El Cazador de la Bruja Vol.1 (DVD)
 
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El Cazador de la Bruja Vol.1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Man verbinde die Atmosphäre eines Road-Movies wie „Thelma und Louise“ mit Elementen aus den Italowestern und einem Schuss Action Thriller. Dann erhält man die „Girls-with-Guns“-Reihe von Regisseur Koichi Mashimo, die mit den in In- und Ausland sehr erfolgreichen Serien "Noir" und "Madlax" begann und nun mit der 26-teiligen Reihe „El Cazador de La Bruja“ endet. Anime Virtual veröffentlicht die Serie auf sechs DVD’s, von denen die erste nun erschienen ist.

 

Alles beginnt in einem verschlafenen Dorf in Mexiko. Dort ist die bisher sehr erfolgreiche Kopfgeldjägerin Nadie auf der Suche nach ihrer neusten Beute. Im Auftrag der CIA-Agentin Jody Hayward, alias „Blue Eyes“ soll sie das Mädchen Ellis finden, das angeblich den Physiker Heinrich Schneider ermordet hat, der offensichtlich zuletzt an einem geheimnisvollen Projekt namens „Leviathan“ arbeitete.

Als die Jägerin ihrer Beute gegenüber steht, merkt sie aber auch, dass etwas nicht stimmt. Denn Ellis wirkt nicht wie eine Mörderin. Statt dessen leidet sie unter einer hochgradigen Amnesie und scheint eher Opfer als Täterin zu sein. Ihrem Gespür folgend, entscheidet sich Nadie dazu die junge Frau nicht auszuliefern, sondern ihr zu helfen.

Gemeinsam schlagen sie den Weg in den Süden ein und lassen sich dabei nur von Ellis vagen Erinnerungen an die geheimnisvolle Stadt Winay Marka und den mysteriösen Edelstein „Inka Rose“, den Ellis von einer Wahrsagerin geschenkt bekam, leiten.

Schon bald ahnt Nadie, warum die junge Frau verfolgt wird. Ellis besitzt übernatürliche Kräfte, die sie aber nicht richtig kontrollieren kann. Hin und wieder kann sie die Gedanken der anderen spüren, in Notsituationen mag sie kurzfristig zu schweben oder Objekte einzufrieren.

Das kommt ihnen zwar auf der Flucht vor anderen Kopfgeldjägern manchmal zu Gute, ist aber auch extrem auffällig und lockt neue Geier auf ihre Spur, wie den skrupellosen Ricardo, der sich nicht so leicht abschütteln lässt wie die anderen, oder den geheimnisvollen L.A. der ähnliche Kräfte wie Ellis besitzt und sie eines Tages in einem verlassenen Haus stellt.

So gut sie können, versuchen die beiden Frauen ihre Spur zu verwischen, doch das ist nicht so leicht wie sie gedacht haben. Selbst in einem Konvent achten die Verfolger nicht die Heiligkeit des Gotteshauses.

 

„El Cazador de La Bruja“ hat sehr viel von einem Roadmovie. Wie andere Heldinnen und Helden ziehen Nadie und Ellis durchs Land. Um ihre schwindenden Geldmittel zu schonen oder gar wieder aufzustocken nehmen sie hin und wieder auch schon einmal einen Job an, was sie zusätzlich aufhält, und ihren Verfolgern die Chance gibt, sie nach und nach einzuholen. Das schmiedet die beiden Frauen um so fester zusammen.

Und auch wenn Ellis anfangs immer wieder gerettet werden muss, tut sie nach und nach immer mehr selbst dazu, um wieder frei zu kommen. Sie wirkt zunächst noch sehr kindlich und naiv, das verändert sich aber durch den Einfluss von Nadie schon in den ersten Folgen ein wenig. Genau so färbt Ellis auf die Kopfgeldjägerin ab, die sich zunächst raubeiniger als die Männer benimmt, nach und nach aber auch ihre sanften, weiblicheren Seiten zeigt, wenn sich die Gelegenheit dazu anbietet.

Noch werden nicht alle Geheimnisse enthüllt, aber man erfährt schon ein wenig mehr über Ellis Hintergrund. Sie trägt „Hexengene“ in sich, die im „Projekt Leviathan“ erforscht wurden und dem entsprechend kann man sich denken, dass die Verantwortlichen auch nach dem tod des Forschungsleiters weiter daran interessiert sind, sie in die Hände zu kommen.

Das alles wird in eine spannende und actionreiche Handlung gebettet. Zwar wiederholt sich in den ersten fünf Episoden mehrfach das Spiel – Ellis wird gefangen genommen und muss befreit werden - aber die Handlung verläuft jedes Mal ein wenig anders und enthüllt mehr von dem, was wirklich hinter den Kulissen vor sich geht. Zudem wird gerne und scharf geschossen, was vermutlich die Altersfreigabe ab 16 rechtfertigt. Aber es gibt auch ruhige Szenen, in denen man mehr über die Hauptfiguren und ihren Hintergrund erfährt, wie bedrohliche Überraschungen, die nahe an den Horror grenzen. Das macht die Geschichte besonders abwechslungsreich.

Bild und Ton der DVD sind in einer guten Qualität, nur bei den Extras sieht es etwas mager aus – der DVD lieben nur zwei Postkarten mit Bildern von Ellie und Nadine bei.

 

„El Cazador de La Bruja“ ist für all jene Action und Abenteuerfans interessant, die nicht nur Thriller, sondern auch Roadmovies und zumindest einige Italo-Western mögen. Positiv fällt auch, dass die Geschichte einmal nicht mit Japan und japanischen Entwicklungen zu tun hat, sondern gänzlich auf dem amerikanischen Kontinent spielt, was gerade bei Action-Animes mit Science Fiction Elementen nicht immer selbstverständlich ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329083433157a28ad
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DVD:

El Cazador de la Bruja Vol.1

Eru Kazado, 26-teilige Fernsehserie

Japan 2007

Regie: Koichi Mashimo

Musik: Yuki Kajiura

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Polnisch

Bildseitenformat: 16:9

FSK: 16

AV Visionen, 9. Juni 2008

Spieldauer: 142 Minuten

Extras: 2 Postkarten

 

ASIN: B0015CI55O

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7394