Friedhof der Kuscheltiere
Filmkritik von Cronn
In den achtziger Jahren wurde der Name Stephen King ganz groß geschrieben. Nach seinen ersten Achtungserfolgen mit Carrie und dem Bestseller Shining gelang ihm in den 80er Jahren Jahr für Jahr ein Horror-Roman mit besten Verkaufszahlen. Da war Hollywood nicht weit.
Schon Brian de Palma schuf mit Carrie eine gelungene Umsetzung und auch Shining wurde kongenial von Stanley Kubrick adaptiert (allerdings ohne auf Gegenliebe beim Autor zu stoßen). Danach erschienen aber Filmumsetzungen, die weniger gelungen waren. So war Stephen King sehr skeptisch, als sein Roman Pet Sematary (Friedhof der Kuscheltiere) zu einem Film umgegossen werden sollte.
Er gab im Jahr 1988 sein Okay einer Regisseurin, welche bislang keine Erfahrung im Horrorgenre besaß: Mary Lambert. Dennoch gelang ihr im folgenden Jahr eine der besten Adaptionen eines Stephen-King-Buches.
Inzwischen ist der Film 30 Jahre alt und Hollywood erinnert sich in diesen Zeiten an Stoffe aus der Vergangenheit. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Remake von »Friedhof der Kuscheltiere« demnächst in den Kinos zu sehen sein wird.
Aber man hat das Original nicht vergessen. Paramount und Universal Pictures bringen eine aufgewertete Version des Films von 1989 auf den Markt, als Blu-Ray und sogar als 4k-UHD-Disc. Zum Test lag eine 4k-UHD-Scheibe im Player.
Verlagsinfo:
Nach ihrem Umzug in ein idyllisches Haus auf dem Land ist das Leben der Familie Creed einfach perfekt … aber nicht sehr lange. Louis und Rachel Creed ziehen mit ihren beiden Kindern direkt neben einen Tierfriedhof, der auf einer alten indianischen Begräbnisstätte errichtet wurde.
Ihr unheimlicher neuer Nachbar Jud Crandall (Fred Gwynne) verschweigt ihnen das dunkelste Geheimnis dieses Friedhofs – bis eine Familientragödie das Geheimnis zum Leben erweckt. Etwas undenkbar Böses ist kurz davor, wiederbelebt zu werden.
Kritik:
Mary Lambert hat mit »Friedhof der Kuscheltiere« einen Klassiker des Genres erschaffen, der sich vor allem auf die Charakterzeichnung seiner Hauptfiguren verlässt und weniger auf Gore-Effekte setzt. Dafür sind sie, wenn sie denn kommen, umso heftiger und wirken wie ein Schlag in den Magen des Zuschauers.
Der Horror entsteht bei »Friedhof der Kuscheltiere« auch aus dem Stoff selbst. Das Drehbuch von Stephen King erfasst sehr exakt das Grauen, das die Familie Crandall nach dem tragischen Unfalltod erfasst. Mary Lambert gelingen verstörende Bilder des Zusammenbruchs der Familienidylle, was die Motivation des Familienvaters für die nachfolgenden Szenen erfahrbar und nachvollziehbar macht.
Die Schauspieler agieren auf hohem Niveau, wobei gerade die Kinder positiv herausstechen. Besonders der Darsteller von Gage (Miko Hughes) ist lobend zu erwähnen. Im Alter von 27 Monaten hat Miko Hughes erstaunliche schauspielerische Künste bewiesen.
Bonusmaterial und 4k-Remaster:
Das Bonusmaterial ist recht ordentlich ausgefallen, wenngleich nicht allzu üppig. Es finden sich zwei kurze Dokumentationen, wobei sich eine auf den neuen Film bezieht. Dazu gibt es Galerien »Behind The Scenes« und eine kurze »Storyboard«-Sequenz. Ein Audiokommentar der Regisseurin rundet die Ausstattung ab.
Das Remaster des Originals ist gelungen. Man darf keine Wunder erwarten, aber immerhin bemerkt man, dass aus dem Originalfilmmaterial sehr viel herausgeholt wurde. Gerade die Farben wirken frisch und auch störendes Filmkorn wurde entfernt. Fragmente sind sehr selten zu vermelden. An der Bearbeitung des Films war die Regisseurin beteiligt, was man positiv bemerkt.
Fazit:
»Friedhof der Kuscheltiere« ist auch 30 Jahre nach seinem Erscheinen eine erneute Sichtung wert. Die Remaster-Version erfreut Auge und Ohr und für Fans sind sicherlich die Bonusfeatures interessant. Hier hätte man gerne noch weitere Infos erhalten, wie beispielsweise von Stephen King selbst und seine Sicht auf den Film.
»Friedhof der Kuscheltiere« bleibt in Erinnerung als eine würdige Filmadaption des Buches, das dem Geist der Vorlage treu bleibt und auch heute noch auf den Zuschauer wirkt, da das Grauen psychologische Ursachen besitzt.
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