Full Metal Panic! - Fumoffu + The Second Raid (DVD; Animeserie; FSK 16)
 
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Full Metal Panic! - Fumoffu + The Second Raid

Rezension von Christel Scheja

 

„Full Metal Panic“ basiert auf einem Manga und einer Light Novel von Shojo Gatoh, in denen der Autor eine Welt entwarf, die unserer zwar technisch überlegen ist, der kalte Krieg zwischen den Nationen aber immer noch kein Ende gefunden hat und in der strategischen Kriegsführung vor allem die „Whispered“ gefragt sind, hochbegabte Menschen mit einem ausgeprägt logischen Verstand.

Neben der eigenen Serie gibt es noch zwei Spin-offs, die Nipponart nun in einer Sammelbox präsentiert. Während „Full Metal Panic!-Fummoffu“ vor allem auf Humor setzt, dreht sich in „Full Metal Panic – The Second Raid“ wieder alles um die Action.

 

Sousuke Sagara hat den Auftrag bekommen, die junge Kaname Chidori zu beschützen, die eine begabte „Whispered“ ist, aber noch zur Highschool geht und erst mit der Zeit erfährt, was sie eigentlich ist. Er muss dafür ebenfalls in die Rolle eines Schülers schlüpfen, was dem Sergeanten, der seit seiner Kindheit in einem russischen Ausbildungslager nur den militärischen Drill kennt und niemals einfach nur jung sein durfte, sehr schwer fällt. Deshalb schießt er immer wieder gerne übers Ziel hinaus oder tritt in Fettnäpfchen.

Trotzdem hat er unter den Schülern Freunde gefunden, weil sie seine Treue und seinen Beschützerinstinkt zu schätzen wissen und ihm trotz seiner kauzigen Art mögen.

Der junge Mann, der sich ganz in den Dienst der geheimen Organisation Mithril gestellt hat, ist immer wieder von den Gegebenheiten, wie sie nun einmal im Leben von Teenagern vorkommen, überfordert.

Er hält die schüchtern zugesteckten Liebesbriefe einer Schülerin für gefährliche Geheimbotschaften, muss sich mit einem rachsüchtigen Sportlehrer herumschlagen, den er einmal zu viel gedemütigt hat oder aber kämpft sich durch Fächer wie Kunst, die ihm völlig fremd sind.

Aber immer wieder zeigt er auch sein gutes Herz, indem er sich für andere einsetzt oder gar eine Kindesentführung beendet. Kaname hat ihn ziemlich gerne, wie gerne, das wird ihr erst bewusst, als ausgerechnet seine direkte Vorgesetzte Theresa, auch Tessa genannt, beschließt, zur Erholung auch einmal die Jindai-Highschool zu besuchen und dort sehr deutlich macht, was sie in Sousuke sieht.

„The Second Raid“ fordert von Sousuke schließlich eine Entscheidung. Soll er weiter Personenschützer bleiben und sich mit Dingen herumschlagen, die ihm auch jetzt noch – wo er sich eigentlich dran gewöhnt haben sollte, zu schaffen machen, oder nun endlich wieder seine Fähigkeiten als Pilot des AS Arbalest im offenen Kampf einsetzen, um sich mit einem gleichwertigen Gegner herumzuschlagen?

Denn ein Einsatz in der Wüste macht deutlich, dass eine neue terroristische Organisation auf der Bildfläche aufgetaucht ist, die es ganz offensichtlich darauf anlegt, „Mithril“ auszuschalten. „Amalgam“, geführt von dem Soziopathen Gates verfügt über die gleiche Technologie und einen ebenso begabten Whispered: Theresas Bruder Leonard Testarossa …

 

Es hat einen Grund, warum Nipponart die beiden Serie in einem Pack anbietet. Während „Fumoffu“ in deutscher Sprachfassung vorliegt, gibt es „The second Raid“ nur im Original und mit deutschen Untertiteln, etwas, was heute vermutlich nur noch schwer einzeln zu verkaufen ist.

Die beiden Serien umfassen 12, beziehungsweise 13 Episoden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn das Design weiterhin stimmt, so merkt man doch, dass die neue Action-Serie nicht mehr von den Gonzu Studios, sondern von Kyoto Animation produziert wurde, die den ganzen Szenarien nicht nur einen realistischeren Look verleihen sondern auch den Zuschauern einen tieferen und ernsteren Blick in die Figuren erlauben, bewegt sich „The Second Raid“ durch einige Verknüpfungen gleich auf mehreren Ebenen.

