Fallout: New Vegas (PS3)
 
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Fallout: New Vegas (PS3)

Rezension von Bine Endruteit

 

Man beginnt das Spiel mit seinem eigenen Tod. Als Kurier schaut man direkt in die Mündung einer losgehenden Waffe. Doch dann geht das Abenteuer erst richtig los, denn wirklich gestorben ist man nicht, man wacht bei einem Doc auf, der einen wieder zusammengeflickt hat. Mit einem komplett selbst gewählten Aussehen gilt es dann, durch die Wüste und Städte zu streifen und das zu tun, wonach einem der Sinn steht. Man kann mit den Leuten reden und herausfinden, was mit einem passiert ist. Genauso gut kann man sie sich natürlich auch zum Feind machen, das bleibt einem komplett selbst überlassen. Gut oder Böse? In New Vegas ist alles Möglich.

 

Zu Anfang kann man seinen Charakter tatsächlich sehr genau auf seine Bedürfnisse abstimmen. Er hat Skills, ähnlich wie man das aus einem Pen & Paper-Rollenspiel kennt. Dementsprechend kann man besondere Fähigkeiten hochpushen und sich auf diese Weise nach und nach einen spezialisierten Charakter erschaffen. Will man lieber Kämpfen? Soll es ein Schusswaffen- oder ein Nahkampfprofi sein? Oder will man doch lieber Wunden versorgen? Oder der Computerexperte sein? Je nachdem, für was man sich entscheidet, werden einem im Spiel die einen Dinge leichter, die anderen schwerer fallen.

 

"New Vegas" ist ein komplett freies Spiel, das heißt, es sind keine Ziele und Wege vorgegeben. Die Welt, in der man sich befindet, wurde von einem Nuklearkrieg völlig zerstört und man bekommt erst nach und nach Informationen dazu, wie alles zusammenhängt und die Gesellschaft funktioniert. Man kann in den Städten, Dörfern und in der Wüste hingehen, wo man will, und alles entdecken. Und das lohnt sich, denn es gibt nahezu an dieser Ecke etwas interessantes zu entdecken. Die Zeiten der alten Fallout-Spiele, in denen man gefühlte Stunden in der Gegend herumirren konnte, ohne auf etwas zu stoßen, sind definitiv vorbei. Je nachdem, was man auf seiner persönlichen Reise tut, ob man zum Beispiel stiehlt oder lieber den Menschen hilft, entwickelt sich auch der Charakter. Man kann sich auf die Seite der großen Bosse von New Vegas stellen oder die unterjochte Bevölkerung unterstützen, ganz wie man will. Die Entwicklung der eigenen Figur lässt extrem viel Spielraum. Es gibt unzählige kleinere und größere Missionen, die man bestreiten kann, so dass es garantiert nie langweilig wird.

 

Das tolle an dieser Art des freien Spiels ist natürlich auch, dass man es immer wieder gerne spielen mag. Schon ein einzelner Durchlauf nimmt für einen erfahrenen Spieler mehrere Dutzend Stunden in Anspruch, Anfänger im Games-Bereich der Egoshooter brauchen sogar noch länger. Und das summiert auf mehrere Spieldurchläufe ist wirklich ein langer Spielspaß zu einem absolut guten Preis.

 

Das Gameplay ist sehr angenehm. Man kann jederzeit die Ansicht nach den persönlichen Bedürfnissen ändern (Ego oder ThirdPerson) und hat durch den so genannten Pipboy Zugriff auf sein Inventar und seine Statistik. Zusätzlich hilft eine Landkarte dabei, die angepeilten Stationen zu finden. Gelenkt wird mit dem linken Stick, die Blickrichtung verändert man mit dem rechten. Das ist so, wie man es von anderen Spielen kennt und damit sehr vertraut und schnell und leicht zu bedienen. Im Kampf kann man das übliche Echtzeitkampfsystem nutzen oder das Gefecht per Knopfdruck anhalten und Körperteile des Gegners direkt anpeilen. In Kombination erlaubt einem dieses System sehr präzise Bewegungen.

 

Die Welt von New Vegas ist absolut gut gelungen. Fans der Fallout-Serie wird einiges bekannt vorkommen und man dürfte als Neuling die meiste Freude an dem Setting haben. Irgendwie erinnert einen alles ein wenig an eine Stadt, wie wir sie kennen, aber es gibt einfach zu viel, was nicht stimmt. Es gibt jede Menge "Tiere", die man doch lieber in die Kategorie "Monster" einordnen würde, Roboter und vieles mehr. An dieser Stelle soll gar nicht zu viel verraten werden, um die Spannung nicht zu nehmen. Es gibt aber immer wieder neue Figuren und Kreaturen, die einem ein innerliches "Wow" entlocken.

 

Die Waffen sind zahlreich und man kann sich auf unterschiedlichste Weise ausrüsten. Darf es die klassische Pistole oder doch lieber ein Strahlengewehr sein? Das tolle ist, dass man sich viele Dinge selbst bauen und immer wieder aufrüsten kann. So wird es nicht langweilig. Und egal welche Waffe man wählt, sie ist immer perfekt auf das düstere Fallout-Endzeit-Szenario abgestimmt. Für die akustische Unterhaltung kann man Radioprogramme im Hintergrund laufen lassen, was gerade durch die (manchmal spielrelevanten) Informationen, die man in den Nachrichtensendungen aufschnappen kann, interessant wird. Außerdem sorgt der Sound für die passende Hintergrunduntermalung.

 

Bei längerer Spielzeit und größer werdenden Spielständen kommt es leider ab und an zu Rucklern. Im Internet findet man sogar Berichte von Totalabstürzen, im Testspiel ist es dazu jedoch nicht gekommen und mit ein wenig Glück hat das Update dieses schwerwiegende Problem tatsächlich komplett behoben.

 

Fazit:

Alle Freunde von freien Spielwelten, die ihren Charakter nach komplett eigenen Vorlieben weiterentwickeln wollen, werden an diesem Spiel mit Sicherheit ihre Freude haben. Die skurrile Welt lädt zum Entdecken ein und bietet immer wieder neue Überraschungen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425235736ccecf63b
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MEDIUM:

Fallout: New Vegas

von NAMCO BANDAI Partners Germany GmbH

Plattform: PlayStation 3

USK-Einstufung: USK ab 18

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 30.11.2010, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 11322