Ghost in the shell – The New Movie
Filmkritik von Cronn
Er gilt als stilprägender Science-Fiction-Anime der 90er Jahre. Auf dem Manga basierend hat Ghost in the shell eine neue Ära der fernöstlichen SF-Animes eingeleitet, die auch in die westliche Welt übertragen wurde.
Wenngleich Blade Runner als Vorbild in Stil und Thema zu nennen ist, hat »Ghost in the shell« doch genügend Eigenständigkeit, um als Werk von Originalität durchzugehen.
Mit verschiedensten Fortsetzungen, zuletzt als Mini-Serie Arise, konnten die Macher des SF-Franchises neue Akzente setzen.
Nun liegt bei Universum Film der neue Film aus dem »Ghost in the shell«-Universum vor: Ghost in the shell – The New Movie heißt er recht profan. Doch soll hier nicht die recht ideenlose Titelgebung kritisiert werden, sondern der Film an und für sich.
Wie gelungen ist also »Ghost in the shell – the new movie«?
Verlagsinfo:
2027. Ein Jahr nach dem Vierten Weltkrieg ist die politische Lage in Japan noch immer äußerst instabil. Regierung und Industrie konkurrieren mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln um die Kontrolle über das Militär. Als dann nahezu zeitgleich die Handelsbotschaft von abtrünnigen Soldaten besetzt und ein Bombenanschlag auf das Regierungsoberhaupt verübt wird, droht die Lage zu eskalieren. Um Kompetenzgerangel mit anderen Behörden zu vermeiden, heuert Daisuke Aramaki, Chef der Inneren Sicherheit, Motoko Kusanagis unabhängige Spezialeinheit an. Bei ihren Ermittlungen stoßen Kusanagi und ihr Team auf eine Cyber-Verschwörung ungeheuren Ausmaßes, die nicht nur Japan, sondern womöglich die ganze Welt bedroht …
Kritik:
Man muss mit dem »Ghost in the shell«-Universum vertraut sein, um den neuen Film beim ersten Betrachtung schon zu verstehen. All die Fachbegriffe, wie beispielsweise »Ghost« oder auch technische Begriffe aus dem IT-Bereich wie »Brute Force Attack« und dergleichen mehr, werden wie selbstverständlich verwendet. Schon hier zeigt sich die Ausrichtung des Films: Es werden die Hardcore-Fans von »Ghost in the shell« angesprochen.
Dabei bekommen aber auch Nicht-Nerds einiges geboten: Da gibt es beispielsweise haufenweise Action-Sequenzen, schnell geschnitten, gepaart mit coolen Sprüchen. Und auch der Zeichenstil und die Montage-Technik ist durchaus für westliche Augen nicht ungewöhnlich.
Was etwas verloren geht, ist der philosophische Unterbau des ursprünglichen »Ghost in the shell«. Zwar gibt es einige Sequenzen, die derlei andeuten. Diese gehen aber inmitten der politischen Verwicklungen und der Action relativ schnell verloren.
Fazit:
Es bleibt »Ghost in the shell – The New Movie« als ein Film in Erinnerung, der visuell und auch in Sachen Handlung überzeugt, aber nicht die philosophische Tiefe des Originals erreicht.
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