Elfenblut (Autor: Wolfgang Hohlbein; Die Chroniken der Elfen Band 1)
 
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Elfenblut von Wolfgang Hohlbein

Reihe: Die Chroniken der Elfen 01

 

Rezension von Eileen Weinreich

 

Inhalt:

Die junge Pia lebt in den Armutsvierteln Brasiliens und schlägt sich zusammen mit ihrem Freund Jesus mittels Gaunereien durchs Leben. Als die Zwei eines Tages bei einem Diebstahl erwischt werden und fliehen müssen, geschieht Unglaubliches. Sie landen in einer ihnen vollkommen unbekannten Winterwelt. Nachdem sie wieder zurück in Brasilien sind, bleibt ihnen dennoch keine Zeit, um Luft zu holen. Jesus wird schwer verletzt und Pia schlüpft bei ihrem Ziehvater Esteban und seiner jungen Freundin Alica unter. Eines Tages verschlägt es Pia zusammen mit Alica wieder in die gleichermaßen mysteriöse wie mittelalterliche Winterwelt. Doch diesmal findet Pia keinen Weg mehr zurück. Die beiden Frauen landen bei dem grobschlächtigen Wirt Brack und sehen sich einiger Unannehmlichkeiten gegenüber. Denn besonders Pia wird aufgrund ihrer langen blonden Haare von allen Bewohnern des Dorfes Weißwald angestarrt. Bald erfährt sie auch, wieso. Die Leute glauben an eine alte Sage, der zufolge sie die verschollene Elfenprinzessin sein soll. Für Pia und Alica beginnt ein unglaubliches Abenteuer.

 

Kritik:

In bester Fantasymanier legt Wolfgang Hohlbein den ersten Teil seiner Elfen – Chroniken dar. Die Geschichte beginnt vollkommen konventionell mit dem für alle Beteiligten nicht nachvollziehbaren Wechsel zwischen den Welten. Was nun folgt, ist dem geneigten Fantasyleser hinreichend bekannt. Die Umstände erscheinen mysteriös und werden erst nach und nach aufgeklärt, wobei allerdings bewusst darauf verzichtet wird, die zentrale Frage zu klären, wie die Protagonistinnen überhaupt erst in das mittelalterliche Dorf gelangen konnten. Allein dieser Fakt hält eine gewisse Grundspannung aufrecht. Durch geschickte Andeutungen und Anspielungen bekommt der Leser zwar immer wieder Anregungen, um sich selbst eine Erklärung zu überlegen, die jedoch ist fällt am Ende ziemlich unbefriedigend aus, was wiederum zum Folge hat, dass man immer weiterlesen möchte, um des Rätsels Lösung näher zu kommen. Das Konzept ist also wahrhaftig nicht neu, unterhält aber trotzdem recht gut. Denn der Roman hat eigentlich keine nennenswerten Längen.

 

„Die Chroniken der Elfen. Elfenblut“ liest sich sehr flüssig, sodass keine Langeweile aufkommt. Hohlbein verzichtet dabei auf umständliche Satzkonstruktionen oder gar ausufernde Beschreibungen. Er gibt dem Leser stets nur soviel Information, damit dieser sich ein halbwegs passendes Bild machen kann. Dabei sind die Schilderungen der Umstände allerdings dennoch sehr plastisch, sodass alles recht gut vorstellbar wird. Auch dieser Fakt trägt zum nicht abebbenden Lesefluss bei.

Hinzu kommen die zwei Hauptfiguren, die der Geschichte für einen in seiner Grundthematik recht althergebrachten Plot, einen ziemlich frischen Wind verpassen. Denn Pia und Alica sind keineswegs die verschüchterten kleinen Mädchen, die sich allem fügen, was um sie herum geschieht. Sie sind beide recht schnodderig und sagen direkt, was ihnen nicht passt. Dadurch werden sie beide zu hervorragenden Heldenfiguren, die in diese Geschichte einfach hineinpassen, wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge. Überzeugen kann im Zuge dessen auch die Tatsache, dass die beiden Frauen sich eigentlich bis zum Ende des Romans nicht einfach mit den Umständen abfinden. Sie versuchen stets, etwas dagegen zu tun, was in der Folge nichts anderes bedeutet, als dass sie keine Mühe scheuen, wieder nach Hause in ihre Welt zu gelangen. Dieser Aspekt nimmt zwar an der ein oder anderen Stelle leicht Überhand, aber darüber kann man getrost hinwegsehen.

Einziger Kritikpunkt an diesem Roman ist aber, dass man einfach zu sehr merkt, dass er „nur“ den Auftakt zu einer Romanreihe darstellt. Soll heißen, die große Hauptstory ist hier noch nicht wirklich gegeben. Der Fokus liegt also eher auf den Umständen, der Umgebung und der Sage, nach der Pia die verschollene Elfenprinzessin sein soll. Ansonsten wird der Plot kaum vorangetrieben, sondern plätschert mäßig vor sich hin. Dies tut besagter Grundspannung zwar keinen Abbruch, führt dem Leser aber nur allzu deutlich vor Augen, dass „Elfenblut“ eben doch nur eine Art Einleitung ist. So ertappt man sich öfter mal dabei, wie man sich fragt, wann es denn nun endlich mal losgeht. Dies führt aber allerdings auch zu einer Art Vorfreude auf die Folgebände sowie zu einer gewissen Neugier.

 

Fazit:

„Die Chroniken der Elfen. Elfenblut“ von Wolfgang Hohlbein sei tendenziell allen Fantasyfans empfohlen. Man sollte nicht allzu viel erwarten, denn im Prinzip ist der Plot sehr althergebracht und so in unzähligen anderen Romanen des Genres zu finden. Dennoch ist dies kein Kontra. Denn der Autor hat seine Geschichte geschickt mit frischem Wind in Form der Figuren gewürzt, sodass man als Leser auf jeden Fall bei der Stange gehalten wird und sich die Folgebände vermutlich noch wird holen wollen, weil man eben wissen möchte, wie es weitergeht. Wer also noch nicht genug hat, von konventionellen Elfengeschichten mit Zwergen, bärtigen Barbaren und einer mittelalterlichen Welt als Kulisse, der sollte hier zugreifen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202410150125459dca8f49
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Buch:

Elfenblut

Reihe: Die Chroniken der Elfen 01

Autor: Wolfgang Hohlbein

Gebundenen, 761 Seiten

Otherworld Verlag, September 2009

 

ISBN-10: 3800095033

ISBN-13: 978-3800095032

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.11.2009, zuletzt aktualisiert: 26.09.2024 15:51, 9595