Autorin: Steffi Raatz
Sie ist gereift. Längst nicht mehr das kleine verzogene Mädchen aus Sunnydale. Die vielen Ereignisse haben sie geprägt und zu einer verantwortungsbewußten jungen Frau gemacht. Ich sehe sie und ich weiß, sie bedeutet mir viel. Selten hatte ich eine Freundin wie sie. Wenn ich an meine Zeit in Sunnydale und unsere erste Begegnung denke, so kann ich eigentlich gar nicht erklären oder begreifen, wie es zu unserer Freundschaft kam. Wir waren so gegensätzlich, sind es auch jetzt, doch etwas hat uns einander näher gebracht.
Cordelia vergöttert Angel, auch wenn sie es nie zugeben würde. Jeder ihrer sogenannten Freunde wird verglichen. Noch hat sie keinen gefunden, der ihm gleicht. Vielleicht sucht sie auch gar nicht wirklich und ihr Herz ist schon verschenkt.
Ich sehe Angel an und weiß, er sieht sie als seine beste Freundin. Ich weiß zwar, daß sein Herz auf eine bestimmte Weise bisher immer Buffy gehörte, doch nun frage ich mich, ob seine Freundschaft zu Cordelia unbemerkt tiefer wurde und nun einen Punkt erlangte, den er selber noch nicht erkennt.
Wenn Angel jedoch eines begriffen hat, dann, daß er Cordelia braucht, daß sie sein ein uns alles ist. Er hat mich nicht gesehen, aber als sie diese schrecklichen Visionen hatte und er an ihrem Bett saß, ihre Hand hielt, da sprach er Worte, die ich nicht vergessen kann.
Er bat sie, ihn nicht zu verlassen. Er sagte ihr, er würde sie brauchen. Wie Recht er doch hatte. Er braucht sie zum Existieren, wie das Blut zu trinken und sie kann ohne ihn nicht sein.
Ein tiefes Band ist zwischen ihnen, geknüpft in dem Moment, als ihr guter Freund Doyle starb. Ich wußte, nie würde ich dieses Band sprengen oder mich hinzufügen können. Aber ich bin dankbar, daß sie mich in ihre Mitte aufgenommen haben, meine neue Familie sind. Manchmal, wenn sie einander ansehen, dann meine ich es bis zu mir hin zu spüren, dieses Vertrauen, diese Unzertrennlichkeit. In diesem Augenblick, nach einer Vision, wenn er sie stützt oder wenn sie ihm hilft und sie sich nahe sind, dann ist es fast so, als könne man dieses Band sehen. Es scheint greifbar nah.
Ich bin glücklich, sie als meine Freunde zu haben, doch sie sind mehr, einfach viel mehr als das und so steht es auch mit ihnen. Vielleicht verstehen sie es irgendwann einmal, vielleicht auch nie, doch sie werden es immer sein - mehr für einander als Freunde, mehr als das...
Ende
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