptstädte und den Punktewert, der auf der ausliegenden Karte abgedruckt ist.

Die verschiedenen Einheiten kosten auch verschieden viel, also sollte man seine Produktion gut planen. Gebaute Landeinheiten werden in Regionen platziert, in denen ein eigenes Produktionszentrum steht, Seeeinheiten in angrenzende eigene oder neutrale Seegebiete. Neue Produktionszentren können in eigene gebiete gebaut werden, in denen noch kein anderes Produktionszentrum gebaut wurde während Karten auf die Hand genommen werden.

 

Phase b: Bewegungsphase

 

Die Bewegungspunkte auf der ausliegenden Karte geben an, wie viele Bewegungen einem Spieler zur Verfügung stehen. Dabei gibt es vier verschiedenen Bewegungsarten, Land-, See- und Amphibische-Bewegung sowie eine strategische Bomberbewegung. An Landbewegungen dürfen nur Landeinheiten und Bomber teilnehmen und eine Bewegung gilt von einem Start- bis zum Zielgebiet als eine Bewegung. Solange diese Bewegung über eigene und neutrale Felder geht. Bei Seebewegungen gilt das gleiche, nur halt für Seeeinheiten. Amphibische-Bewegungen ermöglichen einen Transport von Einheiten von einem Kontinent zum anderen. Bomber kann man von einem eigenen Feld zu einem anderen neutralen oder eigenen Feld mittels der strategischen Bomberbewegung um platzieren. Dabei können sie auch von einem Kontinent zum anderen verlegt werden. Die macht Bomber wesentlich flexibler im Einsatz.

 

Sind alle Bewegungen verbraucht, ein Angriff angesagt oder will der aktive Spieler nichts mehr weiter bewegen endet die Bewegungsphase.

 

Phase c: Kampfphase

 

Der Angriffswert auf der jeweiligen Karte gibt die Anzahl der möglichen Angriffe in dieser Runde an. Um einen Angriff anzusagen bestimmt ein Spieler eine beliebige Anzahl von Einheiten in einem Gebiet und greift dann ein benachbartes Gebiet an. Jede Einheit hat neben einem Kampfwert einen taktischen Wert. Der Spieler mit einem höheren taktischen Wert greift zuerst an und wirft die durch die Kampfstärke vorgeschriebene Anzahl von Würfel. Jedes Treffersymbol zerstört eine feindliche Einheit und es ist an dem Spieler, der die Würfel gerollt hat anzusagen welche Truppen vernichtet wurden. Dabei gilt zu beachten, dass „Mechs“ erst dann zerstört werden dürfen, wenn es keine feindlichen Panzer mehr gibt. Ebenso verhält es sich mit Bombern und Jägern. Erst wenn alle Jäger abgeschossen worden sind, darf man sich auf die Bomber stürzen.

 

Schritt 3 – Siegpunkte

 

Hier werden nun Siegpunkte für jede besetzte Hauptstadt, jede Energiequelle und jede Hoheit (siehe Spielziel) verteilt. Erreicht nun ein Spieler die geforderte Anzahl an Punkten gewinnt er das Spiel.

 

Spielspaß

 

„Dust“ ist auf jeden Fall kein Spiel für eine „Gelegenheitspartie“. Die vom Entwickler vorgegebene Zeit von einer bis drei Stunden pro Partie kann bei einem Spiel mit 4 oder mehr Spielern sehr schnell überschritten werden. Will an dann nicht mitten im Spiel abbrechen ist also Geduld ein großzügiges Zeitpolster gefragt. Bereuen tut man auf es auf jeden Fall nicht sich für eine Runde „Dust“ entschieden zu haben.

 

Aber bei „Dust“ geht es nicht nur um Strategie und Taktik, denn leider beinhaltet es auch einen gehörigen Glücksfaktor. Sei es nun, dass man schon irgendwie die passenden Karten ziehen muss, oder dass man schon Würfelglück benötigt um Kämpfe zu gewinnen. Zugegeben, wer mehr Karten kauft hat hier eine größere Auswahl, dafür fehlen dann wiederrum Einheiten mit denen man sein Würfelpech ausgleichen kann. Gerade diese Tatsache hat oft für Missstimmung in allen Testrunden geführt, schade eigentlich ist doch „Dust“ bis auf dieses Manko ein echt klasse Spiel!

 

Fazit

 

Wer Strategiespiele mag und sich nicht vom Glücksfaktor abschrecken lässt, der sollte bei „Dust“ auf jeden Fall zugreifen. Der Hintergrund der Spielwelt wie auch das Artwork sind fantastisch! Die Mechanismen den Glücksfaktor zu begrenzen sind gut gelungen, können aber leider nicht ganz einen gewissen Glücksfrust“ verhindern. Wir haben beim Testen lange hin und her diskutiert, da wir „Dust“ zwischen zwei Noten sehen. Unter dem Strich bleibt es aber an mir dem Spiel die Note „gut“ auszustellen, was gleichbedeutend mit einer Kaufempfehlung zu sehen ist.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426161422256820b3
Platzhalter

Dust

Autor: Spartaco Albertarelli & Angelo Zucca

Repos Production

Spieleranzahl: 2 - 6

Spielzeit: ca. 1 - 3 Stunden

Mindestalter: ab 12 Jahren

ASIN: B001082STC

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Inhalt:

<typolist>

1 Kurzspielregeln

1 Spielplan zum zusammenbauen

1 Regelwerk

10 Würfel

27 Spielmarken

780 Miniaturen (130 pro Spieler)

24 Produktionszentren

3 Referenzbögen

1 Kartenübersichtsbogen

45 Karten

</typolist>


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 30.09.2008, zuletzt aktualisiert: 02.03.2016 11:40, 7474