Rezension von Christel Scheja
„Eureka Seven“ ist eine japanische Fernsehserie aus dem Jahr 2005, die von Studio Bones erdacht wurde und 50 Episoden und ein Special umfasst. Die Serie wurde im deutschen Fernsehen erstmals 2007 beim Bezahlsender Animax ausgestrahlt. Zudem erschien auch der Manga bei Carlsen.. Nipponart veröffentlicht die Serie, die zunächst bei Beez-Entertainment erschien nun vermutlich in zwei Doppelboxen, von denen nun die erste vorliegt.
Der vierzehnjährige Renton Thurston leibt mit seinem Großvater im beschaulichen Belforest und hilft diesem in seiner Werkstatt für „Light Finding Operations“ (LFO's), wo immer wieder Mechas dieser Art repariert werden müssen.
Auch wenn sein Vater und seine Schwester bei der Arbeit mit diesen und dem Surfen durch die Lüfte ums Leben kamen, träumt der Junge doch davon, eines Tages selbst in einen LFO zu klettern und damit durch die Lüfte zu surfen, wie es die Mitglieder der Rebellengruppe um Holland Novac tun, Sein Großvater, der ihn nicht auch noch verlieren will, versucht ihm das alles auszureden, vor allem als die junge Eureka in den Laden kommt und von ihm rüde wieder fortgeschickt wird.
Renton, der sich in das süße Mädchen verliebt hat, folgt ihr und bringt ihr ein wichtiges Ersatzteil – mit Folgen für ihn. Denn er weiß nun, dass seine Zukunft nicht in der Werkstatt liegt sondern an Bord der Gekko-Go, als Teil von Hollands Gekkostate-Crew.
Auch wenn er zunächst noch keinen festen Status hat und eher auf dem Schiff herumgammelt, anstatt die LFOs zu nutzen, sich mit Eurekas Kindern herumschlagen muss, die ihn als störend empfinden, zeigt sich doch schon bald, dass auch er besondere Qualitäten besitzt. Als er nämlich Eurekas LFO Nirvash entwendet, um damit das Radar der Armee auszuschalten, die die Gekko-Go schon eine ganze Weile auf dem Radar hat.
Und das ist ein Wendepunkt in seinem Leben, erfährt er doch nach und nach, das weit mehr hinter allem steckt, als er dachte, dass die Macht, die das Fliegen erst möglich macht, ein lebendes Wesen im Inneren des Planeten ist – eine Entdeckung, die seinem Vater bereits das Leben kostete.
Science-Fiction, Romanze und Abenteuer verbinden sich in „Eureka Seven“ zu einer liebenswerten Geschichte, die auch schon an jüngere Zuschauer gerichtet ist. Gewaltdarstellungen und Action bewegen sich daher in einem jugendfreien Rahmen, Erotik spielt überhaupt keine Rolle, Wenn so etwas wie Gefühle zu einem Mädchen oder Jungen aufkommen, dann sind sie eher unschuldig-naiver Art, was sich vor allem im Umgang Rentons mit seiner angebeteten Eureka zeigt.
Die Handlung bietet zunächst keine großen Überraschungen. Renton ist der typische jugendliche Held, der von großen Abenteuern träumt und doch festgehalten wird, der schließlich durch die Liebe in ein großes Abenteuer gezogen wird und erst nach und nach entdeckt, dass in ihm weit größere Fähigkeiten stecken als jeder vermutet hat.
Die Serie nimmt sich sehr viel Zeit, nicht nur die Helden, sondern auch den Hintergrund vorzustellen, um darauf nach und nach die Handlung aufzubauen. So erfährt auch der Zuschauer, dass die Geschichte auf einem fremden Planeten spielt, gut zehntausend Jahre, nachdem die Menschheit das Weltall erforscht und besiedelt hat. Und natürlich bietet auch diese Welt wohl gehütete Geheimnisse, die lange Zeit nur wenige kannten und sich untertan machten – Wahrheiten, die nun nach und nach ans Licht kamen und vieles verändern könnten, wenn – ja wenn sie alle Bewohner erführen. Natürlich gibt es wieder einmal die Elite, das Militär, die nicht zulassen wollen, dass sich irgend etwas ändert und das Wesen im Inneren des Planeten frei kommt. Sie wollen es vielmehr weiter beherrschen und ausnutzen.
Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die genau das Gegenteil erreichen wollen, weil sie spüren,dass es so nicht weiter gehen kann. Und dazwischen befinden sich natürlich die Rebellen – eine bunt gemischte Truppe von Charakterköpfen, die man alle irgendwie gerne haben muss, auch wenn manche davon ziemliche Chaoten sind.
Der junge Held entwickelt sich nach und nach immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt der Saga ist der Auserwählte, der langsam in seine Rolle wachsen muss, und dabei doch nur eines im Auge hat – die unerreichbar scheinende Liebe für sich zu gewinnen.
Eine Geschichte, die spannend aufbereitet wird, mit jeder Episode neue Informationen liefert und dabei mit Action und Humor nicht spart, erwartet den Zuschauer, das garniert mit einer Animation, die auch nach zehn Jahren ihre Frische noch nicht verloren hat, einer ausgezeichneten Synchronisation und vielen unterhaltsamen Ideen.
Am Ende bedauert man es fast schon, wenn die Box am Ende angelangt ist, da die an einer spannenden Stelle Ende. Als einziges Extra gibt es nur ein niedliches Postkartenset, auch wenn sicherlich ein informatives Booklet genau so spannend gewesen wäre.
Fazit:
Alles in allem gehört „Eureka Seven“ aber zu den sehenswerten Anime-Serien, die Humor und Action, liebenswerte Figuren und einen interessanten Hintergrund zu einer sehenswerten Saga verquicken, die niemals langweilig wird, auch wenn sie etwas Zeit braucht, um in die Gänge zu kommen.
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