Garfield 1990 bis 1992 von Jim Davis
Garfield Gesamtausgabe Bd. 7
Rezension von Christian Endres
Garfield rennt weiter durch die Anfänge der wilden 90er - oder besser: schleicht und schläft und schnarcht und schnabuliert. Denn rennen tut der fettfaulfilosofische Kultcomic-Kater von Jim Davis ja höchstens nur dann, wenn die Kühlschranktür offen steht, der Postbote die Einfahrt erreicht oder Garfields tierischer Mitbewohner Odie verlockend nahe an einer »gefährlichen« Tischkante steht...
Doch diesmal hat beispielsweise der eben erwähnte Briefträger ab und an sogar Verstärkung dabei und liefert gelegentlich sogar gefürchteten Ersatz; Weihnachten, Garfields Geburtstag und Neujahr werden im Hause Arbuckle natürlich auch diesmal wieder passend in den schwarzweißen Tagesstrips gefeiert, und wenn es einmal gar nichts zu feiern gibt und die Langeweile wieder einmal Überhand zu nehmen droht, dann zelebriert Garfield eben kurzerhand auch schon mal den Geburtstag von Science Fiction-Altmeister Isaac Asimov. Dazu kommt Garfields üblicher, ewig gleich-ungleicher Kampf gegen fiese Montage, sein schreckliches Übergewicht und Diäten sowie kreischend schrille Wecker. Und natürlich dürfen Garfield-Evergreens wie Jons vermasselte Dates, die Winter- und Weihnachts-Episoden (in diesem Fall vor allem 1991/92) oder die katzenfantasievollen Vogeltränken-Strips des vermeintlich großen Jägers Garfield auf gar keinen Fall fehlen.
Optisch wie inhaltlich wirkt das auch nach über zwölf Jahren frischer und vielleicht besser, witziger und charmanter denn je, was Jim Davis und Konsorten mit dem getigerten Faulpelz und Vorzeige-Gourmet Tag für Tag in drei bis vier Panels bzw. den längeren Sonntagsseiten da machen. So ist dieser siebte Band der momentan wahrscheinlich unterhaltsamsten Comicstrip-Werkausgabe auf dem deutschen Markt dann auch mit das Beste, was Davis und Garfield zu bieten haben, Schmunzel- und Lachgarantie inklusive.
Ein 320-Seiten-Hochgenuss für Fans - und der perfekte Band für bis dato unentschlossene Garfield-Quereinsteiger.