Geheimnisse, Lügen und andere Währungen (Autor: Wolfgang Ainetter)
 
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Geheimnisse, Lügen und andere Währungen von Wolfgang Ainetter

Ein Ministeriums-Krimi

 

Rezension von Christel Scheja

 

Das Wissen kommt nicht von ungefähr, denn Wolfgang Ainetter arbeitete als Kommunikationschef im deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und war Ministersprecher, davor arbeitete er fünfundzwanzig Jahre lang als Journalist und Chefredakteur. Deshalb kennt er sich bestens im Zentrum der Macht aus, was Geheimnisse, Lügen und andere Währung zu einer bitterbösen Satire macht, die dennoch Hand und Fuß hat.

 

Hans-Joachim Lörr, seines Zeichens hochrangiger Beamter und rechte Hand eines Ministers wird quasi über Nacht entführt. Der aus Wien stammende Kommissar André Heidergott übernimmt die Ermittlungen und stellt schon bald fest, dass der Mann leider auch kein Unschuldslamm war.

Doch welcher seiner unzähligen Feinde, die er sich durch seine Intrigen und Machenschaften über die Jahre angesammelt hat, hat Lörr nur wenige Tage vor seiner Pensionierung entführt und vor allem warum?

Als Heidergott mit einer Kollegin die Ermittlungen aufnimmt taucht er tief in die Geheimnisse und Lügen ein, die im Lauf der Jahre ein ganzes Ministerium in die Hand eines Mannes brachte.

 

Mit einer guten Prise wienerischen Humors, witzig und frech aber auch böse überspitzt, erzählt Wolfgang Ainetter von einem Fall, der zunächst Routine zu sein scheint, dann aber immer größere Kreise zieht, denn die entführte Person hat vermutlich mehr Dreck am Stecken als seine Kidnapper.

Der bodenständige Kommissar, ausgestattet mit einer gewissen Gelassenheit, merkt schon bald, dass das vermeintliche Opfer selbst jede Menge Dreck am Stecken hat, Genüsslich enthüllt und zerfleddert der Autor das Netz an Lügen und Intrigen, mit dem Lörr sich seine Machtposition gesichert hat. Denn selbst ein notorischer Geizhals und Narzist duldet er keine Person in seiner Nähe, die ihm gefährlich werden könnte und weiß sie früh genug zu entfernen.

Deshalb sympathisiert man als Leser erst einmal sehr schnell mit den Entführern, denn schon in den ersten Kapiteln wird deutlich, was für eine Persönlichkeit das Opfer eigentlich ist, denn mit den Ermittlungen kommen auch die ganzen Machenschaften ans Licht.

 

Bissig, aber auf den Punkt gebracht, werden so die dunklen Seiten der Verwaltung in den Ministerien herausgearbeitet. Und auch wenn manche Seilschaften, der Klügel und auch die Intrigen natürlich satirisch überspitzt dargestellt werden, so wird man den Eindruck nicht los, das nur ein Teil davon reine Fiktion ist und nicht wenig sogar auf Erfahrungen des Autors basiert.

Auf jeden Fall sind es diese Dinge, die der Geschichte den Pfiff geben und die ganze Zeit für Spannung sorgen. Das Ende selbst lässt den Leser zudem mit einer gewissen Genugtuung zurück, selbst wenn es nicht das ist, was man erwartet hat.

Fazit

»Geheimnisse, Lügen und andere Währungen« ist eine unterhaltsame, zum Schmunzeln und Lachen bringende Satire, die mehr als einmal treffsicher das auf den Punkt bringt, was man als Leser schon lange an Intrigen, Klüngel und Machenschaften vermutet, wenn man an die Ministerien des Bundes und deren Beamtenapparat denkt.

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Buch:

Geheimnisse, Lügen und andere Währungen

Ein Ministeriums-Krimi

Autor: Wolfgang Ainetter

Haymon Verlag, 7. März 2024

Taschenbuch, 312 Seiten

 

ISBN-10: 3709979609

ISBN-13: 978-3709979600

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0CKYXS8FC

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 27.03.2024, zuletzt aktualisiert: 30.03.2024 17:34, 22884