Green Book – Eine besondere Freundschaft

Filmkritik von Cronn

 

Es ist nicht allzu lange her, dass das Reisen für Afroamerikaner in den USA nicht überall sicher war. Besonders im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika wurden bis in die sechziger Jahre des 20ten Jahrhunderts hinein, die Schwarzen stark angefeindet. Um ihnen ein Reisen zu ermöglichen, sammelte Victor Hugo Green die Notizen von farbigen Handlungsreisenden und erstellte somit das sogenannte »Green Book«: Eine Adressenliste, in welcher Hotels aufgeführt waren, in denen Schwarze Willkommen waren. Das Green Book erschien von 1936 bis 1966 und wurde nun titelgebend für den Film von Peter Farelly.

Doch wovon genau handelt der Streifen und wie gelungen ist er? Das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

 

Verlagsinfo:

Tony Lip (Viggo Mortensen), ein Italo-Amerikaner aus der Bronx, der sein Geld hauptberuflich als Türsteher verdient, wird von dem kultivierten und begnadeten Pianisten Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) als Fahrer engagiert. Die beiden Männer, die gegensätzlicher nicht sein könnten, begeben sich 1962 auf eine Konzert-Tournee durch die Südstaaten. Doch tief im Süden weht ein anderer Wind – und so müssen Tony und Dr. Shirley ihre Reise in Zeiten der Rassentrennung nach dem sogenannten »Green Book« planen, einem Reiseführer für schwarze Autofahrer, der die wenigen Unterkünfte und Restaurants auflistet, die auch schwarze Gäste bedienen.

 

Kritik:

Mit »Green Book« hat Peter Farelly basierend auf einer wahren Geschichte einen Film erschaffen, der gleichzeitig nachdenklich stimmt und unterhält. Die beiden Schwerpunkte des Streifens setzen Viggo Mortensen, der mit der Herr der Ringe-Trilogie als Aragorn Weltruhm erlangte, und Mahershala Ali, zu Oscar-Ruhm gekommen mit Moonlight für seine Rolle als kubanischer Einwanderer und Drogendealer.

Viggo Mortensen agiert als Tony und zeigt einen typischen Italo-Amerikaner mit Vorurteilen in den sechziger Jahren. Sein liebevoller, aber etwas tollpatschiger, Umgang mit seiner Frau wirkt ebenso authentisch wie sein ruppiger Umgangston mit seinen Geschäftspartnern und Freunden.

Dagegen erscheint die Figur des Dr. Don Shirley wie aus einer anderen Welt. Gespielt von Mahershala Ali ist Don Shirley der Kunstwelt aufgeschlossen, empathisch und kultiviert.

Gemeinsam gehen sie auf eine Reise und dabei erwächst eine Freundschaft zwischen den beiden. Beide lernen voneinander Dinge, die sie vorher nicht kannten und auf diese Weise lernen sie sich gegenseitig schätzen.

 

Der Film »Green Book« ist als behutsames Drama inszeniert, das auch unangenehme Themen wie Gewalt gegen Schwarze und gegen Homosexuelle nicht ausspart. Allerdings wird das nicht explizit dargestellt, sondern mehr durch Gespräche thematisiert.

 

Besonders gelungen ist es, dass der Film über weite Strecken mit zeitgenössischer Musik unterlegt ist, welche die Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere unterstreicht. Da ist Little Richard ebenso dabei wie klassische Musik.

 

Fazit:

»Green Book« ist ein Film über Freundschaft, die Vorurteile überwindet. Damit enthält er eine sehr wichtige Botschaft – gerade auch für unsere Zeit.

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