Fremde Gefährten
 
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Fremde Gefährten

Rezension von Christel Scheja

 

"Fremde Gefährten" versammelt die drei Erstplazierten des Abenteuer-Wettbewerbes zum jährlichen Spielertreffen "Hannover spielt!" aus dem Jahr 2004, der diesmal unter dem Thema stand, Kreaturen, die sonst eher als Monster-Kanonenfutter dienten, differenzierter darzustellen wie etwa Echsenmenschen, Yetis und Goblins.

 

Die Helden sollen dabei lernen, dass diese fremdartigen Wesen nicht nur Feinde sind, die es gilt abzuschlachten um Abenteuerpunkte zu sammeln, sondern durchaus intelligente Wesen, die eine eigene, ausgefeilte Kultur besitzen. Zwar ist für Menschen schwer diese dann zu verstehen, aber genau das zu vermitteln ist die Aufgabe der Abenteuer.

 

Daniel Jödemann entführt die Spieler in "Echsenbrut" in die Echsensümpfe. Nachdem sie sich mit räuberischen Novadis auseinander gesetzt haben, die eine Achaz zum Tode quälten, bittet ein Tsa-Priester die Helden, deren Ei so schnell wie möglich zu ihren Artgenossen zu bringen. Das ist gar nicht so leicht erledigt, denn das Kind schlüpft noch während der Reise, und in einer Siedlung der Echsenmenschen angekommen, zeigt es sich, das die anderen Achaz gar nicht das Interesse an dem Nachkömmling haben, es sei denn, die Helden können ihm einen Platz in der Gemeinschaft erkämpfen.

 

Armin Bundt erweckt "Schrecken im Eis" zum Leben, als die Helden zu einer Reise in den eisigen Norden aufbrechen. Als wäre es nicht schon genug, sich mit einem arroganten Adligen herumzuschlagen überfallen auch noch grimmige Yetis die Reisenden und entführen einen Teil. Den Helden bleibt nichts anderes übrig, als zu einer Rettungsmission aufzubrechen. Sie lernen dabei zu differenzieren, denn plötzlich sind sie auch auf die Hilfe von anderen Yetis angewiesen, um in der eisigen Einöde zu bestehen, und gegen die wahren Feinde anzukommen, die in der Konfrontation ihr wahres Gesicht enthüllen.

 

Ähnlich sieht es in Andreas Höllerers Abenteuer "Unter Goblins" aus. Um ein Geheimnis zu lösen, das in den Bergen des Ehernen Schwertes auf sie wartet, müssen die Helden sich nicht nur mit einer quirligen Goblin-Schamanin arrangieren, die ihnen zunächst als Führerin dient, sondern auch das Vertrauen eines ganzen Stammes gewinnen. Denn Anhänger des Namenlosen aus dem Bornland folgen den Spuren einer alten Legende, um einen Schrecken aus seinem Schlaf zu wecken, der nicht nur ein dämonisches Wesen, sondern auch ein Teil ihres Gottes zu sein scheint.

 

Die drei Abenteuer sind bis auf die Datierung frei von jeglichen Verbindungen zu großen Kampagnen und eignen sich vor allem für unerfahrenere Meister und Spieler, die sich gerade erst auf Aventurien zu bewegen beginnen. Die Informationen werden an den passenden Stellen angegeben, die Kultur der drei Fremdrassen ist so klar und einprägsam zusammen gefasst, dass beide Seiten nicht überfordert werden. Je nach Erfahrung oder Einstellung kann man natürlich noch mehr daraus machen, das ist aber jeder Gruppe selbst überlassen.

Dennoch bekommen die jungen Helden genug Gelegenheiten sich im Kampf oder in der Anwendung ihrer Talente (vor allem des Lebens in der Wildnis) zu bewähren und nicht zuletzt eine Ahnung von den wirklichen Gefahren Aventuriens zu erlangen, wenn der Meister es so will. Die drei Autoren geben dafür immer wieder Anregungen und erfüllen die Anforderungen des Wettbewerbes voll und ganz.

 

Insgesamt ist "Fremde Gefährten" eine lohnenswerte Abenteuersammlung, die den frühen Geist Aventuriens einfängt und richtet sich an Gruppen die eben das erleben wollen: Es geht nicht darum Monster zu plätten und Schätze oder Erfahrung zu sammeln um schnell aufzusteigen, sondern durch Interaktion die verborgenen Wunder der Welt kennenzulernen und Freunde zu gewinnen, die eines Tages vielleicht nützlich werden könnten.

 

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Hinweis:

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,

www.fanpro.com und www.f-shop.de

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404231505587f0af574
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Fremde Gefährten

System: DSA

DSA-Gruppenabenteuer 134

Verlag: FANPRO

Autor: Daniel Jödemann/Armin Bundt/Andreas Höllerer

ISBN: 3-89064-397-3

Softcover, 48 Seiten

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 11.10.2005, zuletzt aktualisiert: 20.01.2015 20:13, 1339