Clara Fitzgerald versucht, sich und ihren invaliden Bruder im England der frühen 1920er Jahre mit einer Tätigkeit als Privatdetektivin durchzubringen. Das ist nicht ganz einfach, zumal sie immer wieder die Frage zu hören bekommt, ob eine Frau sowas denn eigentlich könne. Dann kommt jedoch eine Klientin, der sie helfen soll, an einen Schatz zu kommen, den ihr Mann ihr hinterlassen haben soll. Das behauptet zumindest eine Wahrsagerin. Eigentlich will Clara nur die Wahrsagerin des Betrugs überführen, doch dann steckt sie plötzlich mitten in einem Mordfall.
Cosy Crime und das England der Zwischenkriegszeit passen erfahrungsgemäß gut zusammen. Da wundert es nicht besonders, dass Evelyn James ihre neue Cosy-Crime-Reihe auch zu dieser Zeit und an diesem Handlungsplatz, konkret gesagt in Brighton, ansiedelt.
Protagonistin ist eine junge Frau, die einen Weg sucht, sich zu beweisen und auf diesem Weg sich selbst und ihren Bruder über die Runden zu bekommen. Ihre Eltern sind tot, ihr Bruder gelähmt aus dem 1. Weltkrieg zurückgekehrt. Nur leider sind wir damit auch schon beim Knackpunkt dieser Reihe, der der Grund dafür ist, dass mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen konnte. Denn nicht nur der Bruder der Protagonistin ist Kriegsgeschädigt, auch in der sonstigen Handlung begegnen einem ständig Charaktere, die an den Folgen des Weltkrieges leiden, seien es Verkrüppelte wie der Bruder, an Traumata Leidende oder Menschen, die ihnen Nahestehende verloren haben. Dieses Thema ist mir deutlich zu präsent, um zum Stil einer Cosy-Crime-Geschichte zu passen. Ansonsten funktionieren die Story und Charaktere durchaus und passen zum Stil dieses Genres, nur dass einem ständig wieder das Thema Weltkriegsfolgen begegnet. Dieses Hintergrundthema dominiert die Handlung nach meinem Geschmack zu sehr.
Die Autorin begleitet erzählerisch zwar überwiegend ihre Protagonistin, wechselt vorübergehend aber auch zu anderen Charakteren.