Rezension von Christian Endres
Die Geschichte um Fack und seinen ewigen, mal mehr, mal weniger epischen Kampf gegen den rachsüchtigen Trucker Dudley-Pete geht in die zweite Runde. Diesmal erfahren wir einiges über Facks Vergangenheit, nehmen ein bisschen Sozial- und Gesellschaftskritik mit, plaudern mit einer eher schweigsamen Dose und finden gemeinsam mit unserem mal gackernden, mal geifernden Helden zudem auch noch heraus, wo Facks Familie nach dessen Flucht von der Eierfarm eigentlich abgeblieben ist ...
Auch wenn das Cover der #2 bei Weitem nicht mit dem der Erstausgabe mithalten kann, hat sich in Sachen Artwork doch ein bisschen was getan, dass das zweite Heft von Fack die Henne in Sachen Zeichnungen über den Vorgänger hebt: Der etwas vehementere Einsatz von Tusche lässt die in Grautönen gehaltenen Zeichnungen dieses Mal nämlich noch schöner zur Geltung kommen als im ersten Teil, ohne ihnen dabei schlichte Grundstimmung zu nehmen. Überhaupt hat man das Gefühl, als seien Dinters Zeichnungen ein wenig gewachsen, sein Strich und vor allem seine Seitenaufteilung reifer geworden. Das alles schlägt sich gemeinsam mit einem Gastauftritt von Homer Simpson deutlich auf der Haben-Seite zu Gute und wertet das Abenteuer der Hulkhenne noch einmal optisch auf.
In punkto Aufmachung punktet das dünne Heftchen aus dem Hause Gringo Comics nach wie vor durch eine saubere Verarbeitung und einen für die Kleinverlagsszene hohen Qualitätsstandard, so dass man als Leser wirklich das Gefühl hat, dass dem Verlag etwas an einer schönen Publikation liegt – und daran, dass man als Leser für sein Geld auch wirklich etwas in den Händen hält. Auch diesmal ist übrigens Schlicht, unser kleiner, etwas widerborstiger Amish-Junge, mit von der Partie, was den ein oder anderen bestimmt freuen mag ...
Fackzit: What the Fack geht im zweiten Band also ab? Nun, die Geschichte des gefiederten Titelhelden wird konstant voran getrieben, und wieder gibt es einige Einblicke in Facks abenteuerliche, aber nicht immer ganz so freundliche Vergangenheit sowie ein Wiedersehen mit Schlicht.
Dufte Dosen-Dialoge, ein Homer-Simpson-Cameo und ein leicht aufgepepptes Artwork mit neuem Inking und abermals recht schönen Perspektiven verhelfen dem zweiten Teil von Fack der Henne zu neuem Glanz. Damit ist die würdige Fortsetzung einstweilen perfekt und wird all denen zu gefallen wissen, die schon mit dem ersten Teil ihren Spaß zu haben verstanden.
An dieser Stelle dann auch noch einmal der Hinweis, dass die Serie dieses Jahr nun endlich auch zu einem Abschluss gebracht werden wird ...
