Hellsing Ultimate OVA IV (Ltd. Edition) (DVD)
 
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Hellsing Ultimate OVA IV (Ltd. Edition)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Nach der 13-teiligen Animeserie aus dem Jahr 2001 erscheint nun die „Hellsing Ultimate OVA“ die es sich in 50 bis 60 min langen Episoden zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichte des seit 1997 erscheinenden Mangas von Kouta Hirano möglichst originalgetreu in Animeform nachzuerzählen.

 

Nachdem sich der Gegner der „Hellsing“ (Her loyal English Legion of Legitimate Supernatural and Immortal Night Guards)-Organisation enthüllt, hat, hat Lady Integra die Parole ausgegeben, sich nun ebenfalls nicht mehr zurück zu halten und den Gegner mit der gleichen Härte zu bekämpfen, wie er seine Angriffe führt.

Die Organisation „Millenium“ rüstet sich indessen zu einem großangelegten Angriff auf England, in dem sie primäres Ziel sehen.

Vielleicht will aber der Major, ein ehemaliger SS-Sturmbandführer, auch einfach nur Rache an der Schmach nehmen, die ihm Alucard im Jahr 1944 zufügte, als er zusammen mit einem Freund gewisse Experimente aufhielt und die dazugehörigen Labors zerstörte.

Über fünfzig Jahre lang hat er in den Dschungels Südamerikas das „Letzte Batallion“ im Verborgenen zusammengestellt, aufgerüstet und auf die Werte eingeschworen, die ihm einst viel bedeutet haben.

Und nun bereitet er den Angriff auf England vor. Diesmal soll das britische Reich fallen und nicht wieder nur mit einen blauen Auge davon kommen wie im Zweiten Weltkrieg.

Da er keinen Hehl aus seinen Absichten macht, und diese auch durch einen Boten offen als Kriegserklärung an die Queen und ihren „Round Table“ überbringt, sendet Lady Integra Alucard aus, um die Pläne des Majors irgendwie zu vereiteln.

Der ahnt ihren Schachzug voraus und schickt indessen seine beste Kriegerin Rip van Winkle aus, um für ein wenig Ablenkung zu sorgen und vor allen Zeit zu gewinnen.

Die eiskalte Jägerin, die urdeutsche Opern, vor allem „Der Freischütz“ liebt, nimmt begeistert an. Sie bringt ohne lange zu fackeln einen englischen Flugzeugträger in ihre Gewalt und ist nur all zu bereit, Alucard in eine Falle zu locken.

 

Ähnlich wie die vorhergehenden OVA’s setzt auch der vierte Teil vor allem auf actionreiche Kämpfe, blutigen Horror und markige Sprüche. Die Geschichte wird zwar logisch weiter gesponnen, aber nicht unbedingt in die Richtung die man bei solch einer Geschichte erwarten sollte.

Längst sind die Vampire und Ghuls nur noch Staffage für eine deutlich kriegsverherrlichendere Handlung und ein Thema, das gerade in Deutschland mit sehr viel Misstrauen und Furcht beäugt wird.

Zwar stehen noch immer Alucards persönliche Duelle im Vordergrund, wobei vor allem der mit Rip van Winkle zu gefallen weiß, die ihm fast ebenbürtig ist, aber zunehmend beginnen andere Elemente an Einfluss zu gewinnen. Durch den Blick auf die „Millenium“-Organisation kommen immer mehr Elemente aus dem Dritten Reich ins Spiel. Anders als im Manga werden die Hakenkreuze und anderen nationalsozialistischen Symbole jedoch nicht heraus retuschiert.

Allerdings dürfte das nicht der einzige Grund für die mangelnde Altersfreigabe sein. Vielleicht ist die Folge nicht brutaler als ihre Vorläufer, dafür hat aber die Verherrlichung des Krieges zugenommen. Mehr als einmal werden Märsche und Lieder gespielt, die zwar aus dem ersten Weltkrieg stammen aber nicht minder brisant sind. Uniformen, Hakenkreuze und Grußformeln sind allgegenwärtig, aber vor allem die Rede des Majors hat es in sich.

Mehr als einmal lässt sie dem Zuschauer das kalte Grausen den Rücken hinunter rinnen, wenn er den Krieg in all seinen Formen preist, und die Schrecken des Regimes wie den Holocaust und die Kriegsverbrechen beschönigt werden.

Auch wenn er in erster Linie als durchgeknallter Irrer dargestellt wird, und seine Aussagen damit überspitzt wirken sollen, bleibt doch ein bitterer Nachgeschmack zurück, wenn man kritischer denkt, und diese Elemente nicht nur als Teil der Story hinnimmt.

Vielleicht gehören die Kämpfe des Vampirs zu dem besten, was Anime-Studios derzeit zu bieten haben, die überzogene Darstellung des Nationalsozialismus dürfte nicht jedermanns Sache sein und geht stellenweise vielleicht sogar ein wenig zu weit. Alles in allem fällt der vierte Teil gegenüber seinen Vorläufern ab. Die Geschichte ist nur noch verständlich, wenn man die anderen Teile der OVA kennt und endet sehr offen. Viel Zeit wird für die Zelebrierung des Krieges verschenkt, und hätte besser für andere Details in der Handlung genutzt werden können, denn Figuren wie Seras Victoria und Lady Integra kommen viel zu kurz.

Die Ausstattung der auf 6666 Exemplare limitierten OVA ist sehr edel, auch wenn neben einem Booklet und einer Postkarte weitere Extras fehlen. Die Box besteht nicht aus dem üblichen Amaray-Case sondern aus aufgeschäumtem Schaumstoff, der von einer Plastikhülle umgeben ist.

 

Fazit:

Die vierte Folge der „Hellsing Ultmate OVA“ ist daher nur noch etwas für eingefleischte Fans, die vor allem die Geschichte gerne weiter verfolgen wollen und sich an der Glorifizierung gewisser Details und Themen nicht weiter stören, sondern sie einfach nur als Teil der Geschichte hinnehmen. Nur so kann man die actionreiche, wenn auch sehr brutale Handlung wirklich genießen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426114146879b00b7
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DVD:

Hellsing Ultimate OVA IV (Ltd. Edition)

Herushingu OVA 4

Japan, 2007

Nach dem Manga von Kouta Hirano

Regie: Tomukazu Tokoro

Skript: Hideyuki Kurata

Musik: Hayato Matsuo

Bildformat: 16:9

Synchro: deutsch, Japanisch (DD 2.0), Untertitel: Deutsch

Spieldauer: 60 min, 1 DVD

FSK: 18

Extras: 16-seitiges Booklet, Trailer

Alive, 22. August 2008

 

ASIN: B001BYK8SI

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 16.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7368