Emily Wilde ist eine angesehene Dryadologin an der Universität Cambritge. Als ein Attentat auf ihren Kollegen Wendell Bambleby verübt wird, will sie diesem helfen. Außer ihr kenn niemand an der Uni sein Geheimnis: Er ist selbst ein Fennprinz, der sich in der Menschenwelt vor seiner Stiefmutter versteckt. Zusammen reisen sie nach Österreich, wo sie einen Zugang zur Anderswelt vermuten. Unerwartet schließt sich ihnen jedoch der Dekan der Dryadologischen Fakultät an, mit dem sie beide eigentlich auf Kriegsfuß stehen.
Heather Fawcetts Fantasy-Abenteuer mit und um die Protagonistin Emily Wilde wählt einen im Gerne eher ungewöhnlichen Ansatzpunkt. Dabei handelt es sich schon um den 2. Band rund um die Feenforscherin, wobei mir Band 1 allerdings unbekannt ist. Das fällt beim Lesen jedoch kaum auf, da dem Geschehen auch so problemlos zu folgen ist. Was man zunächst für eine historische Urban Fantasy halten könnte, entpuppt sich dann eher als Alternativwelt-Fantasy, unterscheidet sich die Handlungswelt doch deutlich von unserer eigenen zur Handlungszeit. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass Feenforschung, Dryadologie, ein anerkanntes Forschungsfeld und die Existenz von Feen allgemein be- und anerkannt ist. Auch ist die Rolle von Frauen deutlich eigenständiger als sie es in der realen Welt zu dieser Zeit war. Der Begriff Fee wird hier deutlich weiter als gewohnt gefasst. Praktisch alle nichtmenschlichen, jedoch menschenähnlichen Wesen (wie zum Beispiel auch Kobolde) werden unter dem Oberbegriff zusammengefasst. Die Handlung kann durchaus überzeugen. Weitere Abenteuer Emily Wildes sind gut vorstellbar.
Die Autorin unterbreitet die Erlebnisse ihrer Protagonistin in Form von deren Tagebucheinträgen. Lediglich an einer Stelle übernimmt der Feenprinz die Tagebuchführung kurzzeitig. Entsprechend der Natur eines Tagebuchs wirkt der Stil relativ nüchtern.