Gefährliches Spiel 1
 
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Gefährliches Spiel 1

Rezension von Christel Scheja

 

Auch die jüngere Geschichte bietet immer noch viele Geheimnisse und Raum für Spekulationen, wie Toldac und Philan nun in ihrer Geschichte beweisen, die sie in den Jahren nach dem Krieg ansiedeln. „Gefährliches Spiel“ erscheint bei Panini-Comics und obwohl für Februar angekündigt, ist es erst jetzt in den Läden aufgetaucht.


Weil er nicht mehr länger mitansehen und hinnehmen kann, wie Kriegsgefangene gequält und misshandelt werden, verlässt der Ingenieur Hugo Ebeling bewusst das Raketenforschungszentrum, in dem die V1 und V2-Raketen entwickelt werden und damit auch das Team rund um Wernher von Braun.

Er schließt sich bewusst dem Widerstand an und lernt dort die hübsche Eva kennen und lieben. Die beiden heiraten sich zwar nicht, schwören sich aber Treue bis zum Tod. 1945, kurz vor Kriegsende, geraten beide jedoch in das Kreuzfeuer der Russen.

Als Hugo im Krankenhaus erwacht muss er erfahren, dass Eva tot ist. Weil er hier nichts mehr zu verlieren hat, geht er in die USA, die immer auf der Suche nach guten Ingenieuren sind und kommt dort wieder mit Wernher von Braun in Kontakt.

Er nimmt erst einmal aber andere Arbeit an und kommt langsam wieder zu sich. Nach und nach nimmt er wieder mehr Anteil am Leben, bis ihn die um einiges jüngere Lola durcheinander bringt. Die junge Frau sieht nämlich seiner toten Geliebten sehr ähnlich … und ist ihm gegenüber nicht abgeneigt, wie sie sehr deutlich zeigt …


Im ersten Band von „Gefährliches Spiel“ nutzen die Künstler die Gelegenheit, um Figuren und Szenario vorzustellen. Zentriert um Hugo Ebeling, der sich weder von den Nazis noch von den Amerikanern benutzen lassen möchte, weil sein Gewissen zu übermächtig ist, so hat er doch einen sehr interessanten Schwachpunkt.

Die Geschichte besitzt einen sehr ruhigen Verlauf, nimmt sich die Zeit, Hugos Ringen mit sich, seinen Gefühlen und seinem Gewissen ausführlich zu schildern. Auch der Hintergrund des kalten Krieges kommt nicht zu kurz.

Das politische Hin und Her und wenig Auswirkungen auf den Helden und sein Leben, auch wenn er die Kommunistenhetze von Senator McCarthy durchaus zu spüren bekommt, ähnlich wie das Misstrauen gegenüber den deutschen Wissenschaftlern.

Sein Liebesleben scheint genau so wichtig zu sein, deutet sich doch schon früh an, das ausgerechnet Lola genau zu wissen scheint, was sie will. Denn ihre Methoden, sich dem immer noch trauernden Hugo aufzudrängen sind sehr … außergewöhnlich, so dass man den Verdacht nicht los wird, dass sie das alles nicht ohne einen anderen gewichtigen Grund tut.

Und auch in Ostdeutschland bahnen sich im Lauf der Zeit interessante Entwicklungen an. Aus diesem Grund kann man zu dem Band noch wirklich nicht viel sagen, denn er stellt erst die Weichen zu den Verwicklungen, die noch kommen werden und macht interessante Andeutungen, die es in sich haben.

Gut gezeichnet und atmosphärisch gefärbt ist er allerdings, so dass man sich ansprechend in die Zeit zurückversetzt fühlt.


Daher sollte man etwas Geduld bei „Ein gefährliches Spiel“ mitbringen, ist doch das erste Album ein reiner Auftaktband, in dem vor allem das Szenario und die Akteure vorgestellt werden, und man außer vagen Andeutungen keinen weiteren Zündstoff bekommt.


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Comic:

Gefährliches Spiel 1

Original: Jeu des Dames 1, F 2017

Autor: Toldac

Zeichner: Philan

Farben: Scarlet Smulkowski

Übersetzerin: Annabelle Steffes-Halmer

Hardcover, 48 Seiten

Paninicomics, Februar 2017

 

ISBN-10: 3741602507

ISBN-13: 978-3741602504

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270658378be4075f
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Erstellt: 24.05.2017, zuletzt aktualisiert: 28.12.2022 16:07, 15679