Game On, Novalee von Melanie Neubert
Reihe: Novalee Band 1
Hörbuch
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Willkommen in der Fantasy-Spielewelt von Talamh Jord. Wo Sie als Held gegen Drachen, Schurken und –
*krach*
Wer hat da gerade die Tür eingetreten?
*taptaptap*
Was gucken Sie so böse, Sie halbe Portion?
*RUMMS*
Die Stimme aus dem Off ist jetzt weg.
Ich bin Novalee und das ist kein Spiel.
Das ist mein Leben!
Erst wurde ich aus meinem Zuhause ausgesperrt.
Dann von einem Helden als Sidekick angeworben.
Und obwohl ich nicht wollte, war ich plötzlich Teil seiner Gruppe.
Beim leckeren Kren, ich hab keinen Bock auf den Dreck!
Von einer, die auszog, um so schnell wie möglich zurückzukehren.
Rezension:
Novalee ist eine bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Völkern. In ihr fließen Menschen-, Elfen- und Zwergenblut. Bei ihrer Mutter unter Elfen aufgewachsen, wurde sie von ihnen schließlich verbannt. Dann hat sie auch noch das Pech, auf einen Helden zu treffen, der sie als Begleiterin für seine Heldenquest anwirbt. Eigentlich will sie ablehnen, doch das ›Götterwerk‹ lässt ihr keine Wahl.
Zugegeben, sowohl meine kurze Inhaltseinführung als auch der Klappentest zu Melanie Neuberts Reihenauftakt eines Fantasy-Mehrteilers lesen sich etwas eigenartig. Das hat aber einen plausiblen Grund, denn die Protagonistin ist ein NPC (Non Playable Charakter) eines Computerspiels. Und was sie als Götterwerk empfindet, ist natürlich der Wille der Programm-Götter, auch als Programmierer des Spiels bekannt. Dadurch kommt es auch immer wieder zu Situationen, in denen sich Novalee und die anderen NPCs die Zeit vertreiben müssen, in der der Held ›Kopfurlaub‹ macht, sprich der menschliche Spieler offline ist. Diese Idee ist natürlich eher ungewöhnlich, doch gewinnt sie beim Lesen ihren eigenen Reiz.
Die Handlung besteht weitgehend darin, dass der Held eine Quest nach der anderen annimmt und sie mit der Hilfe seiner Begleiter ›abarbeitet‹. Auf diese Weise vergeht einige Zeit, bis die Story einen roten Faden erkennen lässt und die Protagonistin dann auch eigenständiger in Erscheinung tritt. Sie dient der Autorin auch als Ich-Erzählerin. Der Leser muss sich auf diese speziellen Eigenheiten einlassen, um den Reiz dieser ungewöhnlichen Erzählweise zu erkennen. Wenn das gelingt, wird aber durchaus die Lust auf Band 2 geweckt.
Die Stimme der Sprecherin der Hörbuchadaption passt sehr gut zum aufmüpfigen Charakter der Protagonistin.
Fazit:
Das Abenteuer eines NPC in einem Computerspiel entlockt dem High-Fantasy-Genre ganz neue Aspekte.
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