Reihe: Das Schwarze Auge

Rezension von Thomas Götz

Inhalt:

1030 BF: Die Hetfrau Marada Gerasdottir, Rivalin der thorwalschen Obersten Hetfrau Jurga Trondesdottir, lädt ihre Freunde und Gefolgsleute ein, die Wintersonnenwende in Uddahjal am Rande der Grauen Berge zu verbringen. Auch die Helden werden dort zu Gast zu sein und in Ereignisse verwickelt, die sie tief in die thorwalsche Mythologie und Glaubenswelt eintauchen lassen. Die Helden müssen sich Trollen, Hexen, einem Drachen, Flüchen und Schicksalsmächten stellen, als sie auf die Spur der legendären Hetfrau Thorfinna und ihres Erbes stoßen. Jene Thorfinna, die einst Thorwal von der Herrschaft der Priesterkaiser befreite, hütet ein Pfand, das im Kampf um die Macht in Thorwal den entscheidenden Ausschlag geben könnte. Die Helden wandeln auf sagenhaften Pfaden um ihrerseits Helden einer Saga zu werden …

Rezension:

Ein neues Abenteuer aus der DSA-Welt, das die Helden auf die Jagd nach einem legendären Schwert schickt.

Wie das Vorwort bereits erwähnt handelt es sich hierbei um die leicht abgewandelte Version eines bereits 1995 erschienenen Abenteuers, was natürlich dem Genuss desselbigen keinen Abbruch tut.

Zunächst sei jedoch angemerkt, das das Abenteuer allgemein schon etwas anspruchsvoller gestaltet ist. Viel hängt auch vom Erzählstil des RS-Leiters ab, denn es gibt lange PAssagen, die es zu überbrücken gilt (etwa 2 Monate Zeit, bis zum wahren Aufbruch zur Suche).

Zeit genug also, ein wenig Atmosphäre und Charakterspiel einzuflechten, auch wenn das nordisch angehauchte Thorwald vielleicht nicht jedermanns Sache ist.

Aber auch sonst liegt viel an der Erzählweise des Leiters. Sicher gibt es die Vorgaben von seiten der Story, also was wo und wann passieren sollte, das dazwischen ist aber im Vergleich zu anderen Abenteuern relativ frei gehalten, es gibt z.B. nur wenige Karten der Umgebung (die meisten Karten beschränken sich auf die besuchten Städte) so das hier auch der Phantasie quasi keine Grenzen gesetzt sind.

Die Kämpfe in diesem Abenteuer sind nicht sehr zahlreich, dafür aber recht schwer und erfordern schon eine eingespielte Truppe (und das übliche Würfelglück) und auch Fingerspitzengefühl des Leiters, da weder Helden noch Monster übermächtig sein sollten. Man sieht aber schon das die Kämpfe hier eher zweitrangig sind.

Die Story um die Jagd nach dem Schwert und warum es gerade die Helden 'erwischt', ist indes mal recht clever gestrickt und bietet die ein oder andere Abwechslung. Da gibt es einen Hexenfluch, eine Schifffahrt, Verwicklungen um die Gastgeber und natürlich den Fluch des Schwertes, der vor allem am Ende den Helden ein recht geschocktes Leben bescheren dürfte.

Man sieht also schon, das vorliegende Abenteuer setzt viel auf Charakterspiel und lebt zu einem großen Teil von der Atmosphäre und dem Erzählstil, die der Leiter schaffen. Der DSA-Hintergrund bleibt in dem Fall also wirklich eher ein Hintergrund (also fast wie ein guter Film, in dem die Effekte zurückstehen hinter den Szenen).

Fazit:

Ein etwas ruhigeres Werk, das viel auf Charakterszenen und Erzählstil und weniger auf Action setzt. Natürlich müssen die Gruppen dies mögen, dann aber bekommen sie ein durchaus adäquates RPG-Abenteuer serviert.