Als ihr Vater stirbt und ein alter ›Freund‹ dieses sie um sämtliche Ersparnisse bringt, bleibt der 15-jährigen Ari nichts, als sich der Diebesgilde anzuschließen. 3 Jahre später wird sie auch dort verraten und soll hingerichtet werden. Als bei ihrer Folterung jedoch eigenartige Tätowierungen sichtbar werden und zufällig gerade der Vulkan ausbricht, gelingt ihr die Flucht. Auf der Suche nach ihrer wahren Identität kommt sie weit umher – und begegnet vielen Überraschungen.
Die Frostblut Saga von Till Martin hebt sich inhaltlich deutlich von vielen anderen, ähnlich beginnenden Fantasy-Reihen ab. Ein Mädchen verliert ihren Vater und muss sich plötzlich alleine in ihrer magischen Heimat zurechtfinden. So ähnlich hat man es im Genre schon öfters gelesen. Doch statt dieses Mädchen jetzt bei ihren Abenteuern zu begleiten, folgt hier ein Zeitsprung von 3 Jahren, bevor wir der mittlerweile (gerade so) Erwachsenen wiederbegegnen. Aber selbst das gehört eigentlich noch zur Vorgeschichte. Erst als sie verraten wird und gerade noch so ihrer Hinrichtung entkommt, beginnt die eigentliche Haupthandlung. Dass die Protagonistin im Laufe dieser viel über die Hintergründe der Magie und ihre eigenen Wurzeln erfährt, ist natürlich zu erwarten.
Beinahe als ungewöhnlich kann man es bei einer Protagonistin dieses Alters hingegen bezeichnen, dass (zumindest bisher) keine Lovestory in Sicht ist. Stattdessen liegt der Fokus ganz auf dem Abenteuer-Aspekt. Während die Handlungswelt mit ihrem mittelalterlich wirkenden Ambiente durchaus üblich für das Genre ist, kommt das Magiesystem ungewohnt daher. Es zu beschreiben, würde allerdings den Rahmen einer Rezension sprengen, sind die Zusammenhänge hier doch recht kompliziert. Dem Reihen-Charakter entsprechend stellt das Ende dieses Bandes natürlich kein wirkliches Finale dar, sodass man hier auf den nächsten Band hoffen muss.