Hafenmörder (Autor: Christoph Elbern; Carl-Jakob Melcher ermittelt 1)
 
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Hafenmörder von Christoph Elbern

Reihe: Carl-Jakob Melcher ermittelt Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Unter dem Pseudonym Klaas Kroon hat der 1960 geborene Christoph Elbern schon viele Kriminalromane geschrieben, nun legt er unter seinem Realnamen mit Hafenmörder einen historischen Krimi vor, der Zeit- und Lokalkolorit der Hansestadt in der ersten Dekade des 20 Jh. mit spannenden Ermittlungen verbindet.

 

Mehrere wohlhabende Männer werden im Hafenviertel ermordet aufgefunden. Alle tragen ein mit einem Messer eingeritztes Zeichen auf der Stirn und ihnen werden die Hüte vom Mörder wohl als Trophäen gestohlen.

Als eines der Opfer auch noch Zeichen einer Choleraerkrankung zeigt, schaltet Martin Bücher ein aufstrebender Ermittler, seinen freund Carl-Jacob Melcher ein, der als Bakteriologe am Hamburger Tropeninstitut arbeitet.

Schon bald folgen sie einer heißen Spur, die sie nicht nur in die dunkelsten Viertel des Hafens bringt, sondern auch zu überraschenden Erkenntnissen führt. Ohne es zu ahnen wird das auch Carl-Jacobs Leben bald gehörig auf den Kopf stellen.

 

Eines muss man dem Buch lassen, es entführt mit fast filmischen Bildern in eine Zeit, über die heute die wenigsten Leser noch etwas wissen. Die Seiten atmen regelrecht den Lokalkolorit der Hansestadt, die in vielen Dingen anders war als andere deutsche Städte in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts.

Zugleich erfährt man eine ganze Menge über die Gesellschaft der damaligen Zeit, den Dünkel der oberen Klassen ebenso wie das einfache Leben der Menschen, die sich mehr oder weniger schlecht und recht durchs Leben schlugen. Auch kolonialistisches und rassistisches Denken finden ihren Niederschlag.

Mit Carl-Jacob Melcher steht ein interessanter Charakter im Mittelpunkt, ein junger Mann, der noch immer von Verwandten abhängig ist und sich glücklich schätzen kann, wohlmeinende Verwandte zu haben, während es auch andere Charaktere in dem Buch gibt, denen es nach einem gesellschaftlichen Absturz schlecht ergeht.

Der Held ist – was den Umgang mit anderen Menschen angeht – recht unerfahren, was zu einigen augenzwinkernden Momenten führt und eine spannende Entwicklung erlaubt.

Vielleicht gerät dadurch der eigentliche Fall ab und an ins Hintertreffen, er wird aber niemals aus den Augen verloren, was die Verkettung vieler Andeutungen und Hinweise zeigen.

Die Geschichte wird daher nie langweilig, denn der Leser darf immer neue Facetten der Stadt und der Charaktere miterleben und kann den Roman am Ende zufrieden beiseite legen, denn er bietet bis zum Ende feine aber kleine Wendungen und nicht zuletzt auch einen runden Abschluss, der keine Fragen offen lässt.

 

Fazit:

»Hafenmörder« ist ein spannender und kurzweiliger Krimi, der keine Wünsche offen lässt, denn nicht nur die Ermittlungen der sympathischen Hauptfiguren sind spannend aufgebaut, auch der Zeit und Lokalkolorit kann sich sehen lassen. Der Roman ist auf allen Ebenen in sich rund und macht dennoch Lust auf mehr.

 

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Buch:

Hafenmörder

Reihe: Carl-Jakob Melcher ermittelt Band 1

Autor: Christoph Elbern

Rütten & Loening, 14. Februar 2022

Gebundene Ausgabe, 365 Seiten

 

ISBN-10: 3352009724

ISBN-13: 978-3352009723

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09LVZZR94

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 14.03.2022, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 19:11, 20666