Harry Potter und Harry Potter und die Kammer des Schreckens von Joanne K. Rowling
Reihe: Harry Potter, Band 2
Hörbuch, vollständige Lesung
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
Über die Erfolgsgeschichte von J. K. Rowling und ihrer siebenbändigen Fantasy-Jugendbuchserie „Harry Potter“ muss man nicht mehr viel sagen. Über die ganze Welt verteilt haben Millionen von Menschen begeistert die Erlebnisse des jungen Zauberers mitverfolgt und am Ende gezittert ob es ihm ohne größeres Opfer gelingt, seinen Gegenspieler Lord Voldemort zu besiegen, der wie kein anderer das absolut Böse verkörpert.
In Deutschland wurde auch die Hörbuchausgabe gelesen von Rufus Beck zu einem Renner. Damit man nicht immer ein riesiges Paket von Audio-CD’s mit sich herum schleppen muss und die Dateien problemlos auf seinen MP-3-Player übertragen kann, gibt es seit einigen Jahren auch eine Ausgabe in diesem Format auf nur 2 CD’s.
Im zweiten Buch – dem zweiten Jahr, an dem Harry auf der Schule weilt, bekommt Harry einen ersten Vorgeschmack auf das, was ihn durch Lord Voldemort erwartet. Doch zunächst scheint alles beim alten zu sein. Der Sommer bei den Dursley ist so grausam wie immer und wird nur dadurch versüßt, dass er die letzten Tage bei den Weasleys verbringen darf. Doch schon auf dem Weg nach Hogwarts treffen er und Ron auf unheimliche Widerstände, denn irgendwer will verhindern, dass sie die Schule erreichen.
Dort werden sie nun von dem berühmt-berüchtigten Gilderoy Lockhart in „Verteidigung gegen die schwarzen Künste“ unterrichtet. Doch die Jungs sind sich sehr schnell einig – der Mann ist ein aufgeblasener Angeber, der weit weniger kann, als er behauptet, geleistet zu haben. Deshalb zählen sie ihn auch zu den Verdächtigen, als ein Schatten in Hogwarts umgeht, der durch blutige Inschriften an den Wänden ankündigt, dass „der Erbe Slytherins“ zurückkehren“ würde und seiner Drohung dadurch Gewicht verleiht, dass einige Schüler und die Katze des Hausmeisters in Stein verwandelt werden.
Auch Harry wird in den Strudel der Ereignisse mit hinein gezogen. Er hört unheimliche Stimmen in seinem Kopf. Als bei einem Duell heraus kommt, dass er wie Lord Voldemort Parsel, die Sprache der Schlangen versteht, wenden sich die anderen von ihm ab, und machen ihn für alles verantwortlich,
Nun ist Harry gefragt. Er setzt alles daran, um heraus zu finden, was wirklich in der Zaubererschule vor sich geht. Ein altes Tagebuch mit unbeschrifteten Seiten, das einst einem gewissen Tom Riddle gehört hat, wird schließlich der Schlüssel zur Lösung des Geheimnisses.
Auch „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ ist noch einer der kindgerechteren Harry Potter Romane, auch wenn sich hier zum Ende hin die ersten düsteren Momente einschleichen und der Tod erstmals nicht nur Erinnerung ist.
Denn die Macht Voldemorts reicht aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart und zieht auch unschuldige Seelen mit in den Strudel aus schwarzer Magie und heimtückischen Intrigen. Aber bis es so weit ist, bekommt man die übliche Mischung präsentiert: Harry, Ron und Hermine müssen sich in der Schule durchbeißen, was bei einigen Lehrern nicht immer einfach ist. Professor Snape ist so bösartig wie immer, Malfoy und die Slytherins unterstützen ihn, und ein neuer Lehrer erweist sich sehr schnell als leerer Windbeutel. Rufus Beck hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Geschichte weiterhin märchenhaft-magisch zu erzählen und erzählt mit einem kleinen Augenzwinkern.
Er gibt den Figuren eine eigene, manchmal doch etwas überzogen wirkende Stimme, denn der russische Akzent bei Snape wirkt doch etwas zu irritierend und stellenweise sogar unangenehm. Der quietschige Dobby dürfte wohl in erster Linie jüngeren Kindern gefallen und Erwachsene eher nerven.
Wirklich gelungen ist ihm jedoch Gilderoy Lockhart. Aus jedem Satz trieft die Überheblichkeit eines Mannes, der ständig hervor heben muss, wie toll er doch ist. Um so interessanter wird es dann am Ende, als die Maske fällt. Alles in allem muss man sich erst ein wenig an seine Erzählweise gewöhnen, bis man ganz in das Hörbuch eintauchen kann. Dann aber bleibt die Erzählung kurzweilig und spannend bis zum Ende.
Fazit:
Die MP3-Version von „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ ist so hochwertig wie die Audio-CD’s aber eine platzsparende und preisgünstigere Alternative, wenn man auf jeden Fall die Lesung von Rufus Beck im Schrank stehen haben möchte.