Für die Krone (Autor: Bernd Perplies; Die Magierdämmerung, Bd. 1)
 
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Für die Krone von Bernd Perplies

Reihe: Die Magierdämmerung, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Mit „Tarean“ schuf Bernd Perplies noch eine farbenprächtige und epische High-Fantasy-Saga, wie sie vor allem Rollenspieler mögen. Seine zweite Trilogie geht allerdings in eine ganz andere Richtung.

Mit „Die Magierdämmerung“ taucht er ein in das Genre des Steampunks und wählt dazu auch die typische spätviktorianische Kulisse, wie bereits der Auftakt der Geschichte „Für die Krone“ zeigt.

 

Der junge Journalist Jonathan Kentham ist auf dem Heimweg, als er auf der Straße einen sterbenden alten Mann vorfindet. Der respektable Gentleman steckt ihm einen Ring zu und flüstert drei Namen, ehe ein Kutscher erscheint, der behauptet zu ihm zu gehören und sich weiter um den Sterbenden kümmern zu wollen.

Verwirrt überlässt Jonathan dem anderen das Feld. Zu schockiert ist der Mitarbeiter des „Strand Magazine“ von dem Ereignis. Er ahnt jedoch nicht, dass er durch sein zufälliges Auftauchen in eine groß angelegte Intrige geraten ist, die hinter den Kulissen des viktorianischen London tobt.

Der tödlich verletzte Mann war kein anderer als Albert Dunholm, der erste Lordmagier des Silbernen Kreises, einer Geheimgesellschaft, der all jene angehören, die Zauberkräfte besitzen. In den Reihen des Bundes toben Machtkämpfe, denn der skrupellose Wellington hat das sagenumwobene Atlantis gefunden und dort eine Quelle der Macht geöffnet. Damit hat er Veränderungen eingeleitet, die auch für die normalen Menschen schwerwiegende Folgen haben könnte.

Ehe er sich versieht, steckt Kentham mitten in einem Machtkampf, von dem er nichts versteht, ebenso wenig wie von den Kräften über die er von nun an gebietet. So bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als sich an die Männer zu wenden, denen er aufgrund der Worte des Sterbenden vertrauen soll: Randolph, Holmes und Cutler.

Auch eine junge Frau in Schottland nimmt das Ansteigen der Magie deutlich wahr. Zusammen mit ihrem Großvater, der ähnliches gespürt hat, macht sie sich deshalb auf den Weg nach London. Auch diese beiden geraten in den Fokus von Wellington und seinen Schergen.

 

Tatsächlich nutzt Bernd Perplies alle Versatzstücke, die der Geschichte den typischen „Steampunk“-Flair geben und macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich bewusst der Elemente aus H. G. Wells und Jules Vernes Geschichten bedient. So tauchen nicht nur die Nautilus und andere hochtechnische Gerätschaften auf, auch die Schriftsteller selbst werden als Teil der Kultur erwähnt und einige der Figuren heißen fast so ähnlich wie berühmte Figuren und haben einige Marotten ihrer Namensvettern angenommen, wie der kauzige Magier Jupiter Holmes mit seiner Geisterkatze Watson.

Ansonsten nimmt er sich sehr viel Zeit die Figuren und ihr Umfeld einzuführen, was dazu führt, dass man durch die vielen Schauplatzwechsel am Anfang und in der Mitte stellenweise die Übersicht verliert und nicht mehr ganz genau weiß, worum es nun eigentlich geht.

Das mindert ein wenig die Spannung des Romans, auch wenn es später ordentlich zur Sache geht, weil ein schattenhafter Attentäter die Feinde seines Auftraggebers auszuschalten versucht.

Aus der Sicht von Kendra, der jungen Magierin, und Jonathan Kentham kann der Leser zwar in die Welt eintauchen, und lernt sie so am besten kennen, dennoch werden die beiden immer wieder durch die skurrilen Nebenfiguren an die Wand gespielt. Dennoch sind die meisten Charaktere sehr sympathisch und wachsen einem ans Herz.

Man merkt, aber auch, dass der Autor ausgiebig recherchiert hat, denn die Geschichte besitzt eine dichte, intensive Atmosphäre.

Alles in allem bleibt der Roman relativ offen, da nun erst die Weichen für den eigentlichen Konflikt gestellt werden. Er ist aber sehr flüssig geschrieben und macht durch die vielen Andeutungen Lust auf mehr.

 

„Für die Krone“ fängt gemächlich an, bereitet aber einen interessanten Konflikt vor, der vermutlich in den beiden kommenden Romanen zum Tragen kommt. Durch die lange Einführung entsteht aber genau das Ambiente, das die „Steampunk“-Welt von Bernd Perplies so glaubwürdig macht.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042611592750024687
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Für die Krone

Autor: Bernd Perplies

Die Magierdämmerung, Bd. 1

Paperback, Klappbroschur - 443 Seiten

Lyx, Köln, erschienen September 2010

Titelbild von Max Meinzold, Karten von Jan Reiser

ISBN-10: 3802582640

ISBN-13: 978-3802582646

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.12.2010, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:05, 11387