„Fumoffu!“ schlägt dafür einen ganz anderen Ton an. Zwar gibt es auch die ein oder andere Verfolgungsjagd und einen Kampf, das Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf dem Humor. Sousuke ist ein deutlicher Fremdkörper in der Highschool, der trockene und nüchterne Soldat, der nie eine Kindheit haben durfte und von seinen Altersgenossen isoliert wurde.

Deshalb müssen seine Freunde ganze Arbeit leisten, um ihm zu helfen, sich zurecht zu finden, allen voran Chidori. Neben dem ganzen Klamauk bleibt natürlich auch nicht aus, dass sich Held und Heldin auf amüsant-romantische Weise näher kommen und irgendwann sogar mehr füreinander empfinden.

Die Geschichte ist durchweg lustig – manchmal auch schräg, schafft es aber immer mit den Albernheiten über der Gürtellinie zu bleiben. Sousukes Naivität und verdrehtes Weltbild sorgen für genug Situationskomik, die die üblichen Highschool-Klischees in ein ganz neues Licht tauchen.

Daher passt es auch, wenn die Figuren manchmal auch nur Karikaturen ihrer selbst sind und letztendlich nichts wirklich weltbewegend Dramatisches passiert, es sei denn man rechnet den „Mord“ an dem geliebten Koi eines Dojo-Besitzers dazu, der seinen Schülern dann zeigt, was er davon hält.

Wichtiger sind allemal die emotionalen Verwirrungen, denen Sousuke ausgesetzt ist, vor allem als auch noch Tessa in der Schule ist und ihre Ansprüche auf ihn deutlich macht – dadurch gerät er doch ganz schön ins Schwitzen – und der Zuschauer kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, selbst wenn nicht immer alles so gut zu verstehen ist, wenn man aus dem westlichen Kulturkreis stammt. Einige Gags sind dann doch zu speziell, um sie auf Anhieb verstehen zu können.

Wesentlich düsterer geht es in „The Second Raid“ zu, das sieht man schon in den ersten Szenen der Serie, die nun wieder zur militärischen Action zurückkehrt und mit einem Feind aufwartet, der es in sich hat. Humor und Klamauk werden extrem zurückgeschraubt, nun sind andere Qualitäten in den Figuren gefordert, die sie reifen und erwachsener wirken lassen, vor allem Sousuke.

Dieser muss erkennen, dass er nun mit ebenbürtigen Gegnern zu tun hat, die jeden Fehler von seiner Seite ausnutzen werden. Und deshalb steht er vor einer schweren Wahl – entweder der zu bleiben, zu dem er geworden ist, oder wieder die gefühllose Kampfmaschine zu werden, die er einst war. Doch gibt es überhaupt noch ein Zurück, nun da Chidori ein wichtiger Teil seines Lebens ist?

Dieser Aspekt der Geschichte wird allerdings deutlich zurückgestellt – viel lieber nimmt man sich die Zeit, Amalgam so zu präsentieren, dass es dem Zuschauer kalt den Rücken herunter rinnt und die Kämpfe zwischen den beiden Organisationen überdreht aber dennoch realistisch darzustellen.

Alles in allem bewahrt die „Full Metal Panic!“-Saga aber auch in diesen beiden Serien ihre hohe Qualität und beweist, dass man gerade Action wunderbar mit Humor und gut ausgearbeiteten Figuren oder einem interessanten Hintergrund verbinden kann. Wer diese Kombination zusammen mit einem guten Schuss Science Fiction mag, liegt jedenfalls genau richtig.

Die Extras können sich auch sehen lassen, besonders gelungen sind allerdings die beiden Booklets, die in die beiden Serien und ihre wichtigen Figuren einführen ohne zu viel zu verraten.

 

 

Fazit:

 

In der Doppelbox „Fullmetal Panic! - Fumoffu & The Second Raid“ kommt die Saga wieder einmal voll und ganz zu ihrem Recht und präsentiert Spin-offs, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Das macht die Geschichten aber um so interessanter und unterhaltsamer, da so kein Aspekt zu kurz kommt. Um „The Second Raid“ zu genießen, muss man allerdings das Lesen von Untertiteln in Kauf nehmen, was sicherlich für den ein oder anderen Fan ein Minuspunkt sein könnte.

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DVD:

Full Metal Panic! - Fumoffu + The Second Raid

Darsteller: Ryuuta Nakagami

Regisseur(e): Yasuhiro Takemoto

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Japanisch (Dolby Digital 2.0),& Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 6

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 31. Juli 2015

Produktionsjahr: 2005

Spieldauer: 630 Minuten

ASIN: B00UYQ9Q9Q

 

Erhältlich bei: Amazon

 

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Erstellt: 27.08.2015, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 14076