El Cid – Deluxe Edition (DVD)
 
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El Cid – Deluxe Edition

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Bereits in den 1950ger Jahren, musste das Kino schon einmal zum Zuschauer kämpfen. War es bis zu dieser Zeit noch die einzige Quelle, um sich Filme und Bilder oder Nachrichten aus aller Welt anzusehen, so änderte sich das mit den ersten Stationen, die ein Vollprogramm auszustrahlen begannen.

Deshalb mussten sich die Filmemacher einiges einfallen lassen, um Zuschauer vor die Leinwände zu locken. Ihre Streifen wurden bunter, farbenprächtiger und setzen auf Schaueffekte. Die Geschichten wurden abendfüllend und episch - das Genre des Monumentalfilmes wurde geboren. Die detailreichen und bombastischen Szenenbilder oder weiten Landschaften konnten nur auf der großen Leinwand beeindruckend wirken und so einen Anreiz bieten, doch in das Fernsehen zurück zu kommen. Allerdings waren die Produktionskosten dadurch auch sehr hoch, und die Stoffe, die einen solchen Aufwand rechtfertigten, bald erzählt.

So war „El Cid“ bereits einer der letzten Monumentalfilme, die überhaupt noch gedreht wurden und erlangte auch nicht mehr den Erfolg bei Kritikern und Publikum, wie einige seiner Vorgänger, obwohl man als Hauptdarsteller Charton Heston angeworben hatte, der bereits andere große Helden in oscarpreisgekrönten Filmepen verkörpert hatte – Judah ben Hur in „Ben Hur“ und Moses in „Die zehn Gebote“.

 

Erzählt wird die Geschichte von Rodrigo Diaz de Bivar, einem jungen Ritter, der im Jahr 1060 noch nicht ahnt, dass er eines Tages zum größten Helden in der spanischen Geschichte werden sollte. Als er einigen gefangenen Emiren und ihren Gefolgsleuten das Leben schenkt und sie frei lässt, gewinnt er zwar deren Achtung und Freundschaft, muss sich dafür aber vor seinem König verantworten. Und seinem zukünftigen Schwiegervater. Da er eine Kränkung seiner Familie jedoch nicht hinnehmen kann, kommt es zu einem folgenschweren Duell. Er tötet den Schwertführer des Königs und verliert dadurch seine Verlobte Chimena an Trauer und Hass. Sie kann und will ihm erst einmal nicht verzeihen..

Das nutzt einer der Rivalen um die Macht in Spanien aus, und fordert König Ferdinand zu einem Duell um die Stadt Calahora.

Der als Kämpfer noch völlig unbekannte Rodrigo nimmt die Herausforderung an, um wenigstens einen Fehler wieder gut zu machen. Doch das Duell wird für ihn zu einem doppelten Triumph. Er beweist sich nicht nur als Ritter, sondern gewinnt auch die Achtung des Königs und seiner Familie. Besonders Kronprinz Sancho und Prinzessin Urraca sind von ihm angetan. Doch er macht sich letztere zur Feindin, als er um die Hand Chimenas bittet, die ihm immer noch mit Groll begegnet und lange nicht verzeiht.

Das alles zeigt Jahre später Wirkung, als Ferdinand stirbt und sich seine Kinder zu zerfleischen beginnen, denn auch der jüngste Bruder – Alfonso – giert nach der Macht. Mit seiner Schwester gelingt es ihm Sancho in die Falle zu locken und durch treue Gefolgsleute ermorden zu lassen.

Rodrigo ahnt die Machenschaften, die dem Tod seines Königs vorangingen und ist nur bereit, Alfonso zu akzeptieren, wenn dieser einen heiligen Eid leistet, nichts mit dem Tod seines Bruders zu tun zu haben.

Aus Wut lässt ihn der frisch Gekrönte verbannen, was ihn nun wieder mit seiner Frau Chimena zusammen bringt. Doch den beiden ist nur eine kurze Zeit des Friedens und Glücks vergönnt.

Zu dieser Zeit werden die Mauren in Spanien aber auch von Afrika her aufgehetzt, die Christen ganz von der iberischen Halbinsel zu vertreiben. Einige, wenn auch nicht alle folgen ihrem Ruf. Die, die Frieden zwischen Christen und Moslems wollen, bitten Rodrigo de Bivar, sie anzuführen, denn er ist der Heerführer, der von beiden Seiten gleich geachtet wird.

Auch wenn Chimena ihn darum bittet, das nicht zu tun, nimmt der Ritter, der sich auch in den Jahren als Schwertführer immer um Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Religionen bemüht hat an und wird nun auch so seinem Titel als „El Cid“ gerecht. In endlosen Kämpfen wird er zu einem Volkshelden und bleibt doch bescheiden, so dass schließlich selbst Alfonso einlenken muss, und die Legende beginnt.

