Guardian of the Spirit Vol. 04
Reihe: Guardian of the Spirit
Rezension von Bine Endruteit
Rezension:
Die Geschichte um Balsa und den jungen Prinzen Chagum geht weiter. Auf der vierten DVD der Serie befinden sich die Episoden 11: Blumenwein für Tanda, 12: Das Sommersonnenwendfest, 13: Weder Mensch noch Tiger, 14: Der Knoten und 15: Junger Tod. (Auf dem Cover sind die Folgen ein wenig durcheinander geraten, das DVD-Menu korrigiert diesen Fehler aber.)
Chagum hat sich gut in der Welt der Bürgerlichen eingelebt, auch wenn er eigentlich zur Kaiserfamilie gehört. Balsa nimmt ihre Aufgabe als seine Leibwächterin nicht nur ernst, sondern hat ihn sehr ins Herz geschlossen und behandelt ihn wie ihren eigenen Sohn. Den Auftrag, auf ihn acht zu geben, hat sie von seiner Mutter erhalten. Der Kaiser selbst wollte Chagum töten lassen, weil ein böser Dämon in ihm wohnt, doch die Kaiserin konnte das verhindern, indem sie ihn in Balsas Obhut gegeben hat.
In einer alten Wassermühle haben sie und Chagum sich ein kleines Zuhause eingerichtet und versuchen, dort unbemerkt zu leben. Das ist gar nicht so einfach, denn der Junge darf nicht als Sohn der kaiserlichen Familie erkannt werden, obwohl seine blasse Haut und seine gewählte Ausdrucksweise ihn leicht verraten könnten und Balsa selbst wird für tot gehalten. Da kommt es schon mal zu Schwierigkeit, wenn die beiden ungewollt in den Mittelpunkt des Interesses geraten. Zudem wird Balsa auch noch von ihren eigenen Dämonen verfolgt. Sie hat sich geschworen, nie wieder zu töten, doch die Herausforderung eines alten Gegners macht dieses Vorhaben fast unmöglich.
Bei all dem darf aber nicht vergessen werden, dass immer noch ein Dämonen-Ei in Chagums Brust heranwächst. Oder ist es etwa gar kein Dämon, sondern etwas ganz anderes? Einer der Sternendeuter, Shuga, am ehemaligen Hof des jungen Prinzen hat Zugriff auf alte Steintafeln, auf denen eine andere Geschichte geschrieben steht als die, die ihm bisher bekannt war. Und auch die Schamanin Torogai, die Balsa zur Seite steht, hat im Gespräch mit den Wassermenschen erstaunliches entdeckt. Verhält sich die Geschichte doch anders als sie alle glaubten?
„Guardian of the Spirit“ ist eine ausgesprochen zarte Geschichte, in der der Fokus klar auf die einzelnen Personen und ihre Entwicklung gelegt wird. Es gibt zwar auch Kämpfe, die meisterlich umgesetzt wurden, allerdings tauchen sie eher selten auf. Die ersten Folgen auf dieser DVD bringen die eigentliche Rahmengeschichte nicht wirklich weiter, gehen aber näher auf Chagum, Balsa und einen ihrer Freunde ein. Besonders der Einblick in Balsas Seelenleben in „Weder Mensch noch Tiger“ ist beeindruckend. Die Leibwächterin muss sich dem Versprechen stellen, das sie sich selbst gegeben hat und entdeckt dabei erstaunliches über sich selbst.
Die klaren Bilder und die leicht nachzuvollziehende Geschichte ziehen den Zuschauer schnell in ihren Bann. Auch wenn „Guardian of the Spirit“ ohne Action daherkommt, oder vielleicht gerade deswegen, ist der Anime etwas ganz Besonderes. Mit satten Farben und klaren Linien ist jedes Bild ein Genuss. Naturfreunde können sich über wunderschöne Landschaftsdarstellungen freuen.
Fazit:
Die Serie umfasst insgesamt sechsundzwanzig Folgen, man ist nun also in der Mitte angelangt. Deswegen ist es recht typisch, dass noch einige, kleinere Nebenhandlungen eingeflochten werden. Trotzdem wird der rote Faden weiter fortgesetzt und die Macher der Serie vergessen nie zu lange, dem Zuschauer zu zeigen, dass sich auch die eigentliche Geschichte weiterentwickelt. Das ausgerechnet in Chagum, dem Prinzen, das Ei heranwächst ist bei weitem kein Zufall. Langsam beginnt man, in die tiefen der Bedeutung dieses seltsamen Vorfalls vorzustoßen, es bleiben aber immer noch viele Fragen offen, so dass man mit Spannung auf die Fortsetzung warten darf.
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