Ghost in the Shell, S.A.C. 2nd GIG, Vol.3 (DVD)
 
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Ghost in the Shell, S.A.C. 2nd GIG, Vol.3

Filmkritik von Nina Horvath

 

Der dritte Teil von "Ghost in the Shell - Stand Alone Complex" enthält die Episoden acht, neun und zehn der Animeserie. Gleich einmal erfreulich finde ich es, dass der DVD-Seher zwischen der japanischen Originalfassung (mit Untertitel) und der deutschen Synchronisation wählen kann. Denn, so selbstverständlich das auch scheinen mag, gibt es bei den Animes immer wieder DVDs - selbstverständlich spreche ich hier von extra für den deutschen Markt produzierten Originalen - die keine deutsche Synchronisation, sondern nur Untertitel in dieser Sprache bieten oder umgekehrt aus unerfindlichen Gründen ihren Kunden die Originalversion vorenthalten.

Interessant auch das gewählte Subgenre: Ghost in the Shell ist nämlich Cyberpunk in Reinkultur. Die Hauptperson, Major Ishikawa, ist selbst ein Cyberpunk, also eine Person, die sich über einen Stecker im Nacken direkt mit dem Computer verbinden kann. Überhaupt sind Implantate in diesem zukünftigem Japan etwas Alltägliches. Das merkt man auch in der ersten Folge dieser DVD, in der man erfährt, dass es eine Industrie gibt, die eigene Nahrungsmittel nur für Cyborgs herstellt.

Vom Gefühl her würde ich die Episoden acht und neun zur Haupthandlung rechnen, während die Episode zehn zwar auch nicht schlecht ist, aber wohl eher einen Füller darstellt. Leider wird Neueinsteigern in die Serie (oder Leuten, die zwischen dem Konsum der DVDs längere Zeit verstreichen lassen und sich nur noch so halb erinnern können) kein Material geboten, das ihnen einen Überblick über die bisherige Handlung ermöglicht. Mit einem Begleitheft oder einer zusätzlichen Videosequenz auf der DVD hätte man mit relativ wenig Aufwand in der Hinsicht einiges erreichen können.

Aber nun erst einmal zur Handlung: Die Hauptpersonen arbeiten in der Sektion 9 - so weit ich das verstanden habe, ist das so etwas Ähnliches wie der CIA in den USA. In den ersten beiden Folgen sind sie damit beschäftigt, zahlreiche Terroranschläge aufzuklären und damit auch hoffentlich zu stoppen. Stets sind es Selbstmordattentäter, die zuschlagen, immer an gut bevölkerten Plätzen.

Zunächst glaubt man daran, dass eine radikale und fremdenfeindliche Organisation namens "Die unabhängigen Elf" dahintersteckt. Immerhin sind Organisationen betroffen, die etwas mit Flüchtlingen zu tun haben. Das Flüchtlingsproblem scheint in diesem Zukunftsstaat sehr groß zu sein und die Politiker drücken sich, eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Bald stellt sich jedoch heraus, dass das ein Irrtum vorliegt: Die Anschläge werden nämlich von Flüchtlingen verübt!

Aber warum? Und was hat der nach einem Unfall missgestaltete Gouda, der einst im Verteidigungsministerium arbeitete, mit der Sache zu tun?

Es liegt an Sektion 9, das möglichst schnell herauszufinden und auch, ein Muster zu erkennen, um den nächsten Anschlag zu verhindern.

In diesen beiden Folgen gibt es viel Action, aber auch Freunde von Verschwörungstheorien und ruhiger Szenen wie tiefsinniger Dialoge im Cyberspace kommen auf ihre Kosten.

Die zehnte Folge hat damit, wie bereits erwähnt, höchstens am Rande zu tun. Auch dass dieses Mal eine Nebenperson im Zentrum steht, ist für Füllermaterial typisch.

Togusa, ein noch sehr junges Mitglied von Sektion 9, kommt zufällig dazu, wie das Leben einer Frau von einem Verfolger bedroht wird. Als guter Mensch lässt er sich natürlich nicht zwei Mal bitten und schreitet der in Not geratenen zu Hilfe. Er schießt den gewalttätigen Fremden an, doch der verfügt über zahlreiche Implantate und ist nicht so leicht zu stoppen. Noch am Boden liegend tötet er die Frau doch noch mit seiner Waffe, was Togusa dazu veranlasst, weitere Patronen auf ihn abzufeuern. Womit er nicht gerechnet hat, ist, dass er für seine Heldentat im Gefängnis landet. Der Mörder verklagt ihn nämlich, wobei ihn sein einflussreicher Vater unterstützt!

Also Extras gibt es Trailer zu anderen Animes, mehr so Art kurzer Musikvideos und ein Interview mit den Regisseuren. Nun, erstes gefällt, obwohl es sich um Werbematerial handelt, letzteres weniger. Die beiden verwenden einfach viel zu viele Fachausdrücke, die jemand, der sich nicht näher mit Animationskunst beschäftigt, schlicht und einfach noch nie in seinem Leben gehört hat. Zwar bemüht man sich um Erklärungen, aber einerseits machen die das ganze auch nicht gerade spannender, andererseits gibt es dieses Extra nur auf japanisch mit Untertiteln und es schlichtweg unmöglich, gleichzeitig die Übersetzung am unteren und die Begriffserklärungen am oberen Bildrand zu lesen.

Alles in allem hinterlässt die DVD dennoch ein gutes Gefühl. Die Serienfolgen sind durch und durch spannend und die Zukunftswelt ist, obgleich sie sich von der heutigen doch sehr unterscheidet, überzeugend gezeichnet. Zwar ist die Handlung mitunter etwas verwirrend, aber auch schon der Kinofilm war ja nicht ganz frei von kryptischem Inhalt: Auch das ist ein Stilmittel.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041716033897a82882
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Ghost in the Shell, S.A.C. 2nd GIG, Vol.2

Panini Video

Bildformat: 16:9

Synchro: dt. (DTS, DD 5.1) und jap. (DD 5.1)

Untertitel: dt.

Spieldauer: 75 Min.

3/2006 DVD

Episoden 8-10 + Extra

3-86607-227-9

EVT: 17.11.2006

erhältlich bei Panini


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Erstellt: 08.02.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 3481