Generation der Verdammten (DVD, TV-Serie, FSK 16)
 
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Generation der Verdammten

Filmkritik von Cronn

 

In England wird er »The Great War« genannt, während man in Deutschland vom Ersten Weltkrieg spricht und ihn damit in Verbindung mit den Zweiten Weltkrieg sieht. Der Krieg wird auch als Ursprungskatastrophe des 20ten Jahrhunderts bezeichnet und das trifft den Kern des Problems sehr gut. Was in den Jahren 1914 bis 1918 mitten in Europa geschah, war bis dato ohne Vergleich. Ein Krieg, wie es ihn noch nie gegeben hatte. Die Menschen wussten nicht, was ihnen bevorstand, als sie im August 1914 zumeist euphorisch in die Schlacht zogen.

Die britische Mini-Serie Generation der Verdammten nimmt sich dieses Krieges als Doku-Drama an und zeigt beide Seiten der Kriegsteilnehmer.

Doch wie gelungen ist die Serie der BBC geworden? Das soll die nachfolgende Kritik aufzeigen.

 

Verlagsinfo:

Europa 1914. Als der Krieg ausbricht, melden sich die beiden 17jährigen Michael und Thomas gegen den Willen ihrer Eltern zum Militärdienst.

Obwohl sie sich sehr ähnlich sind, werden sie sich als Feinde auf dem Schlachtfeld begegnen – Michael ist Deutscher, Thomas Engländer. Doch statt des erwarteten Heldentums geraten die beiden in die Hölle des ersten Weltkrieges: Schmutziger Stellungskrieg in den Schützengräben, Giftgas, endloses Sterben. Fünf Jahre, die das Leben der beiden für immer verändern werden.

Das BBC-Serienevent zum 100. Jahrestag des ersten Weltkrieges sorgte in seiner Heimat für Diskussionen, weil es anstatt eines Gut-Böse Schemas die ähnlichen Erfahrungen der Soldaten auf beiden Seiten betont. Die Handlung basiert auf Aufzeichnungen damaliger Soldaten und Zeitzeugen.

 

Kritik:

Es ist eine ehrenwerte Sache, beide Kriegsparteien wertneutral aufzeigen zu wollen. Die Grundvoraussetzungen sind auch in der Tat gelungen. Die Schauspieler agieren auf hohem Niveau und auch die Sets sind hochwertig ausgestattet. Daran liegt es also nicht, dass »Generation der Verdammten« nicht vollauf überzeugen kann.

Die Mini-Serie leidet unter mehreren Problemen auf dramaturgischer Ebene. Zum einen ist sie überfrachtet mit Kitsch, das beginnt mit der herzzerreißenden Musik und endet mit Szenen von Abschied und Liebesschmerz. Zum anderen funktioniert der dramatische Aufbau nicht. Zu simpel werden oftmals die beiden Handlungsstränge parallel geschnitten. Damit werden die Unterschiede zugekleistert, die bei aller Ähnlichkeit doch existiert haben. Die Parallelen zu betonen, ohne die Unterschiede unter den Tisch zu kehren, das sollte die Aufgabe eines Doku-Dramas sein. Und auf dieser Ebene scheitert »Generation der Verdammten«.

 

Was die Serie leistet, ist eine neue Sicht auf die Kriegsteilnehmer. Zwischen den Szenen kommen immer wieder Kriegsteilnehmer zu Wort und es werden Originalszenen von damals gezeigt. Diese Sequenzen sind überzeugend ausgefallen und wirken bedrückend authentisch.

 

Fazit:

Wären die restlichen Szenen auch so überzeugend, würde »Generation der Verdammten« ein neues Kapitel des Doku-Dramas im History-Bereich aufschlagen. Aber die simple Dramaturgie und das Zukleistern von Unterschieden macht aus »Generation der Verdammten« eine Simplifizierung der historischen Fakten. Damit überzeugt die Serie nicht als Historiendrama, kann aber durchaus wegen der guten Schauspieler als Mini-Serie zumindest befriedigend gefallen.

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DVD:

Generation der Verdammten

Original: The Passing Bells, UK 2014

Regie: Brendan Maher

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 1 DVD

FSK: 16

Edel, 25. August 2017

Spieldauer: 344 Minuten

 

ASIN: B071W3CKGW

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Patrick Gibson

  • Jack Lowden

  • Ben McGregor

  • Felix Auer

  • Adam Long

  • Wilf Scolding

  • Charles Furness

  • Simon Kunz

  • Johnny Gibbon

  • Jordan Murphy

  • Hubert Burton

  • Sabrina Bartlett

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241214042315b79b2ac5
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Erstellt: 07.09.2017, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 16024