Die in Deutschland lebende Engländerin Camilla hofft, für ihr Restaurant bald einen Stern erkämpfen zu können. Gegenüber befindet sich das italienische Restaurant von Peppinos Familie. Da sein Vater nicht mehr arbeitsfähig ist, hat er sich von seinem eigentlichen Job als Kriminalkommissar beurlauben lassen, um vorübergehend den Familienbetrieb zu führen. Doch dann stirbt in Camillas Gaststätte ein Gast, und Peppinos ehemalige Kollegen ermitteln.
Cosy Crime funktioniert eigentlich immer – möchte ich beinahe sagen. Da ist es kein Wunder, dass mit Tim Bergers Reihe eine neue in diesem Genre an den Start geht.
In diesem Fall wird das Geschehen in der Gastro-Szene angesiedelt. Ein angehendes Nobelrestaurant und ein italienisches Ristorante sind die Schauplätze des Geschehens. Die schon im Reihentitel genannten Inhaber sind nicht nur Konkurrenten, sondern gehen auch mit unterschiedlichen Einstellungen an die Sache. Während Camilla in ihrem Restaurant auf vegetarische Küche setzt, geht für Peppino nichts über gutes Fleisch. Dass sich die beiden Protagonisten trotzdem schon in diesem 1. Band persönlich näher kommen, stellt keine allzu große Überraschung dar. Die typische Cosy-Crime-Atmosphäre funktioniert auch gut, und dass der Fall am Ende geklärt wird, versteht sich in diesem Genre von selbst.
Was mich dagegen nicht überzeugen konnte, ist die Logik. Da gibt es – speziell zu Beginn – einige Lücken, die mich doch stören. Ein Gast stirbt – so viel Spoiler darf wohl sein – noch während er die vergiftete Speise isst. Das muss schon ein sehr schnell wirkendes Gift sein. Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen. Und obwohl noch gar nicht feststeht, dass überhaupt Gift im Spiel ist, konzentriert sich die Polizei noch in der Nacht auf die Wurstfabrik, die die vegetarische Wurst geliefert hat. Ein Grund dafür ist nicht erkennbar, da das Gift (dessen Vorhandensein zu diesem Zeitpunkt überhaupt nur eine Hypothese ist), ja auch in anderen Bestandteilen der Mahlzeit enthalten gewesen sein könnte. Da funktioniert die Logik einfach nicht.
Der Autor erzählt abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten sowie einiger weiterer Charaktere. Sollte es ihm bei folgenden Bänden gelingen, Logiklücken wie oben beschrieben zu vermeiden, könnte diese Reihe durchaus funktionieren und Lesespaß bereiten.