Glühender Hass von Monika Loerchner
Reihe: Hexenherz Band 2
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Er sollte einst Oberhaupt der Familie werden, jetzt gilt er weniger als nichts: Von seiner Mutter in eine männerverachtende Gesellschaft geschleppt und dann im Stich gelassen, ist der junge Kolja hin- und hergerissen zwischen dem Hass auf seine Gebärerin und dem Wunsch, endlich seinen Vater zu finden. Um seinen Zielen näherzukommen, geht er einen gefährlichen Pakt ein und stellt sich gegen die Gesetze der Hexen des Goldenen Reiches – und gegen die der Göttin.
Rezension:
Helenas Adoptivsohn Kolja will endlich herausfinden, was aus seinem Vater geworden ist. Doch wie soll er als Junge in diesem Hexenstaat auf die Suche gehen und Informationen erhalten. Die einzige Chance, die er sieht, ist, sich als Frau zu verkleiden. Doch das ist strafbar. Und wird es nicht auffallen, dass er über keine Magie verfügt? Frauen ohne Kräfte sind schließlich auch nicht gerade hoch angesehen. Oder können ihm diese eigenartigen Steine helfen, mit denen die Rebellen experimentieren?
Dass Monika Loerchners Fantasy-Reihe Hexenherz ein ungewöhnlicher Weltenbau zugrunde liegt, stach natürlich bereits im 1. Band (Eisiger Zorn) ins Auge. Wer allerdings davon ausging, dass das Leben der Protagonistin Helena hier fortgesetzt wird, dürfte überrascht werden. Protagonist und Ich-Erzähler dieses Bandes ist nämlich Helenas Adoptivsohn Kolja, dem in Band 1 nur eine fast unbedeutende Nebenrolle zufiel. Als Frau verkleidet und mit einem Magiestein ausgestattet, hat er auf der Suche nach seinem Vater eine abenteuerliche Reise vor sich. Neben dieser Haupthandlung im Goldenen Reich existiert diesmal allerdings eine Nebenhandlung, die im Großen Moldawischen Reich angesiedelt ist und in Form von Tagebucheinträgen von den Problemen eines Mädchens in der dortigen männerdominierten Gesellschaft handelt. In welcher Verbindung diese Geschichte mit der Haupthandlung steht, erschließt sich dem Leser erst gegen Ende dieses Bandes.
Der Stil der Autorin kann auch weiterhin überzeugen. Das Spiel mit den Geschlechterrollen – insbesondere auch im Gegensatz zwischen den beiden Reichen – erweist sich als interessantes Element, auch wenn entsprechende Anmerkungen vielleicht doch etwas zu oft betont werden. Auch ohne immer aufs Neue wiederholte ausdrückliche Hinweise dürfte das dem Leser mittlerweile im Gedächtnis sein.
Nach dem Protagonistenwechsel zwischen Band 1 und 2 darf man gespannt sein, wie sich die Geschichte im 3. Band weiterentwickelt.
Fazit:
Die überraschende Fokusänderung beleuchtet die beschriebene Welt in Band 2 aus einem anderen Blickwinkel.
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