El Cazador de la Bruja Vol.2

Filmkritik von Christel Scheja

 

„El Cazador de La Bruja“ ist die dritte Serie von Regisseur Koichi Mashimo, die er unter das Motto „Girls with Guns gestellt hat“. Er verbindet hier die Atmosphäre der Italo-Western mit Elementen der amerikanischen Road Movies. Die 26-teilige Serie wird nun von Anime Virtual auf sechs DVD’s veröffentlicht. Inzwischen liegt die zweite Silberscheibe vor, in der die Abenteuer von Ellis und Nadie weiter gehen.

 

Die erfolgreiche Kopfgeldjägerin Nadie spürt in einem verschlafenen Dorf in Mexiko ihr neustes Zielobjekt, eine junge Mörderin namens Ellis, auf. Doch anstatt dieses an ihre Auftraggeberin, die CIA-Agentin Jody Hayward auszuliefern und die Belohnung zu kassieren, flieht sie gemeinsam mit dem unschuldig wirkenden Mädchen, dass eher selbst ein Opfer als eine Täterin zu sein scheint.

Schon bald bemerkt Nadie, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte, denn Ellis verfügt über besondere Kräfte aufgrund derer man sie in einem geheimen Labor festgehalten hat. Visionen und bruchstückhafte Erinnerungen raten ihr, die geheimnisvolle Stadt Winay Marka aufzusuchen, der mysteriöse Edelstein „Inka Rose weist ihr den Weg.

Als sie in einer kleinen Stadt halt machen, läuft Nadie ausgerechnet ihrem alten Schwarm Miguel in die Arme, dem sie kein Stück über den Weg traut, weil er sie schon einmal betrogen hat. Wird ihr Instinkt auch diesmal recht behalten?

Sie entkommen nur knapp dem sich zusammenziehenden Netz, denn ihre Verfolger sind ihnen immer noch dicht auf der Spur. Wie dicht merken sie erst, als sie in einem Hotel der Mittelklasse Erholung suchen und dabei Lirio kennen lernen, die ausgerechnet auf Ricardo warten, einen der hartnäckigsten Jäger, die sich auf ihre Spur gesetzt haben.

Und dann geraten sie auch noch vom Regen in die Traufe, denn als Nadie von einer verirrten Kugel getroffen wird, rettet Ellis ihr mittels ihrer übersinnlichen Kräfte das Leben, indem sie die Kugel entfernt und die Wunde heilen lässt. Ausgerechnet der Sohn eines Mafiabosses beobachtet die beiden und schnappt sie sich aus sehr persönlichen Gründen...

 

Wie in einem richtigen Roadmovie ziehen Nadie und Ellis – die schießwütige Kopfgeldjägerin und das übersinnlich begabte Mädchen durch eine staubige, herunter gekommene Gegend und hinterlassen, auch wenn sie es eigentlich nicht so recht wollen, eine deutliche Spur.

In den Folgen sechs bis zehn kommt das besonders deutlich zum Tragen. Während die Hintergrundgeschichte etwas zurückgestellt wird und vor allem in kurzen Rückblicken und den Aktionen der Gegenspieler zu merken. Immer wieder werden dort auf Ellis „Hexengene“ und ihre Bedeutung für die Forschung angesprochen und die wirklichen Feinde zeigen langsam aber sicher ihr wahres Gesicht, da sie selbst diejenigen, die in ihrem Auftrag handeln boshaft manipulieren.

Derweil erleben die beiden jungen Frauen Abenteuer, die sie noch enger zusammen schmieden. Längst ist Ellis nicht mehr ganz so naiv wie am Anfang, während Nadie auch schon einmal zartere und sanftere Seiten zeigt. Doch wenn jemand ihre Freundin bedroht, dann kann sie auch im angeschlagenen Zustand aggressiv werden. Sie bekommen es mit Mafiabossen und ihren engsten Vertrauten, Verrätern und bösartigen Verfolgern zu tun, werden aber auch wieder zu rettenden Engeln, wenn es darum geht, andere Unschuldige vor dem bösen zu beschützen oder einen kostbaren Schatz zu bergen.

Wie immer sind die Hintergründe in eine spannende und actionreiche Handlung gebettet, die eine gute Mischung aus Dialogen und Kämpfen besitzt, ja manchmal vielleicht sogar schon ein wenig zu ruhig ist. Auch die mit Science-Fiction und Mystery-Elementen durchsetzte Hintergrundgeschichte lässt noch einiges erwarten.

Wie immer sind Animation, Bild und Ton der DVD in einer ausgezeichneten Qualität, nur bei den Extras sieht es etwas mager aus – wieder liegen der Silberscheibe nur zwei Postkarten mit hübschen Bildern von Ellie und Nadine bei.

 

Auch die zweite DVD von „El Cazador de La Bruja“ wendet sich an alle Fans, die sich nicht nur an sinnfreiem Geballer, markigen Sprüchen und aggressiven Kämpfen, gepaart von schlüpfriger Erotik ergötzen, sondern auch so etwas wie eine Handlung sehen wollen. Die 26-teilige Animeserie bietet diese gelungene Mischung in einer angenehm gestalteten Form.

 

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