Fullmetal Alchemist 8
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Fullmetal Alchemist 8

Filmkritik von Nina Horvath

 

Rezension:

Mit Fullmetal Alchemist: Homunkuli geht die Animeserie auch schon wieder in die achte Runde. Und dieses Mal wird nicht zu viel versprochen, die Handlung trägt nämlich wirklich dazu bei, ein wenig Licht in die zahlreichen Geheimnisse zu bringen, die sich im Laufe der Serie angestaut haben.

Tatsächlich gibt es bei dieser Serie eine recht komplexe, durchgehende Handlung, deswegen ist es zum einen wenig ratsam, einfach hier bei Nummer Acht neu einzusteigen, andererseits dürfte dieser Anime auch für Kinder nicht geeignet sein (es ist ja ein vielverbreiteter Irrtum, Zeichentrickfilme wären automatisch "Kinderkram") - das allerdings ist nicht nur wegen des für junge Jahre zu kompliziertem Inhalt, sondern auch wegen der doch mitunter recht blutigen Szenen der Fall. Trotz der angegebenen Zielgruppe "Jugendliche" würde ich die DVD frühestens ab 16 empfehlen, eher sogar noch später, wohingegen ich trotz der recht jungen Hauptpersonen auch erwachsenen Fantasyfans - egal, ob sie sonst etwas mit Anime am Hut haben oder nicht - unbedingt zum Kauf der spannenden Serie raten möchte!

 

Hauptpersonen sind die beiden Brüder Ed(ward) und Al(phonse), die Alchemisten in einer für uns fremden Welt sind. Sie brauen aber keine Tränke, nein, sie können mit bestimmten Zeichen und der Kraft ihres Willens Dinge in anderes, Gleichwertiges umwandeln (jedoch nichts aus dem Nichts erschaffen).

Die beiden Brüder haben einst große Schuld auf sich geladen, indem sie das große Tabu der Alchemisten brachen: Sie haben versucht, einen Menschen (nämlich ihre Mutter) von den Toten zu erwecken. Das hatte ungeahnte Ausmaße, der ältere der beiden, Ed, verlor dabei einen Arm und ein Bein, die später durch voll funktionstüchtige Eisengliedmaßen ersetzt wurde, der jüngere, Ed, hat überhaupt keinen Körper mehr, seine Seele konnte allerdings noch im letzten Moment in eine riesige Rüstung eingeschlossen werden.

 

Eds Vermutung um Wrath, den kleinen Buben, den die Brüder auf einer Insel entdeckt und zu ihrer Lehrmeisterin Izumi gebracht haben, ist inzwischen Gewissheit geworden: Er trägt tatsächlich Eds Arm und das Bein, die er bei seinem Experiment zur Erweckung seiner Mutter verloren hat.

 

Wrath ist Täter und Opfer zugleich: Er ist ja trotz allem noch ein Kind und in einigen Szenen mit Izumi, die das Kind gleich ins Herz geschlossen hat, zeigt sich, wie hilflos er eigentlich ist und dass er sich sehr nach menschlicher Wärme sehnt. Andererseits ist er eben kein Mensch, sondern, wie sich herausstellt, einer der mysteriösen Homunkuli, die schon seit längerer Zeit die Fäden im Hintergrund ziehen und hinter den Brüdern her sind.

Wrath, der wie die anderen Homunkuli nach einer Todsünde der Menschen benannt ist, wäre jedoch gerne ein Mensch - und ist dazu sogar bereit, mit Ed auch noch um seinen restlichen Körper zu kämpfen.

 

Es stellt sich dann auch heraus, dass die Homunkuli ihre Namen nicht von ungefähr haben - denn sie sind tatsächlich sozusagen durch die Sünden der Menschen entstanden, die nicht akzeptieren wollten, dass einer ihrer Liebsten verstorben ist.

Wrath selbst ist einst beim Versuch Izumis entstanden, ihr totgeborenes Kind durch Alchemie wieder ins Leben zurückzuholen.

 

Izumi selbst musste ebenfalls einen hohen Preis dafür zahlen, abgesehen davon, dass das Wissen darum, aus ihrem Kind ein nichtsmenschliches Wesen geschaffen zu haben, schwer auf ihrer Seele lastet, hat sie dabei auch einen Teil ihrer inneren Organe verloren und ist gesundheitlich am Ende.

 

Um Hilfe zu holen, finden sich Ed und Al schließlich bei Dante ein, die wiederum die Lehrmeisterin Izumis war. Von dort aus wird Al entführt - von Greed, einem anderen Homunkulus.

Nach einigen hin und her kommt es letztendlich zum finalen Kampf zwischen Greed und Ed - und hier zeigt sich, dass die die Reihe fortsetzt: Auch er ist ein missglückter Versuch, einen Menschen wieder zum Leben zu erwecken - in dem Fall war es Dante. Da frage ich mich, wie viel da verhindert hätte werden können, wenn gleich Dante offen mit Izumi darüber gesprochen hätte, was für schlimme Auswirkungen solch ein Experiment haben kann, während jetzt bereits die dritte Generation praktisch den selben Fehler begangen hat ...

 

Nach dem Inhalt möchte ich nun auf die Extras zu sprechen zu kommen: Anbei liegt ein Booklet, das meiner Ansicht nach - was bei ähnlichem Material anderer DVDs keinesfalls selbstverständlich ist! - nützliche Informationen liefert. Zum einen sind da Kurzzusammenfassungen der einzelnen Episoden, die einem das spätere Wiederfinden einer Folge erleichtern, zu anderen Bilder der Charaktere, die man sowohl von vorne als auch von hinten sieht, womit vor allem Cosplayer beim Basteln ihrer Kostüme ihre Freude haben dürften.

Als Interview ist dieses Mal wieder Rie Kugimiya als Orginalstimme von Al drauf. Ja, wieder. Und das ist auch der einzige Kritikpunkt an der DVD - es gibt doch in der Serie so viele coole Charaktere, da muss man doch wirklich nicht Material einer früheren Scheibe recyceln! Mein Wunsch bei einer Neuauflage wäre ganz klar, dass man bei DVD stattdessen ein Interview mit dem Synchronsprecher von Greed macht, der in der Folge einen unglaublichen Wandel vom großen Erzfeind bis hin zu einem recht sympathischen Kerl macht, der am Schluss auch noch ganz heroisch rüberkommt. Und wenn das nicht klappt, dann mit dem vom Wrath, der nicht minder vielschichtig in seiner Persönlichkeit ist.

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328111133926870b3
Platzhalter

DVD:

Fullmetal Alchemist 8

Regisseur: Seiji Mizushima

Format: Dolby, PAL, Surround Sound

Sprache: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 4:3

FSK: ab 16

Studio: SPV

Panini, 19. Oktober 2007

Spieldauer: 100 Minuten

ASIN: B000W15X36

Erhältlich bei Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 09.12.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5447