Hellsing Ultimate OVA, Vol. 1 (Re-Cut)
Rezension von Christel Scheja
Zu den modernen Klassikern des Manga und Anime gehört „Hellsing“, eine Mangaserie, die auch im Fernsehen Erfolge als Anime feierte und eine große Fangemeinde um sich scharrte. Allerdings bediente sich die TV-Serie sehr frei an Motiven des Mangas, so dass um 2005 auch noch eine aufwendiger produzierte „Direct-To-Video“-Fassung entstand, die nicht nur den Geist, sondern auch die Handlung der Vorlage einfangen wollte, die „Hellsing Ultimate OVA“, dessen Vol. 1 nun von Nipponart noch einmal in einer „Re-Cut“-Fassung neu aufgelegt wurde.
Weil die Angriffe von Vampiren, Geistern und anderen übernatürlichen Wesen nicht von einfachen Menschen zu besiegen sind, hat die britische Regierung vor langer Zeit die sogenannte „Hellsing“-Organisation ins Leben gerufen. Die Männer und Frauen, die ihr angehören, sind gut ausgebildete Kämpfer gegen das Böse in allen Gestalten.
Nur gegen Verrat in den eigenen Reihen scheinen sie nicht gefeit zu sein. Denn als der Onkel der derzeitigen Anführerin Integra nach der Macht über den Bund zu greifen versucht, bleibt dieser leider nichts anderes übrig, als ein Vermächtnis ihres Vorfahren aufzusuchen und zu wecken und damit gegen den Abtrünnigen anzugehen, wenn Organisation und Land keinen dauerhaften Schaden nehmen sollen.
Es handelt sich um einen Vampir namens Alucard, der sich ohne Zögern sofort auf die Seite Integras stellt und auch den Mitgliedern einer anderen geheimen Gruppe, der vom Vatikan geleiteten „Iskariot-Organisation“ die Zähne zeigt, wenn es sein muss.
Allerdings kann er nicht verhindern, dass eine junge Polizistin und ihre Kollegen im Verlauf des Konflikts zu schaden kommen. Es gibt allerdings nur eine Möglichkeit, die junge Seras Victoria zu retten und die ist endgültig.
Schon der Auftakt der Saga macht keinen Hehl daraus, dass die Geschichte vor allem Fans der Action und des Horrors bedient. In dynamischen Szenen werden die Fähigkeiten von Freund und Feind zur Schau gestellt, begleitet von epischer Musik. Allerdings gibt es auch ruhige Momente, in denen die Figuren zum Zuge kommen und so ein wenig Profil erhalten.
Man merkt durch die bewusste Anlehnung an den Manga, dass durchaus eine Geschichte hinter allem steckt. Die Serie besitzt einen roten Faden, der den Auftakt mit seinen Fortsetzungen verbindet, hat aber auch ein abgeschlossenes Abenteuer zu bieten. Das merkt man auch an den wiederkehrenden Personen und Gruppen, die hier ebenfalls erstmals vorgestellt werden.
Die Gestaltung der Figuren ist solide. Alucard, Integra, Seras und Co. mögen zwar nicht tiefgründig und vielschichtig sein, bietet aber interessante Facetten. Auch Nebenfiguren sind mehr als nur Stichwortgeber und haben in der Story Gewicht.
Dazu kommt eine Handlung, die nicht immer so leicht zu durchschauen ist und gelegentlich mit netten Wendungen überrascht, so dass die Spannung selbst nicht nur von der Action selbst stammt.
Natürlich werden auch klassische Klischees bedient – Alucard ist der typische Antiheld, bleibt durchweg zynisch und undurchschaubar und die Grenzen zwischen gut und böse sind klar erkennbar, das sorgt aber für die richtige Atmosphäre.
Bild und Ton sind auf einem guten Niveau, auch die Animationen sind, wie man es von einer OVA erwarten kann auf einem hohen Niveau. Das ganze wird in einem ansprechend gestalteten Digipack mit einem informativen Booklet präsentiert, das über die eher geringen Extras auf der DVD hinwegtröstet. Einziger Wermutstropfen ist der hohe Preis für nur knapp 50 min Film, an den man sich erst einmal gewöhnen muss, der aber für aufwendig synchronisierte Animes mit geringer Auflage eher normal ist.
Fazit:
Alles in allem kann sich der Re-Cut der „Hellsing Ultimate OVA“ schon im ersten Volume sehen lassen, denn die Geschichte kann in Bild und Ton überzeugen, vor allem wenn man ein Faible für gut durchdachte Horror- und Action-Animes hat.
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