 

Man merkt „El Cid“ durchaus an, dass die Produktion nicht mehr ganz so viel Geld verschlingen durfte wie andere Monumentalfilme. Er kommt ohne besondere Spezialeffekte aus, Kleidung und Ausrüstung sind ein wenig einfacher gemacht und auch die Nebendarsteller stammen überwiegend aus Europa. Sophia Loren stand damals erst am Anfang ihrer Karriere und Massimo Serrato trat oft in den italienischen Sandalenfilmen auf. Dennoch kommt gerade die Schlichtheit dem Film sehr zu gute – da die gedeckten Farben der Kleidung viel besser zum Frühmittelalter passen, als die schreiend bunten Stoffe und üppig ausgestatteten Kulissen. Zudem hat man in Spanien gedreht, was die Landschaft um einiges authentischer macht als wenn man in Amerika geblieben wäre..

Die Handlung setzt mit Massenszenen eher besondere Akzente, als sie in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür sind diese mit bis zu 50.000 Komparsen dann aber auch etwas Besonderes und rechtfertigen den Höhepunkt. Im Vordergrund stehen die Personen – Rodrigo, der seiner Zeit weit voraus ist und Toleranz zu üben versucht und dadurch in Schwierigkeiten gerät, Chimena, die erst lernen muss, dass ihr Mann kein typischer Ritter ist und nicht zuletzt die königliche Familie, die sich in Grabenkämpfen selbst dezimiert.

Die größte Wandlung macht wohl Alfonso durch, der am Anfang sehr schwach ist und unter dem Pantoffel seiner Schwester zu stehen scheint, am Ende aber erkennt, das auch Demut manchmal einem König sehr zu gute kommt.

Der Film erzählt die Geschichte mit leichtem Pathos nach, übertreibt aber nicht all zu sehr. Es wird besonderer Wert darauf gelegt, dass sich alles gut ineinander fügt und nachvollziehbar ist. Diese eher ruhige Erzählweise wirkt auf heutige Zuschauer manchmal etwas langatmig, gibt aber auch Zeit die detailreichen Kulissen und die schöne Landschaft zu bestaunen und die Dialoge auf sich wirken zu lassen.

Koch Media präsentiert der Film in einer restaurieren und neu digital abgetasteten Fassung von Original-Negativen. Dadurch ist das Bild gestochen scharf, die Farben sind gut aufeinander abgestimmt und sehr klar. Es gibt kaum noch Störungen oder Fehler.

Der Ton wurde auch aufbereitet, kann aber natürlich noch keinen Raumklang erreichen, da die Originale auch allenfalls nur in Stereo gehalten waren.

Zusätzlich zum Film, der mit Overtüre und Intermission präsentiert wird, gibt es auch noch eine Bonus-CD mit allerlei Extras, vor allem zu den Personen, die hinter „El Cid“ standen, dem Regisseur und dem Produzenten, aber auch dem Komponisten der Filmmusik – Miklos Rosza.

Die Interviews mit Filmwissenschaftlern, Verwandten und Augenzeugen erzählen nicht nur von den Erfolgen und Personen, sondern auch von den Schwierigkeiten, die es bei der Produktion gab und nicht zuletzt den Schattenseiten für den ein oder anderen. Dazu gibt es einen Bereicht über die Restaurierungsarbeiten, Trailer und Texttafeln.

Selbst wenn man sich schon einmal eine DVD von „El Cid“ gekauft hat, so sollte man durchaus den Kauf dieser Deluxe Edition erwägen, wenn man Monumentalfilme über alles liebt. Denn Bild und Ton sind ausgezeichnet und die Extras für jeden Cineasten ein Schmankerl, da sie auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Allein die Tatsache, dass es zum Hauptfilm keinerlei Untertitel gibt, ist etwas bedauerlich, aber eventuell zu verschmerzen.

Interessanterweise bietet auch Koch-Media ein Wendecover an, um die große hässliche FSK-Auszeichnung auf dem Cover verschwinden zu lassen.

 

 

Fazit:

 

Daher kann die „Deluxe Edition“ von „El Cid“ nur allen Fans des Monumental- und Historienfilms empfohlen werden. Denn so sollte etwas auch aussehen: Der Film wurde bestmöglich aufbereitet und auf einer Bonus-CD gibt es viel Wissenswertes zu seiner Entstehung, den Leuten dahinter und mehr. Damit wurde eine Referenz-DVD geschaffen, die für die Aufbereitung anderer Monumentalfilme als Beispiel dienen sollte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261752159e77836a
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DVD:

El Cid – Deluxe Edition

USA/Spanien 1961

Original: El Cid

Regisseur: Anthony Mann

Drehbuch: Frederick M. Frank und Phillip Yourdan

Komponist: Miklos Rosza

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englich

Bildseitenformat: 2,35:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 12

Koch Media, 21. August

Spieldauer: 188 Minuten

 

ASIN: B002AOUQOY

 

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Extras:

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Hollywood erobert Spanien - Die Dreharbeiten

Der Mann hinter der Kamera – Antony Mann

Visionär in Hollywood – Der Produzent Samuel Bronston

Miklos Rosza – Meister der Filmmusik

Die Enthüllung einer Legende – Restauration

Trailer von 1961 und 2004

Dt. Trailer

Bildergalerien

Filmographien

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Darsteller:

Charlton Heston

Sophia Loren

Raf Vallone

Genivieve Page

John Fraser

Gary Raymond

Hurd Hatfield

Massimo Serrato

 


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Erstellt: 23.09.2009, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 9243