Für alle Ewigkeit von Melissa Marr
Hörbuch
Reihe: Das Licht der Finsternis Band 3
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
„Für alle Ewigkeit“ ist der dritte Band der Saga „Das Licht der Finsternis“. Er spielt mehrere Monate nach „Gegen die Finsternis“ und zwingt die junge Heldin Ashlyn langsam dazu sich zu entscheiden, ob sie Mensch bleiben oder Fee werden will. Denn weiterhin zwischen beiden Welten zu stehen, das scheint unmöglich zu sein.
Das junge Mädchen hat ihre Rolle als Königin des Sommerhofes akzeptiert. Keegan bringt auch die nötige Geduld auf, um weiter auf ihren letzten Schritt zu warten, auch wenn es ihm schwer fällt. Denn er sieht sehr wohl, dass eine enge Bindung zwischen Ashlyn und ihrem menschlichen Freund Seth besteht. Zwar sind die beiden in erster Linie nur füreinander da und keine Geliebten, aber dennoch besteht die Gefahr, dass die neue Königin doch noch umfallen könnte.
Auch Seth merkt, dass es ihm gar nicht mehr so egal ist, was Ashlyn tun wird, denn er empfindet inzwischen weit mehr für sie als nur Freundschaft. Er hält sich sehr wohl zurück, um ihr die Entscheidung nicht noch schwerer zu machen, aber seine Gefühle verbirgt er nicht gegenüber Keegan, dessen Eifersucht dadurch noch mehr geschürt wird.
Das sind Dinge, die intrigante Feen gerne für sich ausnutzen würden. Zwar mag der Winterhof nun keine Gefahr mehr für den Sommerhof sein, da Liam das Sagen hat und einem ganz ungewohnten Kurs folgt, aber es gibt genug andere, die es ärgert, das sterbliche Wesen – so viel Blut der Feenwelt sie auch in sich tragen mögen – so viel Einfluss auf die Anderswelt haben.
Vor allem die Kriegselfe stiftet immer wieder Unfrieden und sorgt dafür, dass sich die Gemüter immer mehr erhitzen. Die Situation droht zu eskalieren, als Seth anfängt auf sie und ihre Verbündeten zu hören.
Aber auch Ashlyn hat mit sich zu kämpfen, denn das Zusammensein mit Keegan und der Sommerhof beginnen sie ebenfalls zu verändern. Gerade jetzt, wo sie klar denken müsste, regieren in ihr die Gefühle.
Es sind zwar keine Vampire und Werwölfe, aber die Konstellation ist die gleiche. Ein junges Mädchen, das viel durchgemacht hat, steht zwischen zwei Männern, die sie beide für sich gewinnen möchten. Ausgerechnet das scheint auch noch der Schlüssel zu sein, um allen zu schaden und wird weidlich von den Intriganten ausgenutzt.
So dreht sich in der Geschichte tatsächlich alles nur um die Dreiecksbeziehung und die Intrigen, die sich um sie spinnen. Bei der Beschreibung der Feenhöfe macht sich die Autorin nicht sehr viel Mühe und greift auf britische Folklore zurück, die sie ein wenig modernisiert hat. Auch Ashlyns menschliche Probleme geraten immer mehr ins Hintertreffen.
Die Autorin greift das Thema zwar mit einer gewissen Ernsthaftigkeit auf, schafft es aber doch eher oberflächlich zu bleiben und die Geschichte mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen. Das mag den romantischen Gefühlen der Zielgruppe gut tun, nimmt aber den Themen einiges an Kraft. Immerhin übertreibt sie es nicht bei dem gefühlsmäßigen Chaos und lässt das Denken wie auch Fühlen der Charaktere eher nachvollziehbar blieben.
Die Spannung bleibt moderat, da sich alles mehr oder weniger nur um die Liebe dreht und alles andere in den Hintergrund gedrängt wird. Gelegentlich gibt es ein paar Grausamkeiten, um den Ernst der Lage deutlich zu machen, das war aber auch schon alles.
Wiebke Puls fängt die Stimmung des Hörbuchs gut ein. Sie liest nüchtern und übertreibt nur selten, gerade einmal bei zwei oder drei Elfen versucht sie deren ganz besondere Natur hervor zu heben. Sie sorgt insgesamt dafür, dass man der Handlung gut folgen kann, und die Kürzungen straffen die Geschichte zum Positiven.
Fazit:
Alles in allem wendet sich „Für alle Ewigkeit“ an alle jungen und jung gebliebenen Leserinnen, die melancholische Liebesgeschichten und Drama um ein paar hübsche junge Männer mögen , garniert mit einem Hauch von Magie, und denen in erster Linie auf die Beziehung zwischen den Protagonisten und nicht auf den Hintergrund oder gar ein Abenteuer ankommt.
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