Final Crisis 1 von 7
 
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Secret Invasion 1

Rezension von Richard Stadler

 

Sieht man mal von den Jacob Sisters und den Highlander-Filmen ab, sind alle guten Dinge drei. Das dachte man sich auch bei DC, dem US-amerikanischen Heimatverlag von Comic-Ikonen wie Superman und Batman, und setzte nach „52“ direkt den „Countdown“ an, der nun in der dritten großen „Crisis“ mündet. Eine Krise als Mega-Event im Land der Superheldencomics – tja, willkommen in Zeiten von Comichelden-Bürgerkrieg und Heldentod. Wobei: DC-Veteranen läuft ja eigentlich immer das Wasser, sobald man nur das Wörtchen „Crisis“ erwähnt. Ob das dann das Wasser im Munde oder der blanke Angstschweiß ist, gilt es bei der dritten Krise im Hause DC nun herauszufinden...

 

Heldentod ist ein gutes Stichwort für die erste Ausgabe der „Final Crisis“, von der auf Deutsch sieben dünne Paperbacks erscheinen werden. Autor des krisenhaften Über-Events ist der schottische Comic-Star Grant Morrison. Dieser ist aktuell auch für „Batman“ und das dortige Großereignis „Batman: R.I.P.“ verantwortlich (einer der Grunde, weshalb in „DC Universe Nr. 0“ in diesem deutschen „Crisis“-Auftakt eine Schlüsselszene zwischen Batman und dem Joker enthalten ist). Und sowohl auf Seiten der „Final Crisis“, als auch auf den Seiten von „Batman“ ist Morrison vor allem zweierlei: Tierisch bewandert – und tierisch streitbar.

 

Streitbar deshalb, weil Morrison („WE3“, „All Star Superman“, „Animal Man“) seine Leser fordert wie kein zweiter. Dafür gibt er auch viel – aber eben nur dem, der sich darauf einlässt, und dem, der mit so viel Wissen, Konzentration und Freude an Meta-Spielchen in der Wikipedia und sonst wo recherchiert. Das gibt der Crisis schon im ersten Teil einen gewissen Mehrwert und macht sie zu sehr reizbarer Kost – aber eben auch zu sehr sperriger und strapazierender.

 

J. G. Jones’ ansehnliches Artwork, das dennoch hinter früheren Leistungen des Zeichners zurück bleibt, kann letzten Endes nicht darüber hinwegtäuschen, dass das hier alles andere als ein einsteigerfreundlicher Superheldenspaß ist. DCs dritte große Comic-Krise schreckt schon im Auftakt mit opernhafter Opulenz DC-Neulinge wahrscheinlich eher ab – dafür stimuliert sie alte Hasen mit viel Detailarbeit und Geek-Futter. Man sollte seine sieben Sinne für die dritte Krise allerdings definitiv alle zusammen und ferner auch seine Hausfaufgaben in Sache DC Universum gemacht haben.

 

Ein extrem ambivalenter Comic von einem der vielleicht besten und versiertesten, aber auch anspruchvollsten und sperrigsten Autoren heutiger Mainstream-Superheldenkost.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425123235cac2beb8
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Comic:

Final Crisis Heft 1

Autor: Grant Morrison

Zeichner: J. G. Jones

Softcover, 100 Seiten

Panini Verlag, März 2009

Sprache: Deutsch

Erhältlich bei Panini


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Erstellt: 02.04.2009, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 09:00, 8510