Geist – ledig, schlecht gelaunt, zu verschenken von Allyson Snow
Reihe: Teuflischer wird’s nicht Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Das Haus ist verflucht!
In einem verflucht schlechten Zustand, aber davon lässt sich Joanne den Einzug ins Eastend House nicht vergällen. Und wenn sich die Geister bis zur Decke stapeln, aus ihrem neuen Zuhause bekommt sie keiner raus!
Da beißt auch der mürrische Geist Ewan auf Granit. Die karrierebesessene Firmenanwältin hat keine Zeit für Angst. Seine besten Spuke sind verschwendete Geistermüh. Es braucht schon brachiale Gewalt, um Joannes Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Kaum gelingt ihm das, passiert etwas, womit er im Tode nicht gerechnet hat: Plötzlich werden Teile an ihm lebendig, die schon lange vermodert sein sollten – darunter sein Herz. Aber davon darf sich Ewan nicht beirren lassen. Sein Fluch muss erfüllt werden.
Er hat dreiunddreißig Tage Zeit, die aufmüpfige Bewohnerin hinauszuekeln, oder sie wird wie alle vor ihr sterben. Joanne wäre jedoch nicht Joanne, wenn sie nicht sogar dem Teufel sein letztes Hemd – oder seinen letzten Geist – aus den Rippen klagen würde!
Rezension:
Geschieden und die alte Wohnung auch noch ausgebrannt – da kommt es Joanne gerade recht, dass sie vor kurzem ein Häuschen auf dem Land geerbt hat. Dass es darin angeblich spuken soll, glaubt die erfolgreiche Anwältin keine Sekunde. Kein Wunder, dass der hier wirkende Geist schnell am Verzweifeln ist. Eine Bewohnerin, die für all seinen Spuk natürliche Erklärungen findet, ist ihm in seiner langen ›Dienstzeit‹ noch nie untergekommen. Schnell werden andere Geister auf sein Versagen aufmerksam. Dabei läuft die Uhr. Nach spätestens 33 Tagen muss die neue Besitzerin in die Flucht gejagt sein.
Nach Allyson Snows genialer Verflixt und zugebissen-Trilogie waren die Erwartungen an ihren Ausflug ins Geisterreich natürlich groß. Waren es dort Vampire, die sich mit den Menschen herumplagen mussten, gilt es hier, herauszufinden, ob der Mensch oder doch eher der Geist das eigentliche Opfer des Aufeinandertreffens ist. Auch hier präsentiert die Autorin wieder einige verrückte Ideen, wie der Leser sie schon aus der genannten Trilogie gewohnt ist. Wer hat schließlich schon einen Geist kennengelernt, der sich mittels seiner mentalen Kräfte in einen Chat auf dem Laptop einklinken kann? Trotzdem erreicht diese Geister-Urban-Fantasy das Niveau der Vampir-Geschichte leider nicht annähernd. Auch wenn einzelne Situationen durchaus gelungene Komik bieten, fehlt eine Handlung im eigentlichen Sinn bedauerlicherweise weitgehend. Waren Liebeleien zwischen Vampir und Mensch eher augenzwinkerndes Beiwerk, ist dieses Buch praktisch eine Lovestory zwischen Geist und Mensch, mit anderen Worten eine Geister-Romantasy.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte wechselweise aus Sicht des Geistes und seiner neuen Mitbewohnerin. Dabei gibt es auf sprachlicher Ebene nichts auszusetzen. Die lustigen Szenen wirken gelungen. Meine Kritik bezieht sich lediglich darauf, dass dieses Buch sich als (humorvolle) Liebesgeschichte entpuppt, bei der die Urban-Fantasy-Elemente fast wie nebensächliches Beiwerk wirken. Zielgruppe dürften eher Romantasy- als klassische Urban-Fantasy-Fans sein.
Fazit:
Bei dieser Geister-Romantasy liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Lovestory.
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