Feedback – Sende oder Stirb
Filmkritik von Cronn
Der spanische Phantastik-Film hat in den letzten Jahrzehnten eine erstaunliche Renaissance erlebt. Nach dem Aufblühen in den siebziger Jahren mit den B-Movies der Reitenden Leichen-Franchisefilme, war Spanien vor allem in den späten Neunzigern und frühen 2000er Jahren unter Filmfans ein heißer Geheimtipp für handwerklich sauber inszenierte und dramaturgisch innovative Streifen.
Angefangen von The Nameless, über Fragile bis hin zu [Rec] reicht die Spannweite spanischer Regisseure. Dabei sind Gruselstreifen ebenso gelungen, wie auch die härtere Gangart für die Blood&Gore-Fans.
Nun ist bei Pandastorm ein neuer Film erschienen, der spanische Wurzeln besitzt: Feedback – Sende oder Stirb heißt der Streifen und man sollte sich nicht vom etwas schiefen deutschen Untertitel vom Kauf abhalten lassen, denn der Film besitzt einige starke Momente.
Verlagsinfo:
Der kontroverse Late Night-Talker Jarvis Dolan (Eddie Marsan) erlebt die schrecklichste Nacht seines Lebens, als Maskierte sein Radiostudio stürmen. Den Eindringlingen ausgeliefert, muss er seine Live-Sendung nach ihren Anweisungen zu Ende bringen. Die Lage verkompliziert sich zusätzlich, als sein alter Weggefährte Andrew Wilde (Paul Anderson) ahnungslos ins Studio platzt. Jedes falsche Wort kann für die Beteiligten tödlich enden. Es entspinnt sich ein nervenaufreibendes Katz- und Mausspiel, in dem jeder mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit zu kämpfen hat.
Kritik:
Pedro Alonso inszeniert den Film als eine Art Kammerspiel. Die meisten Szenen spielen in wenigen Räumen und nur ab und an gelangt man außerhalb der Echo-Kammer des Sendezentrums. Die Schauspieler agieren auf hohem Niveau und man muss dem Ensemble zugutehalten, dass hier in »Feedback« der Mimik und Gestik der Schauspieler Raum zur Entfaltung gegeben wird. Daher wirken die Ausbrüche an Gewalt umso heftiger.
Das Drehbuch hat nur wenige Twists zu bieten, aber das ist nicht entscheidend, denn diese Kniffe sitzen umso nachhaltiger. Auch wenn eingeschränkt werden muss, dass der Schlusstwist nicht vollauf beim ersten Sehen funktioniert. Erst bei der zweiten Sichtung entfaltet er seine volle Wirkungskraft.
Handwerklich kann man dem Film nichts vorwerfen. Die Kameraarbeit ist sehr gut und man merkt der Blu-Ray an, dass hier hochwertig produziert wurde. Die Extras sind etwas kurz geraten. Gerne hätte man mehr über die Hintergründe erfahren.
Fazit:
»Feedback« ist ein Terror-Streifen, der durch seine inszenatorische Wucht und Kompromisslosigkeit überzeugt. Die Schauspieler dürfen ihre Kunst ausleben und auch vor einigen Härten wird nicht Halt gemacht, ohne den Zuschauer voll zu verstören. Aber das 18er-Jahre-Siegel ist dennoch gerechtfertigt, vor allem für eine bestimmte Szene.
In Summe ist »Feedback« ein Streifen, der Horrorfans zufrieden stellen dürfte, die weniger auf Blood&Gore sondern stattdessen auf Spannung stehen.
Nach oben